Ich werde ihn am letzten Tag auferstehen lassen – Joh.6,39
Die Auferstehung aus den Toten wird als die große Hoffnung der „Christen“ bezeichnet. Wiewohl dieses Verheißungsgut im „christlichen“ Vokabular allgegenwärtig zu sein scheint, herrscht letztlich doch viel Unklarheit darüber, wen die Totenauferstehung genau betrifft, wie und wann sie abläuft.
Das griechische Verb, das im Zusammenhang mit der Auferstehung verwendet wird, heißt anistêmi und bedeutet genau: heraufstehen oder –stellen. Am besten wird es im Deutschen als auferstehen lassen übersetzt. Der Begriff bezieht sich v. a. auf den Körper, der aufstehen wird, während „auferwecken“ die Seele und „lebendig machen“ den Geist betrifft. Das bedeutet folglich, in kompakter Form ausgedrückt, dass der Herr Jesus Christus am „letzten Tag“ den Körper von ganz bestimmten Menschen aufstehen lässt. Zu dem Zweck werden sie dann aus den Gräbern geholt: Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und hervorkommen werden: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts. (Joh.5,28-29).
Damit erhebt sich natürlich die Frage, in welcher Beschaffenheit die auferstandenen Körper sein werden. Dies interessierte anscheinend v. a. die Korinther, weshalb ihnen der Apostel Paulus in 1.Kor.15 ausführlich antwortete. Dieses Kapitel enthält eine ganze Sammlung von sehr tiefen Informationen. Fassen wir die wichtigsten Aussagen darüber zusammen, wie der Körper beschaffen sein wird. Die auferstandenen Körper sind: himmlisch (V. 40), unvergänglich (V. 42), herrlich (V. 43), kraftvoll (V. 43), geistlich (V. 44) und unsterblich (V. 53). Er entspricht im Prinzip dem Auferstehungsleib Christi (gemäß V. 47-49). Wie dieser gestaltet war, sich äußerte und bewegte, belegen verschiedenen Informationen aus den vier Evangelien. Doch dazu an dieser Stelle nicht mehr.
In Joh.6 spricht der Herr Jesus Christus viermal den identischen Satz: Ich werde ihn am letzten Tag auferstehen lassen (V. 39, 40, 44 und 54). Damit wird klar, dass die Auferstehung unseres verstorbenen und zerfallenen Körpers im direkten Zusammenhang mit Jesus Christus steht. Er ist also dafür zuständig, und Er wird auch beurteilen, wer dazu würdig ist. … die aber würdig geachtet werden, jener Welt teilhaftig zu sein und der Auferstehung aus den Toten, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet (Lk.20,35). Und der Ablauf ist folgender: Der himmlische Vater gibt Seinem Sohn bestimmte Menschen – oder zieht sie, um sie Seinem Sohn zu übergeben. Ohne dieses „Ziehen“ kommt kein Mensch zum Herrn Jesus Christus – und damit zur Errettung und zur späteren Auferstehung aus den Toten. Das heißt, nur eine genau definierte Gruppe von Menschen erhält am Ende einen himmlischen, unvergänglichen, herrlichen und geistlichen Ewigkeitsleib.
Alle anderen werden für das „jüngste Gericht“ vor dem „großen weißen Thron“ ebenfalls gerufen (die so genannte „zweite Auferstehung“), doch sie erhalten keine Auferstehungsleiber, sondern entsprechend ihren Werken Strafe und Gericht. Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß, vor dessen Angesicht die Erde entfloh und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden. Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen, und Bücher wurden aufgeschlagen; und ein anderes Buch wurde aufgeschlagen, welches das des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken (Offb.20,11-12).
Der HERR nennt uns vier entscheidende Kriterien, die dazu führen, dass Er uns aufstehen lässt: Ihn schauen und an Ihn glauben - Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag (Joh.6,40). Ferner Sein Fleisch essen und Sein Blut trinken: Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag (Joh.6,54). Alle vier Aussagen besitzen einen gemeinsamen Nenner: Wir müssen uns den Herrn Jesus Christus persönlich und unmittelbar aneignen und mit Ihm völlig vereinigt sein. Es geht somit niemals darum, einfach ein bestimmtes Bekenntnis anzunehmen, undefiniert an Jesus zu glauben und ihm in irgendeiner Weise nachzufolgen. Solche Leute werden voraussichtlich weder vom „Himmel“ noch vom Herrn Jesus Christus erkannt. Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter (Mt.7,23).
Um es in der Terminologie des Wortes Gottes auszudrücken. Wir müssen eine tatsächliche Rebe am Weinstock sein und dort bleiben (gemäß Joh.15,1 ff.) sowie ein lebendiges Glied an Seinem Leib sein (1.Kor.12,12 ff.). Ewiges Leben und damit die Auferstehung ist der Herr Jesus Christus selber in Seiner Person. Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du das? (Joh.11,25-26). Praktisch heißt dies, dass wir durch die Erfahrung der so genannten Mitkreuzigung unseres alten Menschen ganz in Christus hineingewachsen sind. Denn wenn wir verwachsen sind mit der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch mit der [seiner] Auferstehung sein, da wir dies erkennen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen (Röm.6,5-6). Und deshalb ist Christus unser Leben geworden. Wir sind in Ihm, und Er ist in uns (Joh.17,23-26).
Das ist das wahre Volk Gottes, für das der Herr Jesus Christus im „hohepriesterlichen Gebet“ in Joh.17 zu Seinem Vater gerufen hat. Es sind Seine Brüder, die „ein Fleisch und ein Gebein“ mit Ihm geworden sind. Dem Vater haben sie gehört; und Er hat sie Seinem Sohn gegeben, damit sie zur Errettung, Erlösung, Auferstehung und Vollendung kommen.
Der Herr Jesus Christus schränkt mit Seinen eigenen Worten ausdrücklich das auserwählte Volk ein, das Er auferstehen lassen wird. Lassen wir uns nicht von den vielen „allversöhnerischen“ Lehren in der Weltchristenheit blenden. Der HERR wird nur jene auferstehen lassen, die Sein sind (2.Tim.2,19). Ihnen gilt die Hoffnung auf einen verherrlichten, geistlichen Ewigkeitsleib und ein Leben in der Gegenwart Seines Vaters. Und das Kriterium ist ganz einfach: Ganz in Jesus Christus, dem Sohn des lebendigen Gottes sein und bleiben, denn nur in Ihm ist das (ewige) Leben persönlich enthalten. In diesem Leben sollten wir tagtäglich sein – und das würde auch bedeuten, Sein Fleisch zu essen und Sein Blut zu trinken (Joh.6,54).
Wenn schon unser biologischer Körper ein solch gewaltiges göttliches Wunderwerk darstellt – und doch wird er wieder in seine Atome zerfallen – welche Herrlichkeit muss erst der geistliche, unvergängliche, unverwesliche Ewigkeitskörper besitzen!


(Dieses Thema können Sie sich auch in einem ausführlichen Vortrag als MP3 anhören oder herunterladen - allerdings nur im geschlossenen Memberbereich. Bei Interesse registrieren Sie sich bei Schaer Ministries.)

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