Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel – 1.Joh.3.8
Ausgerechnet der „Apostel der Liebe“, Johannes, schreibt über die Sünde und den Teufel ungeheuerliche Äußerungen, die uns ungemein hart und richtend erscheinen. Und es war derselbe Johannes, der als einziger Schreiber eines Evangeliums die topreligiösen Juden in fürchterliche Weise verunglimpfte, indem er folgende Aussage des Herrn Jesus Christus zitierte: Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben (Joh.8,44).
Nun sind aber die Evangelien und die Epistel der „Bibel“ nicht von Menschen hervorgebracht worden, sondern ihre Schreiber gaben das wieder, was ihnen der Heilige Geist diktiert hatte. Denn niemals wurde eine Weissagung durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern von Gott her redeten Menschen, getrieben vom Heiligen Geist (2.Pt.1,21). Also richtet sich jegliche Rebellion oder Aufruhr gegenüber diesen anscheinend so harten Versen letztlich gegen den Heiligen Geist und damit gegen den ewigen Gott selber. Und das sollten wir tunlichst unterlassen!
Doch was möchte uns der HERR tatsächlich sagen? Und was ist überhaupt „Sünde“? Die ursprüngliche Bedeutung des griechischen Wortes für „Sünde“ ist: das Ziel verfehlen, das Ziel nicht erreichen, vorbeitreffen, einen Fehlschlag machen. Um diese Bedeutung zu verstehen, gehen wir zurück zur Schöpfung des Menschen. Gott erschuf den Menschen hauptsächlich aus zwei Gründen: Der Mensch sollte hinfort Gottes Gegenüber sein und dann Seine Schöpfung verwalten. Dazu definierte Gott Rechte und Pflichten. Eva übertrat das verpflichtende Verbot, vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen zu essen (1.Mo.2,17; 3,1-7), und verführte dann Adam zum gleichen Verstoß gegen Gottes Gebot. Damit war die Sünde geboren, und in der Folge verfehlte der Mensch das Ziel, nämlich in einer innigen Gottesgemeinschaft die Schöpfung zu verwalten. Urheber der Zielverfehlung war Satan, Gottes Gegenspieler. Der Mensch unterliegt nun hinfort einer absolut zwingenden Gesetzmäßigkeit: dem Gesetz der Sünde (Röm.7,23-24). Sie ging von Adam auf jeden Menschen über.
Das heißt: Jeder Mensch seit Adam ist von Natur aus ein Sklave der Sünde – und diese ist nichts anderes als der verlängerte Arm Satans. Also ist auch jeder Mensch von Natur aus und seit seiner Geburt ein Handlanger Satans. Selbst wenn der Mensch das Gute tun will – was zweifellos viele möchten – vollbringt er am Ende nach Gottes heiligen Maßstäben immer das Böse. Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich (Röm.7/19). Genau genommen vollbringt es die uns innewohnende Sünde: Nun aber vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde (Röm.7,17).
„Sünde“ ist im Vollzug jede Handlung und jeder Gedanke, die im Widerspruch zu Gottes Wort, Gesetz und Gebot stehen. Wer beispielsweise seinen Bruder (den Nächsten) hasst (das Gegenteil von Liebe!), ist gemäß Johannes bereits ein Menschenmörder – also der Innbegriff eines Sünders: Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschenmörder, und ihr wisst, dass kein Menschenmörder ewiges Leben bleibend in sich hat (1.Joh.3,15). Weil die Juden offensichtlich versuchten, Jesus Christus zu töten, lebten sie folgerichtig in der Sünde und waren damit der verlängerte Arm Satans. Also verriet ihr Verhalten ihre wahre Vaterschaft: Satan (Joh.8,44). Doch weil wir von Natur aus alle Sünder sind und dem Gesetz der Sünde unterliegen, ist Satan konsequenterweise von Natur aus unser aller Vater!
Nun kam der Herr Jesus Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, auf diese Erde und zerstörte die Werke Satans und damit sein größtes Werk, nämlich die Sünde: Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang an. Hierzu ist der Sohn Gottes geoffenbart worden, damit er die Werke des Teufels vernichte (1.Joh.3,8). Das Werk Christi entmachtete prinzipiell sowohl Satan als Person, als auch das Gesetz der Sünde. Und zwar vollzog dies der Herr Jesus Christus nicht für sich, sondern für jeden Menschen, der das Ziel verfehlt hat. Doch wie kann dies ein Mensch persönlich erfahren?
Zuerst benötigt der Mensch einen neuen Vater. Wenn ein motivierter Mensch Jesus Christus als seinen HERRN und sein Leben erkennt und annimmt, dann zeugt der himmlische Vater Jesus Christus in einen glaubenden Menschen hinein (Joh.3,1ff.; 1.Joh.3,9). Dadurch wird Christus unser Leben. Bleibt nun ein Mensch in der innigen Glaubensgemeinschaft mit dem innewohnenden Herrn Jesus Christus, dann wirkt sich ständig der Sieg von Jesus Christus über die Sünde in diesem Menschen aus. Die herrliche Konsequenz: Dieser Mensch muss und kann nicht mehr (bewusst) sündigen. Jeder, der aus Gott gezeugt ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott gezeugt ist (1.Joh.3,9 – genau). Der innewohnende „Same“ (Jesus Christus als unser Leben) entmachtet folglich das Gesetz der Sünde und damit auch die Werke Satans in uns.
Die logische Konsequenz: Dieser Mensch wirkt ständig die Gerechtigkeit: Kinder, niemand verführe euch! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, wie er gerecht ist (1.Joh.3,7) - Hieran sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels: Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott, und wer nicht seinen Bruder liebt (1.Joh.3,10). Er wird aber auch mit Freuden Gottes Gebote halten: Denn dies ist die Liebe Gottes, dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer (1.Joh.5,3). Und der Grund für diese wunderbaren Tatsachen ist: die lebendige Anwesenheit von Jesus Christus durch die Kraft des Heiligen Geistes in unserem sterblichen Fleisch (2.Kor.4,10-11).
Jetzt werden alle Aussagen des „Apostels der Liebe“ verständlich – sie sind der Ausdruck göttlicher Liebe! An unserem Wandel und an unseren Werken wird offenbar, wer unser tatsächlicher Vater ist. Maßstab ist Gottes gerechte und heilige Ordnung – Sein Wort. Wer gegen Gottes Ordnungen redet, denkt und handelt, verrät die wahre Vaterschaft. Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel. Dieser Mensch hat Jesus Christus niemals erkannt und gesehen – oder er hat ihn verloren. Ist Christus aber tatsächlich unser Leben und bleiben wir anhaltend in Ihm, dann ist der ewige Gott auch unser wahrer Vater, und wir wirken die Werke Christi (Joh.14,12). Die Anwesenheit des Siegers über Sünde und über Satan, der Herr Jesus Christus, ist der Schlüssel des Triumphes über die Sünde. Deshalb werden wir in Christus auch bestimmt das Ziel erreichen. Das alles ist nichts anderes als geniale, göttliche Logik!

(Dieses Thema können Sie sich auch in einem ausführlichen Vortrag als MP3 anhören oder herunterladen)
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