Denn in Christus gilt … nur eine neue Schöpfung – Gal.6,15

Welch gewaltige Hoffnung und Perspektiven liegen doch in dieser Aussage an die von Gesetzeslehrern geknechteten und irregeführten Menschen in den Gemeinden Galatiens! Eine neue Schöpfung!
Wir wissen, dass das All aus Gott erschaffen wurde: Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge (Röm.11,36). Dann schuf Er den Menschen aus Erdreich und Geist. Jede Schöpfung von Gott ist vollkommen, vollendet und perfekt. Mögen die Wissenschaftler noch so selbstsicher von Evolution und Mutationen über unvorstellbare Zeiträume hinweg reden. Wahrheit ist, dass jede Schöpfung Gottes, vom kleinsten Einzeller bis zur Krone der Schöpfung, dem Menschen, einzigartig und abgeschlossen ist. So ist das Universum perfekt, die Erde und alle Lebewesen auf ihr. Sie alle basieren auf genetischen Bauplänen mit unzähligen Variationen (so genannte „Arten“), die alle die Handschrift eines genialen Schöpfers tragen, dessen Intelligenz jenseits jeder menschlichen Vorstellung beschaffen ist.
Und so war auch der erste von Gott erschaffene Mensch genetisch voll entwickelt und perfekt – das Ebenbild seines Schöpfers. Doch als Gott der Liebe „programmierte“ Er den Willen des Menschen nicht – Er ließ ihm einen freien Willen. Gott wollte keine Marionetten, sondern voll entscheidungsfähige und mündige Gegenüber, die bereit waren, aus bewusster Willensentscheidung heraus vorsätzlich eine Liebesgemeinschaft mit ihrem Erschaffer einzugehen und zu pflegen. Wir alle wissen, was daraus wurde. Die beiden ersten Menschen sagten – wenn auch sicher ungewollt und unbewusst – durch den Sündenfall ihren Erschaffer ab. Damit war die erste Schöpfung Gottes, der erste Mensch – Adam – für Gottes Ziele unbrauchbar geworden. Deshalb ist die bisherige Menschheitsgeschichte ein nie endendes Drama, das weitgehend von Chaos, Zerstörung und Tod gekennzeichnet ist – die Früchte der Sünde. Denn der Lohn der Sünde ist der Tod (Röm.6,23).
Seither ist jeder Mensch von der Sünde und dessen Drahtzieher, Satan, beherrscht und geknechtet – programmiert auf Zerstörung und Tod. Wir alle stehen unter dem Gesetz der Sünde, die Erbschaft des ersten, gefallenen Adams. Nur wem der HERR die Augen über seine totale Verdorbenheit und Gefallenheit seines Wesens geöffnet hat, kann die Aussichtlosigkeit und Verlorenheit des menschlichen Wesens erfassen. Paulus definiert diesen Zustand treffend in Röm.3,10-18: Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht. Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer. Ihr Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen handelten sie trügerisch. Otterngift ist unter ihren Lippen. Ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit. Ihre Füße sind schnell, Blut zu vergießen; Verwüstung und Elend ist auf ihren Wegen, und den Weg des Friedens haben sie nicht erkannt. Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen. Dieser Befund, gewirkt durch den Heiligen Geist im Rahmen einer klassischen echten Erweckung, ist absolut niederschmetternd. Es existiert kein einziger Weg, wie sich der Mensch selber aus diesem Elend erlösen könnte. Alle Religionen und Philosophien dieser Welt sind weiter nichts, als fatale Irrwege. Der Mensch braucht nochmals einen göttlichen Eingriff – und dieser heißt: Eine neue Schöpfung!
Gott erschuf nochmals einen Menschen. Er tat es, indem Er Seinen Sohn Jesus Christus in diese sichtbare Welt hinein zeugte. Dieser ist der neue Mensch, der schließlich alle göttlichen Erwartungen an den Menschen erfüllte: Ohne Sünde, heilig und makellos, gerecht und vollkommen. Der Sohn des lebendigen Gottes, auch genannt der Heilige Gottes, ist quasi der „Prototyp“ des vollkommenen Menschen Gottes. Es ist klar, dass der ewige Gott nur Menschen in Seine heilige Gegenwart zulässt, die Seinem Sohn in jeder Hinsicht entsprechen. Weil Er heilig ist, duldet Er nur heilige Menschen in Seiner Nähe: Sondern wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr im ganzen Wandel heilig; denn es steht geschrieben: `Seid heilig, denn ich bin heilig (1.Pt.1,15-16). Und weil nur einer der „Heilige Gottes“ ist, nämlich Sein Sohn Jesus Christus, müssen wir folglich werden wie Jesus Christus. Dafür existieren aber nur zwei Wege: ein Irrweg und der wahre Weg in Person.
Die Galater gerieten durch Gesetzeslehrer, die ihnen ein „andersartiges Evangelium“ präsentierten, auf den Irrweg (Gal.1,6-9). Ihr „Geheimtipp“ hieß: das mosaische Gesetz halten. Konkret ging es um die „Beschneidung“. Sie sagten den Galatern etwa folgendes: „Es ist gut und recht, dass ihr an Jesus Christus glaubt. Aber damit ihr Gott wohlgefällig seid und von Ihm gesegnet werden könnt, müsst ihr auch das Gesetz des Moses beachten und euch beschneiden lassen!“
Das war nichts anderes, als eine perfide Falle – der Weg der religiösen Selbsterlösung. Es wird versucht, durch das Halten des mosaischen Gesetzes in den „Himmel“ zu kommen. Doch die ganze Geschichte Israels ist – von wenigen glaubenden Menschen abgesehen – der traurige Nachweis dafür, dass gefallene Menschen absolut unfähig sind, die Gesetze Gottes zu halten. Der Sinn des Gesetzes ist nicht, uns das ersehnte (ewige) Leben zu geben, sondern uns durch Versagen ans Kreuz zu Jesus Christus zu treiben. Das Gesetz ist ein „Zuchtmeister“ oder ein „Geleiter“ auf Christus hin (Gal.3,24). Eigene, religiöse, gesetzliche Leistungen und Werke können unseren total verlorenen und verdorbenen Zustand nicht ändern. Deshalb gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas (Gal.6,15).
Der richtige Weg ist personifiziert: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben (Joh.14,6) – sagte Jesus Christus. Gottes Prinzip heißt: Neuschöpfung – und nicht eine verbesserte alte Schöpfung. Und weil Seine Neuschöpfung Jesus Christus heißt, muss der Mensch durch den Glauben völlig mit dieser göttlichen Neuschöpfung vereinigt, verschmolzen oder verwachsen werden. Motivierte und glaubende – verlorene und verdorbene alte Menschen müssen völlig in die Neuschöpfung Gottes, in Seinen Sohn Jesus Christus, hineinkommen – nur so werden sie ebenfalls Neuschöpfungen, neue Menschen: Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden (2.Kor.5,17).
Wer aufrichtig das Gesetz Gottes, das Er Mose gab, halten will, erhält dadurch nicht das Leben, sondern wird vielmehr durchs Gesetz und die Gebote getötet: Ich aber starb. Und das Gebot, das zum Leben [gegeben], gerade das erwies sich mir zum Tod. Denn die Sünde ergriff durch das Gebot die Gelegenheit, täuschte mich und tötete mich durch dasselbe (Röm.7,10-11). Das Gesetz öffnet einem Menschen durch Versagen die Augen für die völlige Verlorenheit und Verdorbenheit. Da hilft eben nur eine neue Schöpfung. Und diese ist weltweit nur in Christus erhältlich – und in keiner Religion, inklusive das Christentum. Also muss der Mensch völlig in Christus – oder Christus völlig in den Menschen hineinkommen. Und das ist nur durch die Neuwerdung („Wiedergeburt“) aus Wasser und Geist möglich (Joh.3,3-8).

Gott will den Menschen zurück in Seiner Gegenwart. Doch dazu muss er wie Sein Sohn Jesus Christus werden und sein – er muss Ihm gleich sein: Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist (1.Joh.3,2). Dies geht aber nicht durch eigene, religiöse, gesetzliche Leistung, sondern nur indem man durch den kindlichen Glauben in Christus ist und bleibt. Der Mensch darf nochmals von vorne beginnen – welch herrliche Botschaft und Hoffnung – und zwar durch die geistliche Neuwerdung oder die göttliche Neuschöpfung. Und diese ist untrennbar mit Jesus Christus verknüpft. Wird Jesus Christus in uns hinein gezeugt – so sind wir eine neue Schöpfung Gottes. Genau genommen lebt Jesus Christus, die Neuschöpfung Gottes – oder der neue Mensch – oder der letzte Adam in uns. Einzig aus diesem Grund sind wir eine Neuschöpfung Gottes. Und deshalb gilt in Christus nur eine neue Schöpfung – und nicht das Halten alttestamentlicher Gesetze. Christus in uns ist die Antwort, die Hoffnung der Herrlichkeit, die neue Schöpfung, der Sohn Gottes – eben alles und in allen!


(Dieses Thema können Sie sich auch in einem ausführlichen Vortrag als MP3 anhören oder herunterladen)

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