Wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen - 1.Kor.15,49
Die moderne Medizin hat u. a. einen Begriff kreiert, der heute in vieler Munde ist: die sogenannte Reproduktionsmedizin. Sie soll mit mehr oder weniger fragwürdigen Methoden zu Elternfreuden verhelfen. Doch lange bevor der Mensch biologische Prozesse manipuliert, hat der ewige Schöpfergott das Prinzip der Reproduktion festgelegt: das Prinzip des Samens (1.Mo.1,11-12) und das Prinzip der Vermehrung (... seid fruchtbar und vermehrt euch - 1.Mo.1,28).
Doch bereits vor der sichtbaren Schöpfung hat sich der HERR selber „reproduziert“ − Er zeugte seinen Sohn Jesus Christus (Hebr.1,5; Joh. 1,14 +18). Als Sohn Gottes trägt der Herr Jesus Christus alle Wesenszüge seines Erzeugers. Jesus Christus ist also das direkte Abbild oder Ebenbild seines Vaters, der alle himmlischen Elemente und Eigenschaften in seiner Person vereinigt. Als Sohn Gottes ist Jesus Christus eine perfekte Person ohne Sünde und Makel.
Es mag diverse Gründe geben, weshalb sich der ewige Gott und Vater in seinem Sohn „reproduzierte“. Doch einer ist für uns Menschen von allerhöchster Bedeutung: Jesus Christus ist der perfekte Mensch und damit die perfekte Vorgabe für uns Menschen. In, durch, über und mit Jesus Christus sollte die perfekte Erlösung des Menschen bereitgestellt werden, durch die der Mensch einmal unversehrt, gerecht, heilig, makellos und völlig wiederhergestellt in Gottes heilige Gegenwart zurückkehren sollte.
Die erste sichtbare Schöpfung Gottes in Bezug auf den Menschen hieß Adam. Gott schuf ihn in seinem Bild (1.Mo.1,26-27). Es existieren dafür verschiedene Übersetzungen: in seinem Abbild, in seiner Gleichheit, ihm gleich, ihm ähnlich. Doch im Gegensatz zu Jesus Christus wurde Adam nicht gezeugt, sondern nur geschaffen. Seine Substanz bestand aus Erde, also aus irdischer Materie und nicht aus himmlischen Elementen. Dann „hauchte“ der HERR dem Menschen den Atem des Lebens ein (den Geist), und er wurde eine lebendige Seele (1.Mo.2,7). Damit war Adam grundlegend anders aufgebaut, als der Herr Jesus Christus. Er besaß zwar Elemente des göttlichen Wesens, aber er war gleichwohl nur ein „Rohbau“, der weder geprüft noch bewährt war. Die Bewährungsprobe stand ihm noch bevor, die darüber entscheiden würde, ob er vom „Baum des Lebens“ essen und damit ewiges, göttliches Leben empfangen sollte.
Der Mensch ist damit nur ein Abbild, aber nicht ein Ebenbild, quasi eine „Kopie“ des „Himmlischen“ - im Gegensatz zum Herrn Jesus Christus, der als Sohn Gottes alle Elemente des „Himmels“ in sich trägt.
Wir wissen, dass Adam in der Bewährungsprobe versagte − mit fatalen Konsequenzen. Er trug zwar als göttliches Schöpfungsprodukt noch Elemente seines Schöpfers in sich, aber dem Wesen nach fiel er völlig aus der Gottesgemeinschaft, wurde der Gesetzmäßigkeit der Sünde unterworfen und damit zum Sklaven Satans. Der Lohn, den Satan dem Menschen für das Vollziehen der Sünde bezahlte, war der Tod (Röm.6,23). Im Sinne der geistlichen „Reproduktionsgesetze“ gingen anschließend die Sünde und damit der Tod auf alle biologischen Nachkommen Adams weiter. Adam reproduzierte biologisch seine Art. Das Ergebnis war u. a. sein Sohn Seth, der ihm ähnlich, nach seinem Bild war (1.Mo.5,3). Doch auch geistlich wurde die Sünde, der Tod, das Verderben und viel Zerstörendes mehr weitergegeben. Seither tragen alle Menschen das Bild des Irdischen, also Adams − sowohl biologisch in der Physiognomie (genetisch) − aber v. a. auch geistlich. Gemäß dem Apostel Paulus ist jeder Mensch von Natur aus völlig verdorben (Röm.3,9-18) und damit für Gottes ewige Ziele verloren.
Von Staub (Materie, Atome, Moleküle) wurde der Mensch gebildet − zu Staub soll er wieder zerfallen, soweit es den Körper anbelangt (1.Mo.3,19). Das war das Verdikt Gottes für die Sünde des Menschen. Der Geist (die Seele) des Menschen dagegen wird beim Ableben vom Körper getrennt und von Gott an zwei mögliche Standorte versetzt: in den „Hades“ (im Volksmund die „Hölle“) (Lk,16,23), oder ins „Paradies“ (Lk.23,43). Beide Standorte sind eine Art Wartestation, bis Gott sichtbar auf diesem Planeten eingreift und die erste (und 1‘000 Jahre später die zweite) Auferstehung erfolgt. Die einen werden zum Leben auferstehen, die anderen zum Verderben (Dan.12,2; Joh.5,29; Offb.20,4 ff).
Doch nun bekommt die ganze Sendung des „einzig gezeugten“ Sohnes Gottes, Jesus Christus, ihre wahre und herrliche Bedeutung. Jesus Christus ist der „letzte Adam“ (1.Kor.15,45), oder der „zweite Mensch (1.Kor.15,47), oder der „neue Mensch (Eph.2,15). Als von Gott gezeugter „Mensch“ trägt Er alle göttlichen Lebens- und Wesenseigenschaften in sich. Er ist damit der „himmlische“ Mensch. Gleichzeitig entspricht Er Gottes Vorstellungen, wie eigentlich der Mensch, also Adam, hätte sein sollen. Doch nur Jesus Christus ist jener Mensch, den der ewige und heilige Gott im „Himmel“ und damit in der Ewigkeit überhaupt dulden wird. Nur sein Sohn Jesus Christus ist ihm wohlgefällig (Mt.17,5).
Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen einzig gezeugten Sohn sichtbar auf unseren Planeten (Gal.4,4; Hebr.1,6). Durch seine irdische Präsenz verstehen wir, wer Gott ist und wie Gott ist. Wir kennen aber auch den Maßstab, wie Gott den Menschen haben will und in der Ewigkeit duldet: Er muss Jesus Christus gleich sein (1.Joh.3,2). Doch um das zu werden, gibt es nur einen einzigen Weg: die völlig Vereinigung und Verschmelzung mit dem Leben und Wesen von Jesus Christus. Die geistlichen Voraussetzungen dafür wurden am Kreuz auf Golgatha objektiv oder prinzipiell von Gott selber geschaffen (Eph.2,8-10). Damals setzte Er aus seiner Sicht den Menschen in Christus ein. Oder umgekehrt: Er identifizierte den alten, gefallenen, irdischen Adam mit dem himmlischen Menschen, mit Jesus Christus, dem letzten Adam. Er setzte damit den ersten Adam in die gleiche Position wie Jesus Christus ein, also den irdischen Menschen in den himmlischen Menschen. Das war allerdings nur Gottes einseitiges Gnadenwirken vor bald 2‘000 Jahren, das keinem Menschen etwas hilft, wenn er es nicht versteht und v. a. nicht durch seinen persönlichen Glauben aktiviert. Diese Zusammenhänge sind Inhalt des wahren Evangeliums des Christus, das gleichzeitig ein großes Geheimnis darstellt.
Erkennt nun ein (alter) Mensch das Prinzip der Identifikation mit Jesus Christus (= Jesus Christus erkennen) und nimmt Jesus Christus als HERRN und Leben an, dann zeugt der ewige Gott seinen Sohn Jesus Christus in diesen Menschen hinein. Es erfolgt also erneut eine göttliche Zeugung − doch dieses Mal geschieht sie in einzelnen Menschen, die Jesus Christus erkennen und annehmen. Damit werden bestimmte Menschen in die Position von Jesus Christus erhoben, d. h. sie werden selber Söhne Gottes (Gal.3,26); sie bekommen himmlische Wesensbestandteile, göttliche Natur (2.Pt.1,4). Die Anwesenheit von Jesus Christus in einem Menschen führt zur Umwandlung in das Bild von Jesus Christus. Also legen bestimmte Menschen das Bild des Irdischen ab und erhalten das Bild des Himmlischen − jedoch einzig aufgrund der Tatsache, dass Jesus Christus durch den Heiligen Geist in diesen Menschen wohnt. Dadurch werden sie verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit (2.Kor.3,18). Sie tragen im Prinzip den „Himmel“ in sich, also das himmlische Wesen, und zwar aufgrund ihrer Vereinigung mit Jesus Christus. Und gehen sie dann zum HERRN, werden sie Jesus Christus gleich sein (1.Joh.3,2). Sie tragen sein Bild, das Bild des Himmlischen (1.Kor.15,49).
Das ist das geniale Prinzip, wie Gott bestimmte Menschen wieder aus ihrer totalen irdischen Gefallenheit und Verlorenheit zurück in ihre himmlische Berufung führt. Dies ist nur durch die völlige Vereinigung mit Jesus Christus, dem himmlischen Menschen, möglich!

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