… damit ihr durch diese Teilnehmer der göttlichen Natur werdet 2.Pt.1,4
Der Apostel Petrus formuliert in seinem 2. Brief unter der Einwirkung des Heiligen Geistes Perspektiven für geistliche Menschen, die absolute Herrlichkeit bedeuten. So sollen wir u. a. Teilnehmer der göttlichen Natur werden, also göttliche Natur haben oder an ihr teilhaben. Eine beinahe unglaubliche Verheißung für jeden, der seine total gefallene und verdorbene menschliche Natur mit all ihren Abgründen tatsächlich erkannt hat.
Der Einfluss der Sünde und damit letztlich Satans hat die menschliche Natur dermaßen verändert und deformiert, dass prinzipiell auch der frömmste und „gläubigste“ Mensch völlig chancenlos ist, in Gottes ewiges Reich seiner Heiligkeit einzugehen. Es ist völlig ausgeschlossen, dass ein Mensch aus eigener religiöser, „christlicher“ Leistung in den „Himmel“ kommen könnte. Die Natur des Menschen und die Natur Gottes passen einfach nicht zusammen. In Wahrheit lässt sich die menschliche Natur durch keinen menschlichen Kraftakt verändern.
Doch der himmlische Vater erfand einen genialen Weg, um aufrichtigen und zerbrochenen Menschen wieder Zugang zum Ihm zu verschaffen. Er sandte Seinen Sohn Jesus Christus, der Seine göttliche, heilige und gerechte Natur in sich trug. Deshalb sagte Er nur zu Seinem Sohn: An dir habe ich Wohlgefallen gefunden (Mt.17,5). In alle Ewigkeit wird den ewigen Gott und Vater nur eine Person in diesem Universum zufriedenstellen: Sein Sohn Jesus Christus − plus alle diejenigen, die den Sohn Gottes und damit Seine göttliche Natur in sich tragen − die ein Fleisch und ein Gebein mit Jesus Christus wurden (Eph.5,30 − Luther) und deshalb ebenso heilig und tadellos wie Jesus Christus selber sind (Eph.5,27).
Es stellt sich nun die Frage, wie dies praktisch ablaufen soll, dass wir tatsächlich das Kleid der Gerechtigkeit (Jes.61,10; Offb.19,8) oder das Hochzeitskleid tragen (Mt.22,11-12). Wie werden wir unsere völlig verdrehte Natur los, und wie werden wir bereits hier auf dieser Erde mitten im Alltag Teilnehmer der göttlichen Natur? Und wir sollen die göttliche Natur nicht nur in uns tragen, sondern sie tatsächlich gegenüber unserem Umfeld ausdrücken! Beim genauen Hinsehen finden wir sämtliche entscheidenden Antworten in 2.Pt.1!
Es beginnt mit dem Hinweis in 2.Pt.1,1, dass uns ein wertvoller Glaube zugefallen ist. Das elementare Prinzip Gottes, durch das uns Jesus Christus und alle seine „Herrlichkeiten und Tugenden“ (V. 3) übertragen werden, besteht aus drei Bestandteilen: Glaube, Gnade und Geschenk − gut zu merken mit dem gleichen Anfangsbuchstaben „G“. Wir entdecken sie alle (z. T. als Verb) in diesem Kapitel. Der Glaube stützt sich immer auf die Gnade − und die Gnade ist stets mit Geschenk verknüpft. Sie ist praktisch ein auswechselbarer Begriff für Geschenk. Der geschenkte, wertvolle Glaube aktiviert die durch Gottes Gnade zur Verfügung gestellten Geschenke. Und das größte Geschenk, nämlich Gottes unaussprechliche Gabe (2.Kor.9,15), heißt: Jesus Christus, alias die göttliche Natur!
Ausgangsbasis ist weiter die Erkenntnis von Jesus Christus“. Dieser Begriff erscheint in 2.Pt.1 mehrere Male. Er ist gleichsam der Schlüssel, der alles in Bewegung bringt. Damit ist nicht ein intellektuelles oder verstandesmäßiges Erfassen gemeint, wer Jesus Christus als Person ist − etwa im gnostischen Sinn. Es geht vielmehr darum, zu verstehen, zu was uns der Herr Jesus Christus von Seinem Vater gemacht wurde − was Er uns durch Kreuz, Tod und Auferstehung erworben hat. Oder was wir sind in Christus und was uns durch die Erfahrung der Mitkreuzigung aus Gottes Sicht bereits auf Golgatha übertragen wurde − z. B. die göttliche Natur!
Wer den Herrn Jesus Christus nicht korrekt „erkannt“ hat, wurde auch von Jesus Christus nicht erkannt. Es fällt ihm deshalb auch nichts effektiv oder subjektiv von dem zu, was Jesus Christus objektiv am Kreuz für jeden Menschen erworben hat oder hätte. Hat man Jesus Christus nicht erkannt, geht man auch als „Christ“ letztlich leer aus. Noch schlimmer: Man muss alle göttlichen Anforderungen z. B. nach einem heiligen Leben aus eigener religiöser Kraft selber erzeugen. Dadurch landet man unter dem Gesetz und macht kläglich Schiffbruch, wie einst Paulus in Röm.7,7-25.
Wir müssen folglich begreifen, dass uns prinzipiell in Jesus Christus bereits alles geschenkt wurde (Röm.8,32), z. B. dass wir Teilnehmer der göttlichen Natur sein wollen. Dies erfordert ein sorgfältiges Studium des Wortes Gottes, allem voran der Paulusbriefe, weil Paulus das zentrale göttliche Offenbarungsinstrument hinsichtlich des „Christus“ wurde.
Des weiteren macht Petrus klar, welche Kraft dies alles ermöglicht: Da seine göttliche Kraft uns alles … geschenkt hat (2.Pt.1,3). Nichts im Reich Gottes läuft durch eigene, religiöse Kraft − durch eigenes Wollen und Laufen (Röm.9,16). Dieser religiöse Machbarkeitswahn ist eine Finte Satans, der leider unzählige „christliche“ Lehrer und Lehren prägt. Weil der HERR Seine Werke wirkte, dürfen wir jetzt durch den Glauben in Seinen Werken ruhen − die Erfüllung des Sabbatgebotes (Hebr.3-4)! Durch seine Kraft, Herrlichkeit und Tugend hat Er uns die größten Verheißungen geschenkt (2.Pt.1,3-4). Es ist sehr demütigend, zu begreifen, dass wir dies niemals selber vermögen. Es wurde uns durch Gottes Gnade und Liebe in Christus bereitgestellt. Nun wartet der ganze „Himmel“ darauf, dass wir diese größten Verheißungen im kindlichen Glauben abholen, beanspruchen, aktivieren und zu unserem persönlichen und alltäglichen Eigentum machen.
Und eine dieser größten Verheißungen, die nun in Jesus Christus Ja und Amen sind (2.Kor.1,20), heißt: … damit ihr durch sie Teilnehmer der göttlichen Natur werdet. Zweifellos ist Jesus Christus selber die göttliche Natur. Kaum sind wir in Christus und ist Christus unser Leben, beginnt Er uns mit Seiner göttlichen Natur zu durchdringen, zu verändern, umzuwandeln und umzugestalten (2.Kor,3,18; Röm.8,29-30). Unsere alte Natur wird immer mehr entmachtet und in den Todeszustand versetzt. Jesus Christus beginnt sich zunehmend in unserem sterbenden Fleisch zu offenbaren (2.Kor.4,10-11).
Aus dieser wunderbaren Stellung in Christus, der selber die göttliche Natur hat und ist, müssen nun aber aus der Kraft des Heiligen Geistes heraus unsere konkreten Aktionen im Glaubensgehorsam folgen − sonst wird alles zur religiösen Einbildung und Illusion. Es beginnt damit, dem Verderben aus Christus heraus zu entfliehen (2.Pt.1,4). Und im praktischen Alltag folgen dann mit großem Fleiß, aus Liebe und Hingabe zum HERRN, ständige Handlungen aus dem Glauben. Petrus definiert sie in V.5-11. Wir sollten dabei beim Beachten dieser Glaubensschritte speziell auf die Verheißungen achten − resp. was geschieht, wenn im Alltag aus dem Glauben heraus keine korrekten Werke folgen (V.9). Faktisch würden wir dann nämlich alles wieder verlieren!
Einst köderte Satan die ersten beiden Menschen, dass sie sein würden, wie Gott (1.Mo.3,5). Das war damals der satanische Weg. Doch nun bietet uns der HERR in Seinem Sohn einen perfekten Weg an, wie wir − in Christus erfunden (Phil.3,9) − tatsächlich göttliche Natur empfangen dürfen, so dass wir schließlich dem Herrn Jesus Christus gleich sein werden (1.Joh.3,2), oder dem Bilde von Jesus Christus gleichförmig sind (Röm.8,29). Eine herrliche Offenbarung des Geistes Gottes!

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