Wir tragen diesen Schatz im irdenen Gefäß - 2.Kor.4,7
Ein Schatz ist naturgemäß etwas sehr Wertvolles. Das griechische Wort (thesauros) enthält zudem den Aspekt eines „Speichers“. Gemäß Paulus tragen wir also einen gespeicherten Reichtum in uns. Der Nahzusammenhang macht schnell klar, dass es sich dabei um den Herrn Jesus Christus handelt: Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Christus Jesus als Herrn, uns aber als eure Sklaven um Jesu willen. Denn Gott, der gesagt hat: Aus Finsternis soll Licht leuchten! er [ist es], der in unseren Herzen aufgeleuchtet ist zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi (2.Kor.4,5-6). Dies wird auch ersichtlich in Kol.2,2-3, wonach in Christus alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen sind. Und schließlich handelt ein Gleichnis des Königreiches von einem in einem Acker verborgenen Schatz (Mt.13,44). Nach den eigenen Aussagen des Herrn Jesus Christus ist der Acker die Welt (Mt.13,38), in der etwas ungemein Wertvolles verborgen ist. In diesem Fall ist es der Leib des Christus − und damit letztlich wieder Jesus Christus selber.
Im üblichen Christentum wird viel von Gott und von Jesus Christus gesprochen als dem angeblichen Begründer des Christentums. Diesem soll nun nachgefolgt werden. Doch dabei geht es meistens um Äußerlichkeiten, Gesetze, Traditionen, Lehren, Institutionen und ähnliches. Auch im evangelikalen Lager wird viel von Jesus Christus geredet, von Bekehrung, Aktivitäten, Gemeindegründung, Gemeindewachstum, und natürlich auch wieder von Nachfolge. Doch wo immer man sich in christlichen und kirchlichen Kreisen orientiert − eine Tatsache bleibt stets die gleiche: Ihr Gott oder ihr Jesus Christus lebt im „Himmel“. Sein Standort befindet sich damit definitiv außerhalb des Menschen. Wir bemühen uns daher, die Lehren Christi und die Lehren und Traditionen der Kirchen etc. zu beachten − folgen dabei aber einem „Religionsstifter“ nach, der sich anscheinend weit von uns entfernt aufhält.
Doch das wahre Evangelium des Christus ist radikal anders aufgebaut. Schon Jesus Christus selber sagte in Joh.14,23, dass Er und Sein Vater kommen würden, um Wohnung in uns zu machen: Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Das wirft natürlich die Frage auf, wo nun effektiv der „Himmel“ ist − und was der Herr Jesus Christus mit „Wohnung“ meint. Alle Religionen verweisen stets ins Jenseits, wie immer dieses heißen mag. Doch der Herr Jesus Christus sagt, dass Er heute und jetzt in uns wohnen will, sogar zusammen mit Seinem Vater. Noch mehr, selbst der Heilige Geist will in uns wohnen, denn bekanntlich soll unser Körper ein Tempel des Heiligen Geistes sein (1.Kor.6,19).
Wie schrieb der Apostel Paulus doch so triumphierend an die Kolosser: Christus in uns, die Hoffnung der Herrlichkeit (Kol.1,27). Es ist diese herrliche Tatsache, dass unser Gott und HERR nicht fern von uns wohnt. Tatsächlich will Er selber durch Seinen Geist in uns anwesend sein. Neben der unvergleichbaren Geborgenheit, die sich aus dieser Tatsache ergibt, ist es v.a. das Geheimnis des göttlichen Lebens in unserem irdenen Gefäß. Jesus Christus sagte niemals, wir sollten alles daran setzen, um zu werden wie Er. Sein Konzept sieht genial anders aus: Unsere Leben werden ausgetauscht und zwar in der Erfahrung der Mitkreuzigung (= der tiefe Sinn der „Taufe“) (Röm.6,3-10). Wir verlieren unser altes Leben und empfangen den Herrn Jesus Christus als unser ewiges und göttliches Leben. Und sein Standort ist in unserem irdenen Gefäß, also in unserem Körper oder Leib.
Kaum tragen wir Jesus Christus tatsächlich in uns durch die göttliche Neuzeugung aus dem Heiligen Geist (Joh.3,3 ff.), wird Er seinen Schatz in uns und durch uns offenbaren. Es sind diese unerschöpflichen Lebenselemente von Jesus Christus, z. B. Seine Liebe, Sein Friede, Seine Freude, Seine Weisheit und vieles, vieles mehr. Solange wir in Jesus Christus sind und bleiben, bleibt Er wie versprochen in uns (Joh.15,4-7) und enthüllt Tag für Tag seinen Schatz in uns − das ist Sein Leben. Und daraus leitet sich schließlich im Königreich Gottes alles ab: die richtige Nachfolge, der Wandel im Geist (Röm.8,1 ff.), die Heiligung (2.Kor.7,1; Hebr.12,14), die Umwandlung in das Bild von Jesus Christus (2.Kor.3,18), und unvergleichliche Frucht des Geistes (Gal.5,22) und unzählige weitere köstliche Elemente. Schließlich holt ein Lehrer des Wortes Gottes aus seinem Schatz ständig Neues und Altes hervor (Mt.13,52).

Damit bekommt u. a. unser Körper einen unvergleichlichen Wert, denn er ist Träger eines Schatzes, der Jesus Christus heißt. Wir sollten alles tun, um den HERRN mit unserem Leib zu verherrlichen (1.Kor.6,20). Doch realisieren lässt sich dies wiederum einzig aufgrund der Tatsache, dass wir den Herrn Jesus Christus als himmlischen Schatz in unserem irdenen Gefäß herumtragen!


Dieses Thema können Sie sich in einem ausführlichen Vortrag als MP3 anhören oder herunterladen.

 

Wir verwenden Cookies um Ihnen eine nutzerfreundliche Webseite zur Verfügung zu stellen.
Näheres finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.