Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs - Mk.12,26
Die Frage einer möglichen Weiterexistenz nach dem physischen Tod ist eine der zentralen gedanklichen Inhalte eines denkenden Menschen. Praktisch alle Religionen und Philosophien dieser Welt leiten sich direkt oder indirekt davon ab. Natürlich ist die Auseinandersetzung mit dem Tod und einer eventuellen Fortsetzung unangenehm, so dass die meisten Zeitgenossen dieses Spannungsfeld verdrängen oder bis zu ihrem Ende aufschieben.
Die jüdische Sekte der Sadduzäer löste die Frage nach einer möglichen Auferstehung nach dem physischen Ableben ganz einfach mit einer haltlosen Behauptung: Und es kommen Sadduzäer zu ihm, die sagen, es gebe keine Auferstehung (Mk.12,18). Im Grund genommen sind alle Religionen dieser Welt Gebilde, die auf menschlichen Behauptungen gründen. Und weil Menschen alles Mögliche und Unmögliche behaupten können, sind entsprechend auch alle Religionen z. T. grundverschieden, beispielsweise hinsichtlich der Frage der Weiterexistenz des Menschen. Da Wahrheit nur ein Gesicht kennt, die Religionen dieser Welt aber voller Widersprüche sind, sind diese demzufolge nichts weiter, als menschliche Fiktionen und Erfindungen − letztlich furchtbare Lügen. Das Fatale daran ist nur, dass alle Religionsanhänger immer zu spät herausfinden, was Lüge und Wahrheit ist, z. B. in Bezug auf das Weiterleben nach dem Tode. Denn nach seinem Ableben kann kein Mensch mehr vom falschen Zug abspringen.
Natürlich ist für die meisten Weltenbürger auch das Christentum nichts weiter, als eine Religion. Und das trifft auch durchaus zu. Doch das Christentum ist nicht gleich Jesus Christus. Und unbestrittene Tatsache ist, dass Jesus Christus der einzige historisch nachweisbare Mensch ist, der drei Tage nach seinem Tod während 40 Tagen mehreren Hundert Menschen lebend erschienen ist. In einem Fall waren sogar rund 500 Brüder anwesend, von denen die meisten zum Zeitpunkt der Niederschrift des 1. Korintherbriefes noch lebten (ca. im Jahr 55 n. Chr.) − also war die Auferstehung von Jesus Christus nachweisbar! Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt übriggeblieben, einige aber auch entschlafen sind (1.Kor.15,6). Die Auferstehung Jesu Christi ist damit historisch authentisch − und das ist absolut einzigartig auf dem „Markt der Religionen“. Folglich wäre es intellektuell sicher zu vertreten, wenn man sich in Fragen eines möglichen Weiterlebens nach dem Tod bei Jesus Christus und seinen Worten orientiert.
Was nun gab der Herr Jesus Christus den Sadduzäern zur Antwort, die behaupteten, dass es keine Auferstehung der Toten gebe? Was aber die Toten betrifft, dass sie auferweckt werden: Habt ihr nicht im Buch Moses gelesen, wie Gott beim Dornbusch zu ihm redete und sprach: `Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? Er ist nicht der Gott von Toten, sondern von Lebenden. Ihr irrt sehr (Mk.12,26-27). Diese Sätze tönen im ersten Moment wie eine unbedeutende religiöse Feststellung. Doch sie enthalten eine grandiose Information. Es ist das Wort bin“. Nach aller menschlichen Erfahrung müsste es nämlich heißen: Ich war der Gott Abrahams etc., denn die drei Patriarchen waren bekanntlich alle längst verstorben. Der Todestag Abrahams lag wohl mehr als 2‘000 Jahre zurück, als Jesus Christus diese Sätze sprach. Doch Er wählte die Gegenwartsform entsprechend dem Zitat aus 2.Mo.3,6, wo sich Gott dem Mose mit der gleichen Formulierung offenbarte: Dann sprach er: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.
Die „Ich bin“-Aussage meint nichts anderes, als dass alle drei Patriarchen weiterexistieren! Gott war nicht nur zu ihren Lebzeiten ihr Gott. Wie und wo die Patriarchen weiterleben, definiert das Wort Gottes nicht schlüssig. Immerhin wird Abraham von Jesus Christus explizit in einer Geschichte erwähnt: Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben (Lk.16,22). In den folgenden Versen 23-31 ergibt sich ein Dialog unter Lebenden, obwohl alle bereits physisch gestorben waren. Dabei lassen sich alle Bestandteile der menschlichen Seele erkennen (Verstand, Logik, Gefühle, Sinne, Stimme etc.). Selbst Empfindungen des Körpers sind pikanterweise beim „verstorbenen“ reichen Mann festzustellen!
Ganz offensichtlich beendet kein einziger Mensch nach seinem physikalischen Ableben seine Existenz. Der biologische menschliche Körper wird zwar abgelegt und zerfällt wieder in jene Atome, aus denen er zuvor gebildet wurde. Seele (und Geist) kommen aber in von Gott definierte Aufenthaltsorte, wo sie entweder ruhen (z. B. der gerettete arme Lazarus, der von Engeln in Abrahams Schoss getragen wurde), oder im Hades in Qualen sind (der reiche Mann, der „begraben“ wurde). Von diesen temporären Aufenthaltsorten werden sie dann entweder zur ersten Auferstehung der Gerechten gerufen oder zum jüngsten Gericht (die zweite Auferstehung der Ungerechten zum Gericht) (Dan.12,2; Mt.25,46; Joh.5,28-29; Offb.20,4-6; 11-15).
Die Sekte der Sadduzäer irrte also gewaltig, wie der Großteil aller (religiösen) Menschen. Tot ist nicht gleich tot. Auf Menschen in Christus wartet ein herrlicher, geistlicher und unverweslicher Ewigkeitsleib: So ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Verweslichkeit, es wird auferweckt in Unverweslichkeit. Es wird gesät in Unehre, es wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in Schwachheit, es wird auferweckt in Kraft; es wird gesät ein natürlicher Leib, es wird auferweckt ein geistlicher Leib. Wenn es einen natürlichen Leib gibt, so gibt es auch einen geistlichen. So steht auch geschrieben: Der erste Mensch, Adam, wurde zu einer lebendigen Seele, der letzte Adam zu einem lebendig machenden Geist. Aber das Geistliche ist nicht zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; der zweite Mensch vom Himmel. Wie der Irdische, so sind auch die Irdischen; und wie der Himmlische, so sind auch die Himmlischen. Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen (1.Kor.15,42-49). Das alles erhalten Menschen in Christus bei der ersten Auferstehung oder bei der Umwandlung bei der Entrückung: Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei [dem Schall] der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein (1.Thess.4,16-17).

Gott ist ein Gott der Lebenden, nicht der Toten (Mk.12,26). Und wenn Sie tatsächlich in Christus sind, wartet die Erlösung Ihres Leibes auf Sie (Röm.8,23), bei der Sie vom Glauben zum Schauen kommen und definitiv und real vom Tod ins Leben übergehen werden (Joh.5,24). Welch herrliche Perspektiven!


Dieses Thema können Sie sich auch in einem ausführlichen Vortrag als MP3 anhören oder herunterladen.
Wir verwenden Cookies um Ihnen eine nutzerfreundliche Webseite zur Verfügung zu stellen.
Näheres finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.