Wir erhielten den Geist aus Gott, damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt ist − 1.Kor.2,12

In unserer modernen Informationsgesellschaft ist Kommunikation ein und alles. Ohne sie läuft beinahe nichts mehr. Bald gibt es mehr Handys als Menschen. Ob das dem Menschen gut tut, ist eine andere Frage. Doch Kommunikation hängt von zwei entscheidenden Faktoren ab: Von einem Sender und einem Empfänger. Und exakt diese Tatsache lässt sich vollständig auf wahres geistliches Leben übertragen, das täglich die Fülle und den Reichtum Christi erfährt und abwirft.

In 1.Kor.2,9-16 definiert der Apostel Paulus das Prinzip geistlicher Kommunikation. Er arbeitet dabei mit messerscharfen Trennungen. Dabei wird der eine ohne Aufhören mit Strömen lebendigen Wassers überschüttet, während der andere trotz vielem Wissen und grandiosen Erkenntnissen geistlich verhungert und verdurstet. Alles steht und fällt mit unserem Bezug zum Geist Gottes. Dieser ist sowohl der himmlische Sender, als auch der Transmitter und schließlich sogar der korrekte Empfänger in ganz bestimmten Menschen − den Menschen, die Christi Sinn haben (V.16) − oder geistlich gesinnten Menschen (V.15). Es sind gleichzeitig jene, die den ewigen Gott lieben (V.9).

In der Welt des Geistes Gottes gibt es unabänderliche Tatsachen. Sie ist der temporären, sichtbaren Welt, wie wir sie wahrnehmen, haushoch überlegen. In Wahrheit ist die geistliche Welt die wahre Realität, während jene Welt, wie wir sie mit unseren fünf Sinnen und wissenschaftlichen Methoden wahrnehmen, nur ein äußerst fahler Abglanz darstellt. So besitzt der „Himmel“, also die Welt des Geistes, unendliche Reichtümer, die u. a. die gesamte menschliche Existenz betreffen. Erkennen und erfahren kann es aber nur derjenige, der den Geist aus Gott besitzt (V.10 + 12). Tatsächlich entdecken geistliche Menschen in Christus tagtäglich geistliche Reichtümer, die kein Auge gewahrt, kein Ohr vernimmt und in kein Menschenherz gekommen ist (V.9). Und sie entdecken sie nicht nur − sie erleben sie vielmehr jeden Tag. Wer nicht aus Gott ist, ist ein seelischer oder natürlicher Mensch (V.14). Er kann die Reichtümer Gottes weder sehen und erfahren, noch das Wesen und die Geheimnisse Gottes verstehen. Er hört und versteht letztlich auch Gottes Wort nicht (korrekt) (Joh.8,47).

Durch das Werk Gottes am Kreuz von Golgatha stellte der ewige HERR und Gott prinzipiell jedem Menschen seinen gesamten göttlichen Reichtum zur Verfügung − natürlich mit dem Ziel, dass wir ihn ständig im Alltag erfahren sollen. Es sind die himmlischen Segnungen in Christus (Eph.1,3). Sie betreffen jeden menschlichen, existenziellen Bereich. Gott hat sie uns in seinem Sohn Jesus Christus und durch Ihn in Gnaden gewährt (1.Kor.2,12 − wörtlich). Er hat uns eingesetzt zum Erben über alle himmlischen Reichtümer, zum Miterben in Christus (Röm.8,17). Doch warum erlebt dies kaum einer der vermeintlichen Nachfolger Christi? Warum sind die meisten „Christen“ voller ungestillter Bedürfnisse, hungrig und durstig nach Gnade und Hilfe? Man höre sich doch nur ihre Gebete genau an …

Paulus gibt uns in 1.Kor.2,9-16 präzise Antworten, vorausgesetzt, wir wollen sie kennen. Denn in Wahrheit bringen sie den Großteil zeitgenössischer Theologie zum Einsturz, v. a. die im sog. evangelikalen Lager − von den Großkirchen und Staats- oder Landeskirchen ganz zu schweigen. Der Knackpunkt ist nämlich unser Bezug zum Geist Gottes − also zur göttlichen Person des Heiligen Geistes. Würde man nur schon die exakten Aussagen des Herrn Jesus Christus in Bezug auf den Heiligen Geist sorgfältig studieren und ernstnehmen, wäre der Schlüssel schnell gefunden. Nehmen wir z. B. Joh.14,25 + 16,8-14. Schnell erkennen wir, dass ohne den Heiligen Geist letztlich überhaupt nichts läuft − kein Erkennen, kein Erinnern, keine Prophetie, keine Belehrung, kein korrektes Übertragen und keine korrekte Anwendung. Also ist ohne die richtige Verbindung zum Heiligen Geist praktisch alles blockiert − eben der gesamte Reichtum und das Erbe Gottes in Jesus Christus!

Studiert man die Apostelgeschichte, wird schnell klar, dass der Heilige Geist von A-Z alles steuerte, bevollmächtigte, dirigierte usw. − zumindest solange, wie das Reich Gottes korrekt aufgebaut wurde. Er veränderte und bevollmächtigte Menschen. Er offenbarte verborgene Finsternis in der Gemeinde. Er rekrutierte gewaltige Instrumente Gottes. Er löste Krisen usw. usw. Alles stand oder fiel mit dem praktischen Bezug zum Heiligen Geist. Genauso hatte es der Herr Jesus Christus angekündigt (s. die vier Evangelien). Und die Apostelgeschichte ist nichts anderes, als der logische Vollzug und Beleg.

Paulus greift diese Tatsachen nun gegenüber der Korinthergemeinde konkret und praktisch auf. Bestimmte Menschen besitzen den Geist aus Gott. In der Folge erhalten sie klare Privilegien. Sie sehen, was kein natürliches Auge sehen kann. Sie hören Informationen des Geistes Gottes. Sie empfangen göttliche Weisheit und geben sie auch weiter. Sie erforschen die Tiefen Gottes und erkennen die geschenkten Reichtümer Gottes. Sie erkennen geistliche Zusammenhänge, sprechen sie aus und lehren damit geistliche Menschen. Sie erforschen durch den Heiligen Geist die tiefen Reichtümer des Geistes Gottes und vieles mehr. Natürliche, seelische oder irdisch gesinnte Menschen sind dazu unfähig. Sie können weder mit Gott noch mit geistlich gesinnten Menschen korrekt kommunizieren. Sie verstehen die Sprache des Geistes nicht. Ebenso wenig können sie geistliche Menschen erforschen und verstehen (V.15). Ihnen bleiben nur „christliche“ Religion, Praktiken, Traditionen, Systeme, Glaubenssätze, Dogmas und Aktivitäten. Sie besitzen, obwohl sie „gläubig“ und „christlich“ sind, eben nur den Geist der Welt (V.12).

Doch wie kommt man in jene tiefe Verbindung und Vereinigung mit dem Heiligen Geist hinein, damit Er sein göttlich definiertes Werk an, in und durch uns vollziehen kann? Die übliche (evangelikale) „christliche“ Theologie lehrt: Bekehre dich, nimm Jesus als Erlöser an − dann wirst du „wiedergeboren“ und hast auch den Heiligen Geist. Doch stimmt das wirklich? Wo steht das im Neuen Testament? Ist nicht die ganze geistliche Armut, der offenkundige Niedergang und Abfall unter Gottes angeblichem Volk u. a. dadurch begründet, dass ihm das Öl fehlt (Mt.25,1-13)? Wir sollten uns nicht an gängige Lehren von wortgewandten, „christlichen“ Lehrern, Verkündigern und Bestsellerautoren orientieren, sondern ganz einfach am Herrn Jesus Christus selber. In Wahrheit ist der Herr Jesus Christus nämlich nicht nur Erlöser, sondern v. a. auch der „Täufer“ im oder in den Heiligen Geist. Johannes der Täufer taufte im Wasser. Und diese gesamte Prozedur sollte eine große Demonstration dafür sein, was geschieht, wenn der Herr Jesus Christus Menschen im Heiligen Geist tauft (Joh.1,33; Apg.1,5; 11,16).

„Taufen“ bedeutet im tiefen geistlichen Sinn, zwei Personen zu einer Einheit verbinden oder vereinigen. Bei einer tatsächlichen geistlichen Neuwerdung („Wiedergeburt“) verbindet der himmlische Vater durch den Heiligen Geist einen Menschen mit seinem Sohn Jesus Christus. Also tauft der Heilige Geist einen Menschen in Christus hinein (Röm.6,3-4). Dadurch kommt ein Mensch in Christus hinein oder Christus in einen Menschen hinein. Er ist in Christus, Christus ist nun sein Leben, und er hat z. B. Christi Sinn (1.Kor.2,16). Doch dann drehen die göttlichen Wirkungen. Im nächsten Schritt tauft der Herr Jesus Christus einen Menschen in den Heiligen Geist hinein. Er vereinigt also einen inzwischen glaubenden Menschen mit der Person des Heiligen Geistes. Erst jetzt besitzt der Mensch den Geist aus Gott, lebt er im Geist Gottes, erkennt er die Tiefen Gottes, redet er im Heiligen Geist, erkennt er die Reichtümer Gottes und kann sie auch erklären und vermitteln. Die Ströme lebendigen Wassers beginnen unaufhaltsam aus der göttlichen Quelle (= Jesus Christus) zu fließen (Joh.7,38-39).

Also reden wir von zwei „Taufen“ − eine in den Herrn Jesus Christus und eine in den Heiligen Geist hinein. Nur sie führen zur innigen Vereinigung mit dem Herrn Jesus Christus und dem Heiligen Geist. Das ist die korrekte Ausgangslage für jedes wahre geistliche Leben. Nur diese beiden „Taufen“ gewährleisten wahre Veränderung, Umwandlung in das Bild von Jesus Christus, Zubereitung zur Reife und Vollendung in Christus. So besitzt man auch stets genügend Öl und ist täglich voll Geistes (Eph.5,18). Und so verstehen wir u. a. auch 1.Kor.2,9-16 korrekt! Unser Leben und Wandel und unsere Früchte und Werke geben aufrichtigen Menschen ständig einen klaren Aufschluss darüber, ob wir diese zwei „Taufen“ tatsächlich erfahren haben und nun auch ständig in ihren praktischen Auswirkungen leben.


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