Der geniale Kreislauf vom Tod zum Leben – 2.Kor.4,10-11

Das evolutionäre Lebensbild der Welt kennt nur eine Stoßrichtung: Vom (zufälligen) Leben zum unvermeidlichen Tod. Weil dies für logisch denkende Menschen inakzeptabel ist, haben sie die Religionen erfunden. Diese bieten einen breiten Kodex von „Exit-Erfahrungen“ an – von der Reinkarnation über eine angebliche «Auferstehung» bis hin zur völligen Auflösung im Nirvana oder Kosmos. Der Knackpunkt dabei ist der Beweisnotstand. Für keinen vermeintlichen Lebenszustand nach dem biologischen Tod überzeugt die Faktenlage. Also sind Religionen nur Spekulationen, Fiktionen, Wunschdenken, Projektionen menschlicher Ideen – Illusionen.

Ganz anders die Informationen des ewigen Schöpfergottes oder Geistes Gottes. Sie lehren uns, dass der Tod (des Menschen) ursprünglich gar nicht eingeplant war. Nach seiner perfekten Spontanerschaffung musste der erste Mensch lediglich noch auf seine Loyalität gegenüber seinem Schöpfer getestet werden, um anschließend unbegrenztes Leben ohne Sterben und Tod zu erhalten. Dazu befanden sich im himmlischen „Hauptquartier“ lediglich zwei Bäume. Am einen, dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, sollte die Zukunft des Menschen festgelegt werden (1.Mo.2,9; 16-17). Der andere, der Baum des Lebens, sollte bei positivem Testergebnis unbegrenztes Leben codieren (1.Mo.2,9; 3,22). Testexperte war die Schlange (1.Mo.3,1 ff.). Testobjekt die Früchte des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen (1.Mo.2,16-17; 3,1-6). Bevor es zur Prüfung kam, wurde bereits die Warnung definiert. Ein Durchfallen würde zur Terminierung des biologischen Lebens führen, also zum Tod (1.Mo.2,17). Der Rest ist tragische und furchtbare Geschichte. Die Schlange bezahlte dem ersten Menschenpaar für deren Ungehorsam sogar großzügig einen Sold, nämlich den Tod (Röm.6,23). Und in der Folge geriet die gesamte Schöpfung unter den Fluch der Zerstörung oder Vergänglichkeit (Röm.8,20-22).

Um den ewigen Kreislauf vom Leben zum Tod zu durchbrechen, öffnete der ewige HERR und Gott eine einzige „Exit-Türe“: Das gesamte Identifikationswerk seines Sohnes Jesus Christus, wie es dann im Rahmen den Evangeliums des Christus dem Apostel Paulus enthüllt wurde. Durch seinen stellvertretenden Tod und die nachfolgende Auferstehung aus den Toten wurde der Tod prinzipiell entmachtet (Hebr.2,14). Die innige Lebensverbindung eines Menschen mit dem auferstandenen Herrn Jesus Christus sollte in der Folge für jeden glaubenden Menschen einen neuen Kreislauf begründen, nämlich vom Tod zum Leben. Wie dieser erfolgen wird, definieren die vier Evangelien und die Lehrbriefe der Apostel, v.a. von Paulus. Soweit das Hoffnungsgut der Nachfolger des Herrn Jesus Christus.

Das Ganze ist aber nur die eine Seite der Medaille. Fehlt die andere Seite, wird das mit dem Kreislauf vom Tod zum Leben höchst problematisch – ja er könnte gar verspielt werden und am Ende doch in der erwähnten Illusion aller Religionen enden – in dem Fall in der „christlichen“ Religion. Es fehlt nämlich der lebenslange Prozess der Umwandlung eines Menschen in das Bild von Jesus Christus (Röm.8,29; 2.Kor.3,18). Und dieser Umwandlungsprozess ist nichts anderes als ein lebenslanges Sterben, damit man tatsächlich zum „ewigen“ Leben kommt – und zwar bereits in diesem Leben!

Knackpunkt ist unser Wesen. Es ist ursprünglich völlig versklavt unter das Gesetz der Sünde (Röm.7,23; 8,2). Und da der Stachel des Todes die Sünde ist (1.Kor.15,56), muss mit ihr folgerichtig etwas in uns geschehen. Sie muss effektiv in uns entmachtet werden. Das setzt aber voraus, dass wir sie in Wahrheit im ganzen furchtbaren Ausmaß in uns erkennen (Röm.3-7). Solange wir nicht unseren völlig verlorenen und verdorbenen Zustand unter dem Diktat der Sünde und damit Satans (und aller weiteren „geistlichen“ Feinde) erkennen, ist der Weg zum wahren, göttlichen, ewigen Leben verbaut. Wir sind dann weder Mitgekreuzigte, Mitgestorbene noch Mitbegrabene. Also gibt es auch keine Mitauferweckung zum Leben (Eph.2,6; Kol.2,12; 3,1).

An dem Punkt setzt das geniale Werk des Heiligen Geistes ein. Phase eins ist eine klassische „Erweckung“. Der ganze Abgrund unseres Wesens wird uns aufgezeigt. Dies führt zur Ausweglosigkeit von menschlichen „Exit-Bemühungen“ und damit aller Religionen, die typisch „christliche“ inklusive. Es verbleibt nur ein einziger Ausweg: die völlige Identifikation mit dem Herrn Jesus Christus in Kreuz, Tod und Grab. Das ist das Verdikt für Verbrecher! Wer durch den kindlichen Glauben durch diese Stationen geht, wird von oben her neu gezeugt (Joh.3,1 ff.) – genau wird der Herr Jesus Christus durch die Wirkungen des Heiligen Geistes in einen Menschen hineingezeugt (1.Joh.3,9). Damit erhält ein Mensch das Leben von Jesus Christus und damit jenes ewige Leben, das mit Jesus Christus identisch ist. Christus ist das Leben und die Auferstehung in seiner Person (Joh.11,25).

Damit ist ein Mensch vom Tod ins Leben hinübergegangen (Joh.5,24; 1.Joh.3,14). Allerdings entspricht das Ganze nur einer prinzipiellen Stellung eines Menschen in Christus – aber nicht seinem realen Zustand. Denn da fehlt noch die gesamte Heiligung (2.Kor.7,1; 2.Thess.2,13; Hebr.12,14; 1.Pt.1,2) und Umwandlung in das Bild von Jesus Christus, also der reale Übergang vom Tod zum Leben, vom alten Menschen zum neuen Menschen (Eph.4,22-24), vom ersten Adam zum letzten Adam (1.Kor.15,45).

Nun setzen die Sterbeprozesse eines Menschen in Christus durch die Wirkungen und Führung des Heiligen Geistes ein. Der Herr Jesus Christus definiert sie eindrücklich auf sein eigenes Leben bezogen (Joh.12,24-25). Es sind die Prozesse, wo die eigene Seele systematisch verloren wird – nur, um eine neue zu gewinnen (Mt.10,39; 16,25; Phil.3,7-10). Dazu setzt der HERR in göttlicher Liebe und weiser Voraussicht alle und alles auf unser Leben an, damit alles Verdorbene unseres alten Menschen zu Tode kommt und wir das Leben Christi real und lebensnah empfangen.

Wie dies zu verstehen ist, beschreibt Paulus am eindrücklichsten in 2.Kor.4,10-11. Kreuze werden uns auferlegt (Mt.10,38; 16,24); Feinde werden auf uns angesetzt (Mt.5,43-48); Leiden und Ängste resultieren, die uns schwächen (2.Kor.12,9-10). Wir erleben die „Tötung Jesu“ am eigenen Körper und Wesen – genau: am völlig verlorenen und verdorbenen Wesen des alten Menschen, an unserem „Fleisch“. Es wird ans Kreuz getrieben, zu Tode gebracht – wir werden den ganzen Tag getötet (Röm.8,36). Wir erfahren real die Mitkreuzigung mit dem Herrn Jesus Christus und das Mitsterben mit Ihm. Es ist gleichsam die enge Pforte, der schmale Weg (Mt.7,13-14), das finstere Tal (Ps.23,4). Wir erleben den Tod (des alten Menschen) in unaufhaltsamen Etappen – immer weiter und immer mehr – wir sterben faktisch „1‘000 Tode“. Das alles unter der perfekten Regie des Heiligen Geistes – vorausgesetzt, wir kooperieren mit Ihm. Sonst resultiert ein Totalcrash!

Wie geht dann die Reise weiter? Jetzt lernen wir die Kraft seiner Auferstehung kennen (Phil.3,10). Immer mehr wird das Leben Jesu in uns offenbar (2.Kor.4,10-11). Christus in uns macht unsere sterblichen Leiber lebendig (Röm.8,11). Wir gewinnen die „Seele“ von Jesus Christus (Phil.3,8). Wir beginnen im Leben zu herrschen (Röm.5,17). Wir müssen der Sünde nicht mehr dienen (Röm.6,6) – noch mehr, wir können nicht mehr sündigen (1.Joh.3,9). Christus in der Kraft des Geistes Gottes bricht immer mehr in uns durch. Das Leben Jesu Christi in uns besiegt Tag für Tag den Tod. Der biologische Tod verliert jede Bedrohung. Der Herr Jesus Christus starb nur, um hernach ewig zu leben. Die zwei Zeugen in Offb.11 sterben nur, um hernach ebenfalls ewig zu leben (Offb.11,11-12).

Fleischlichen „Christen“ werden den Gedanken an ein tägliches Sterben als furchtbar verwerfen. Geistliche Menschen in Christus hingegen werden bei diesen Gedanken frohlocken. Wir sterben jetzt nicht unsinnig, sondern weil wir es offensichtlich brauchen. Denn sterben kann nur, was noch (an verkehrten Dingen) in uns lebt. Gestorbene in Christus können nicht mehr verkehrt reagieren, sündigen, rebellieren und so vieles mehr. Nach jedem Sterbeprozess folgt noch mehr Leben, Gnade, Fülle, Gegenwart des Geistes Gottes und Autorität. Warum hat sich bei Paulus eine solche Fülle von herrlichen Infos enthüllt? Weil er täglich gestorben ist (Röm.8,36). Durch den Tod von Jesus Christus gab es eine Entfaltung von Leben, die unerschöpflich ist. Gestorbene, Ertötete in Christus sind lebendige Tempel des Heiligen Geistes (1.Kor.6,19), aus denen unaufhörlich Ströme lebendigen Wassers fließen (Joh.7,38-39). Aus seiner Fülle empfangen wir ständig Gnade um Gnade (Joh.1,16).

Das A und O beim Sterben in Christus sind die richtigen Reaktionen: Hinhalten, Ausharren, Durchgehen mit Lobpreis, Dank und Anbetung. So beschleunigen wird die Sterbeprozesse und brechen schneller zum wahren ewigen Leben durch, und zwar bereits in diesem Leben! Und dabei gibt es noch weit mehr zu gewinnen. Eine versteckte Info findet sich u.a. in Phil.3,12-14 – doch davon später mehr!


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