Wie überall auf der Welt haben wir auch im christlichen Bereich ein Überangebot an mündlichen und schriftlichen Informationen. Was aber zunehmend Mangelware wird, sind konsequente Vorbilder und Nachahmer aus Christus heraus.

Unser gesamtes Leben im Alltag ist eine große "Predigt" an unsere Umgebung, selbst wenn wir kein Wort sprechen. Ständig predigen wir unsere Hausgenossen an, unsere Arbeitskollegen und wer immer uns über den Weg läuft. Naturgemäß geben wir immer das weiter, was tatsächlich in uns vorhanden ist. Und unsere Umgebung wird dann auf unsere "Predigten" reagieren. Diese Reaktionen sind aber oft äußerst mühsam und schmerzhaft - und dabei kommt oft nur das zurück, was wir unseren Mitmenschen "gepredigt" haben. So sind Kinder zum Beispiel meist der logische Spiegel ihrer Eltern. Waren diese keine geistlichen Vorbilder, dann erhalten sie in einer drückenden Logik eben die Quittung durch das bemühende Verhalten und Benehmen ihrer Kinder.

Also kommt dem Vorbildsein eine ganz entscheidende Bedeutung zu. Unser Umfeld lernt vieles durch Vorbilder und ahmt es dann (oft völlig unbewusst) nach. Weltmenschen können angesichts des gigantischen religiösen Chaos unserer Tage weit gehend nur noch durch korrekte Vorbilder erkennen, wer der Herr Jesus Christus tatsächlich ist. Folglich müssen wir wahrhafte Vorbilder werden. Wie aber wird man ein geistliches Vorbild?

Das griechische Wort für Vorbild (tupos) meint, Formen oder Bilder durch Meißeln oder Schlagen zu erzeugen. Diese Definition spricht ganze Bände. Unser Umfeld macht uns durch ihr Verhalten und eben auch durch ihre Reaktion auf unser schlechtes Vorbild zu einem wahren Vorbild. Wir geraten unter Druck, in Nöte, die Augen über unseren wahren Zustand werden uns geöffnet - und dies alles treibt uns in Christus und damit in die Mitkreuzigung mit Ihm hinein. Durch das Einswerden mit dem HERRN wird der Herr Jesus Christus unser Leben. Und genau dadurch macht uns der HERR, das größte Vorbild aller Zeit, zu einem tatsächlichen Vorbild.

Diverse Textstellen im Neuen Testament belegen den zentralen Stellenwert des Vorbildseins. Sind wir tatsächlich in Christus, werden wir Seine ureigenen Lebenseigenschaften vermitteln. Das wird sowohl der Beweis dafür sein, dass wir tatsächlich in Christus sind - als auch die Basis schaffen, dass unser Umfeld den HERRN in korrekter Weise erkennen kann. Und weil korrekte Vorbilder zu korrekten Nachahmern führen, kommt das ganze Evangelium erst in richtiger Weise in Bewegung.

In welchen Lebensbereichen sich Vorbildfunktionen auswirken, lernen wir aus dem Wort Gottes. Ein Bereich ist der praktische Glaube. Darüber sind unendlich viele Predigten gehalten worden. Was wir jedoch dringend brauchen, sind Menschen, die nicht über den Glauben reden, sondern Vorbilder für den kindlichen Glauben sind. Gemäß den Aussagen des HERRN wird dieser Glaube in der Endzeit zu einer totalen Mangelware (Lk.18,8). Und genau deshalb werden dringend gesucht: Menschen in Christus, die Seinen Glauben als Vorbilder ausleben und vermitteln.

Ein ehrlicher und eindringlicher Aufruf an all jene, die sich nicht nur um ihr eigenes Heil kümmern, sondern viel mehr darum, noch möglichst vielen Menschen Licht, Salz und Himmelslicht zu sein - und damit viele zur Nachahmung zu ermutigen. Sie tun gut daran, diese Ausführungen mit einer tiefen seelsorgerlichen und endzeitlich geprägten Dimension sorgfältig vor dem HERRN durchzuarbeiten.


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