Wie stellen sich wahre Nachfolger des HERRN zum "schnöden Mammon" - also zu Geld, Besitz und ähnlichem? Denn angeblich ruft uns der Herr Jesus Christus tatsächlich dazu auf, mit dem ungerechten Mammon Freunde zu machen (Lk.16,9). Ist das nicht ein Widerspruch in sich selbst, wenn der HERR uns später faktisch anweist, den Mammon zu hassen (Lk.16,13)?

Das Gleichnis vom ungerechten Verwalter (Lk.16,1-13) gibt nach den herkömmlichen Übersetzungen Probleme auf, da es im Widerspruch zu diversen biblischen Prinzipien im Neuen Testament steht. Denn der ungerechte Verwalter begeht mehrere moralische Verstöße, erkauft sich Vorteile durch Betrug - und wird dafür von seinem noch Herrn gelobt. Es kann wohl kaum sein, dass dies ein Vorbild für Menschen in Christus sein soll. Denn wir erwerben uns den Himmel nicht durch finanzielle Manipulationen.

In Wahrheit gibt uns der HERR nicht den Befehl, uns Freunde mit dem ungerechten Mammon zu machen, sondern Er stellt dies letztlich als unmöglichen Weg in Frage. Der ungerechte Verwalter wird deshalb nicht für seine Manipulationen gelobt, sondern für seine Vorsorge, die er durch einen geschickten Schachzug betrieb. Überträgt man diese Tatsache auf geistliche Menschen, sollten wir uns unbedingt dafür sorgen, ob wir tatsächlich in Christus sind. Denn nur unser Sein und Ruhen in Christus ermöglicht uns den Eingang in das Königreich Gottes.

Doch der Herr Jesus Christus hat noch wesentlich tiefere Informationen in dieses Gleichnis eingebaut. Es geht um den korrekten Umgang mit dem "Mammon", respektive dass unser wahrer geistlicher Zustand an unserer Beziehung zum "Mammon" entlarvt wird. Unzählige Gläubige leben in gewaltigen Illusionen - und religiöse Illusion ist weitverbreitet und höchst fatal. Letztlich geht es nicht um hoch gezüchtete theologische Erkenntnis - sondern schlicht um unser reales Verhalten im Alltag - z. B. der Umgang mit dem "Mammon", also mit unseren Finanzen. Wer damit nicht im Sinne des HERRN umgeht, wird niemals geistliche Autorität besitzen, wahre Frucht des Geistes abwerfen etc.

In dieses Gleichnis sind höchst delikate Spannungsfelder eingebaut. Wie steht es z. B. mit dem allerorts praktizierten "Zehntenprinzip"? Wie geht man mit dem "Mammon" korrekt um? Ein sehr tiefsinniges und folgenschweres Gleichnis, das in seelsorgerlicher Kompetenz ausgelegt wird und z. T. völlig neue Perspektiven vermittelt - mit massiven Konsequenzen!


Eine kurze und kompakte Zusammenfassung dieses Vortrages finden Sie auch unter der Kategorie "Studienthemen" - Sage ich euch etwa: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon? - Lk.16,9 (HTML-Text)


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