Ein anderer Jesus, ein anderer Geist, ein andersartiges Evangelium − 2.Kor.11,4

Seit es Menschen gibt, werden sie getäuscht und betrogen. Es begann bereits bei der Eva (2.Kor.11,3; 1.Tim.2,14), die von der Schlange (Satan) völlig getäuscht wurde (1.Mo.3,1 ff.). Als die beiden ersten Menschen daraufhin sündigten, war die Sünde geboren, die seither jeden Menschen im Sinne einer geistlichen Gesetzmäßigkeit (das Gesetz der Sünde − Röm.7,23; 8,2) täuscht (Röm.7,11). Das griechische Wort für "täuschen" bringt sogar eine Steigerung zum Ausdruck: völlig täuschen (ex apataō). Also kann jeder Mensch jederzeit völlig getäuscht werden, mag er intellektuell und z. B. auch theologisch noch so hervorragend ausgerüstet sein. Urheber jeder Täuschung ist letztlich Satan, der u. a. auch als Engel des Lichts auftreten kann (2.Kor.11,14) und über von ihm manipulierte Menschen jederzeit ihr Umfeld täuschen und verführen kann.

In 2.Kor.11,4 redet der Apostel Paulus von einem anderen Jesus, einem anderen Geist und einem andersartigen Evangelium. Diese Begriffe sind so formuliert, dass diese Abarten tatsächlich existieren. Folglich ist "Jesus" nicht à priori der wahre Jesus Christus − der "Geist" nicht effektiv der Heilige Geist − Informationen unter dem Titel "Evangelium" nicht gleich das ewige Evangelium Gottes. Dies wird u. a. dadurch ersichtlich, dass allein schon im Neuen Testament zwei natürliche Menschen den Namen "Jesus" trugen (Apg.13,6 Bar-Jesus; Kol.4,11 Jesus genannt Justus).

Es ist klar, dass der richtige Jesus, der richtige Geist und das richtige Evangelium in einem eindeutigen, inneren Zusammenhang stehen − während alles andere mit diesen Bezeichnungen offensichtlich verdreht ist und zum Untergang und Verderben führt (mit Satan als Drahtzieher). Folglich verkündet letztlich Satan durch seine Handlanger einen anderen "Jesus", vermittelt einen anderen "Geist" und verkündet ein andersartiges Evangelium. Wie dies in etwa ablaufen könnte, wird im Galaterbrief eindrücklich belegt (Gal.1,6-7). Dass Paulus falsche Evangeliumsverkündiger mit dem Fluch (Bann) belegt, zeigt, wie massiv der Missbrauch und damit die Täuschung in Gottes Augen bewertet werden. Schließlich führt der sog. "Glaube" an einen anderen "Jesus" in den ewigen Ruin, ist ein anderer "Geist" letztlich ein böser (dämonischer) Geist und leitet ein andersartiges "Evangelium" die Leser oder Zuhörer nie und nimmer ins ewige Reich Gottes.

Folglich müssen wir uns zwingend fragen, welcher "Jesus" und "Geist" eigentlich der richtige ist und welches "Evangelium" das wahre Evangelium Gottes ist. In Bezug auf die Prüfung des richtigen Geistes würde beispielsweise eine spezifische geistliche Gabe existieren, nämlich der Gabe der Geisterunterscheidung (1.Kor.12,10). Doch was ist, wenn wie in nahezu allen christlichen Kreisen die geistlichen Gaben nicht mehr existent sind oder gar verteufelt werden!? Welche Sicherung existiert dann noch, Richtiges vom Falschen zu unterscheiden?

Es beginnt alles mit der richtigen Information, also dem richtigen Evangelium. Der Begriff "Evangelium" ist jedoch mehrfach belegt. Es bedeutet prinzipiell jede frohe Botschaft, nicht nur des Heils von Jesus Christus. So berichten etwa die vier Evangelien des Neuen Testamentes vom Werdegang, den Aussagen und den Taten von Jesus Christus, dem ewigen Sohn des lebendigen Gottes. Doch es ist hinreichend bekannt, dass diese Informationen beliebig interpretiert oder umfunktioniert werden können. So existiert mittlerweile u. a. ein soziales und ein politisches "Evangelium", ein "Befreiungsevangelium", ein "Wohlstands"- und "Powerevangelium" etc. Andere wiederum behaupten, dass noch weitere Evangelien von den Aposteln existieren würden, beispielsweise ein sog. "Thomasevangelium". Zweifellos ist der in den vier Evangelien des Neuen Testamentes dargestellte Jesus Christus der richtige Jesus. Doch der Schwachpunkt liegt bei den Menschen, die diese Evangelien lesen und dann je nach Hintergrund und Prägung einen anderen "Jesus" verkünden.

Beim genauen Hinsehen enthüllt uns das Neue Testament mehrere Geheimnisse. Und das zentrale ist das Geheimnis des Christus, das nur dem Apostel Paulus enthüllt wurde (Eph.3,3-9). Und nur er redet von einem weiteren Evangelium, nämlich dem Evangelium des Christus, wie es ihm vom Herrn Jesus Christus selber enthüllt wurde (Gal.1,11-12). Während die vier klassischen Evangelien die irdischen Aktivitäten und Aussagen von Jesus Christus wiedergeben, enthüllt das Evangelium des Christus wesentlich tiefere und v. a. ewige Zusammenhänge von größter Wichtigkeit. So finden wir z. B. in den Paulusbriefen die Beschreibung, wie Christus unser Leben wird, welchen Stand wir in Christus seit Golgatha haben, wie uns der ewige Gott in Christus sieht und wie wir ganz in Christus hineinkommen − oder Er in uns. Der Apostel Johannes greift dies später auf und ergänzt in 1.Joh.4,2-3, dass Christus ins Fleisch kommt. Und genau diese Tatsache enthüllt z. B., welcher Geist der richtige ist (1.Joh.4,2)!

Folglich hat Paulus das richtige Evangelium verkündet, nämlich das Evangelium des Christus. Es basiert selbstverständlich auf den vier klassischen Evangelien von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Aber es enthält die von Jesus selber angekündigte Weiterführung (Joh.16,13-15). Um das Geheimnis oder das Evangelium des Christus zu kennen, kommt man nicht um ein sorgfältiges Studium der Paulusbriefe herum. Seine Briefe sind v. a. an die Nationen (Heiden) gerichtet, während das Zielpublikum der anderen Apostel v. a. die (messianischen) Juden waren und sind. Erst wenn man das Evangelium des Christus kennt, kann man den richtigen Jesus erkennen und annehmen (Joh.1,12), kann der richtige Jesus Christus in unser Herz kommen (Eph.3,17) und kann Er unser Leben werden (Gal.2,20; Phil.1,21; Kol.3,4). Konsequenterweise wäre jede andere Verkündigung eines Evangeliums in letzter Konsequenz ein andersartiges Evangelium, z. B. ein "Evangelium", das sich auf den Buchstaben stützt (das Gesetz), statt auf den Geist (2.Kor.3,6).

Durch das richtige Evangelium kommt es damit zur richtigen Verbindung mit dem richtigen Jesus. Es ist die Botschaft vom Kreuz, d. h. von der Mitkreuzigung und vom Tod des "alten Menschen" (Röm.6,6; Gal.2,20). Es kommt zur Erfahrung eines realen Lebensaustausches: Unser altes, verlorenes und verdorbenes Leben unter der Herrschaft Satans und der Sünde wird mit dem Leben des ewigen Sohnes Gottes mit Namen Jesus Christus ausgetauscht. Allein auf diesem Weg kommt Jesus Christus in unser sterbendes Fleisch (2.Kor.4,10-11) und bekennt der Geist Christus im Fleisch (1.Joh.4,2). Alles andere ist Täuschung, Irrtum, Verdrehung, Lüge − wenn auch meistens völlig ungewollt und unbewusst (1.Joh.4,3; 6).

Nur Verkündiger, die tatsächlich in Christus sind, können das richtige Evangelium und damit den richtigen Jesus vermitteln. Alle anderen stehen zumindest in großen Gefahren, einen anderen "Jesus" zu verbreiten. Das Produkt ist z. B. die Bildung und Existenz des "Christentums". Dessen Begründer ist nie und nimmer der richtige Jesus Christus, denn dieses System ist total zertrennt,  während der Christus niemals zertrennt ist (1.Kor.1,13). Das "Christentum" basiert auf einem anderen "Jesus". Deshalb wird es unter dem Synonym "Babylon" auch am Ende dieses Zeitalters furchtbar gerichtet (Offb.17-18).

Sind nun Menschen mit dem richtigen Jesus Christus vereinigt worden, was durch die Taufe in den Namen Jesus Christus geschieht (Röm.6,3; Gal.3,27 − gemeint ist nicht die "Wassertaufe"!), dann steht der Weg offen, dass sie der Herr Jesus Christus in den richtigen Geist hinein tauft. Mehrere Male wurde angekündigt, dass der Herr Jesus Christus der Täufer im Heiligen Geist ist (Mt.3,11; Joh.1,33; Apg.1,5). Also führt das richtige Evangelium des Christus zur Verbindung mit dem richtigen Jesus Christus. Und dieser wiederum verbindet (tauft) uns mit dem richtigen Geist, dem Heiligen Geist. Dies tut Er entweder direkt oder über Menschen, die wahrhaft in Christus sind (Apg.8,14-17; 19,5-6).

Lässt sich überprüfen, ob wir mit dem richtigen Jesus verbunden sind? Ist Christus unser Leben, dann offenbart Er sich analog wie in den vier Evangelien beschrieben: z. B. mit der gleichen Liebe, den gleichen Werken und den gleichen Früchten. Dies aber ist nur möglich, wenn man das Evangelium des Christus richtig hörte. Und ist Christus wirklich unser Leben, dann ist Er auch der Täufer in den Heiligen Geist. Und dies wirft u. a. die herrliche Frucht des Geistes ab (Gal.5,22) − und zwar mitten in den größten Herausforderungen des Alltags − und oft gerade dort! Durch die Gabe der Geisterunterscheidung (1.Kor.12,10) kann dies zudem jederzeit überprüft werden. So lassen sich Wahrheit und Irrtum letztlich immer herausfinden (1.Joh.4,1-6).


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