Er wurde vor ihnen umgestaltet, und seine Kleidung wurde glitzernd, ganz weiß wie Schnee – Mk.9, 2-3

Was damals auf dem Berg der „Verklärung“ tatsächlich geschah, ist in der geistlichen Bedeutung nur schwer in Worte zu fassen. Es war eine gewaltige, göttliche Demonstration und ein entscheidender, prophetischer Ausblick für die ewige Berufung des Menschen zugleich. Wir tun sehr gut daran, diesen Vorfall sorgfältig zu untersuchen und unsere richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Gemäß Mt.17, 9 handelte es sich um ein „Gesicht“. Wir könnten dem auch sagen, eine „Vision“ oder eine göttliche Offenbarung. Der ewige, lebendige Gott gibt zuweilen bestimmten Menschen eine sichtbare Demonstration seiner Gedanken, Pläne und Absichten. Dies geschah u. a. im Neuen Testament bei verschiedenen Gelegenheiten und führte stets zu großen Wirkungen und Entscheidungen (z. B. Apg.9, 10-12; Apg.10, 3; 17; 19).

Bis zu diesem „Gesicht“ auf dem „heiligen Berg“ (2.Pt.1, 18) kannten die Jünger den Herrn Jesus Christus nur in seiner menschlichen Erscheinung, jedoch nicht in seinem effektiven, realen Aussehen. Doch auf dem Berg änderte sich alles. Es war, als wäre die Tür in den „Himmel“ für einen kurzen Moment aufgestoßen worden, und die Jünger sahen für ein paar Augenblicke die Realität (2.Pt.1, 16)! Sie sahen den Herrn Jesus Christus nicht in seiner menschlichen Erniedrigung, sondern in seiner himmlischen Herrlichkeit. Und sie bekamen damit gleichzeitig eine „Vision“, was der HERR mit ihnen vorhatte! Denn so sieht der „Himmel“ aus – so sind himmlische, geistliche Menschen (1.Kor.15, 40-49)!

Auf dem „heiligen Berg“ wurde der Herr Jesus Christus von seiner irdisch-menschlichen Erscheinung in seinen wahren, himmlischen Zustand „umgestaltet“ (Mk.9,2). Das griechische Verb ist äußerst bedeutsam: metamorphoō. In der Biologie ist der abgeleitete Begriff, die sog. Metamorphose, wohlbekannt. Er beschreibt den Prozess der Umwandlung z. B. von einer Raupe in einen Schmetterling – ein Wunder der „Natur“. In dem Fall wird aus etwas Kriechendem etwas Fliegendes.

Der Apostel Paulus verwendet das griechische Wort noch an zwei weiteren Stellen: Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet umgestaltet durch die Erneuerung [eures] Sinnes (Röm.12, 2). Ferner: Wir alle aber, [mit] enthülltem Angesicht die Herrlichkeit [des] Herrn wiederspiegelnd, werden [in] dasselbe Bild umgestaltet von Herrlichkeit zu Herrlichkeit wie von [des] Herrn [lebendig machendem] Geist (2.Kor.3, 18 – genau). Damit wird deutlich gemacht, dass auch für uns Menschen eine analoge Umgestaltung vorgesehen ist, wie sie beim Herrn Jesus Christus auf dem Berg stattfand. Ein wunderbarer Gedanke! Der Endpunkt dieser Umgestaltung beschreibt offensichtlich unseren realen, himmlischen und ewigen Zustand.

Gemäß Mt.17, 2 leuchtete das Angesicht von Jesus Christus wie die Sonne. Wer länger als einen kurzen Augenblick in die Sonne hineinsieht, erblindet in kürzester Zeit. Demzufolge ist die Lichtentfaltung von Jesus Christus wie die Sonne, also unermesslich intensiv. Kein irdischer Mensch kann sie ertragen, weshalb auch die Jünger völlig überfordert waren (Mk.9, 6). Konsequenterweise halten irdisch gesinnte Menschen den „Himmel“ nicht aus. Deshalb erschien eben der Herr Jesus Christus damals in Israel in einer „abgeblendeten“ Weise in der menschlichen Erniedrigung.

Die Kleider von Jesus Christus waren so weiß, wie keine menschliche Technik es fertigbringen könnte (Mk.9, 3). Damit wird die himmlische Reinheit und Heiligkeit des Herrn Jesus Christus angedeutet. Und genau diese Eigenschaften benötigen wir zwingend, um in den „Himmel“ zu kommen. Und weil sie nur im Herrn Jesus Christus enthalten sind, benötigen wir eben den Herrn Jesus Christus zwingend als unser wahres Leben (Kol.3, 4). Wer tatsächlich durch die Erfahrung der Mitkreuzigung seines alten Menschen in Christus ist (Röm.6, 6), trägt die „Kleider“ der Gerechtigkeit und Heiligkeit Christi (Jes.61, 10; Offb.19, 8) – er ist tadellos und ohne Flecken (Eph.5, 27; Hebr.9, 14; 1.Pt.1, 19; 2.Pt.3, 14).

In dieser Erscheinung auf dem Berg wird also aufgezeigt, wer und wie Jesus Christus tatsächlich in seiner himmlischen Erscheinung ist. Doch was noch viel wichtiger ist: Wir bekommen einen Vorgeschmack davon, was wir einmal sein werden, wenn wir den himmlischen, unverweslichen, geistlichen Körper besitzen (1.Kor.15, 40-49). Nach der Erlösung unseres Leibes (Röm.8, 23) werden wir dem Herrn Jesus Christus einmal gleich sein, denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist (1.Joh.3, 2).

In Wahrheit läuft diese Umgestaltung in das Bild von Jesus Christus bereits heute und jetzt im Rahmen der inneren Heiligung ab (2.Thess.2, 13; 1.Pt.1, 2). Der „Schmetterling“ ist also für einen Menschen in Christus, der unterwegs ist, um die Heiligkeit zu vollenden (2.Kor.7, 1), schon am Werden! Und wenn es zur sichtbaren Vereinigung mit dem HERRN kommt, wird der himmlische Mensch sichtbar. Er wird so aussehen, wie der Herr Jesus Christus in der Erscheinung auf dem Berg. Der Beweis dafür ist die Erscheinung von Mose und Elia in Herrlichkeit (Lk.9, 30-31). Das alles und noch viel, viel mehr hat Er uns durch seinen Kreuzestod erworben. Und als der himmlische Vater seinen Sohn aus den Toten auferweckte, hat Er dieses Werk bestätigt (Apg.17, 31). Der Herr Jesus Christus ist der Erstling (1.Kor.15, 20; 23) und der Vorläufer (Hebr.6, 20). Wir sollten Ihm unbedingt folgen!

Die „Verklärung“ des Herrn Jesus Christus auf dem Berg enthält noch weit mehr göttliche Impulse und Auslegungsgedanken. Doch bereits diese Ausführungen geben uns einen Vorgeschmack dafür, was Gott denen bereitet hat, die Ihn (und seinen Sohn) lieben (1.Kor.2, 9).


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