Das elementare Prinzip der geistlichen Feinde

In Eph.6, 12 klärt uns der Apostel Paulus darüber auf, dass unser wahrer Kampf nicht gegen Fleisch und Blut (Menschen) geht, sondern gegen unsichtbare, geistliche Autoritäten oder geistliche Gesetzmäßigkeiten. Und in 1.Kor.10 stellt er fest, dass die Gemeinde des HERRN unbedingt auf den gesamten Werdegang Israels achten und unter keinen Umständen die gleichen Fehler begehen sollte, wie Israel (1.Kor.10, 6;11). Was also sind geistliche Feinde, welche Fehler begingen Israel und die Juden, wie werden geistliche Feinde überwunden − und was geschieht, wenn die „Christen“ die Fehler der Juden wiederholen?

Beginnen wir ganz von vorne, mit Adam und Eva. Als designierte Ebenbilder Gottes sollten sie u. a. die gesamte Schöpfung verwalten. Doch aufgrund ihres Ungehorsams wendete sich das Blatt radikal. Sie wurden Sklaven Satans, der Sünde und des Todes − wobei bereits drei geistliche Feinde definiert wären. Das Wesen Satans ist Zerstörung, Krieg, Streit, Lüge, Sünde, Krankheit und Tod (Joh.8, 44; 10, 10; 1.Joh.3, 8). Weil der Mensch seit dem Sündenfall völlig an Satan versklavt ist, tut er die Werke Satans (Überhebung über Gott und seine Gebote, Rebellion gegen Gott, Götzendienst, Anbetung Satans und Zerstörung auf der ganzen Linie).

Dann kam Gottes erster Eingriff, um das Schicksal des Menschen zu wenden: Die Berufung Abrahams und die Herausbildung Israels. Es ist gleichzeitig auch die Bereitstellung der Erlösung. Israel war anfänglich völlig an den Pharao und Ägypten versklavt. Pharao steht für Satan und Ägypten für die Welt, den Götzendienst und dämonische Aktivitäten − wiederum geistliche Feinde. Gott schuf durch Mose eine einseitige Befreiung von diesen Feinden, indem Er Israel mit gewaltigem Arm befreite und durch die Wüste bis an den Jordan führte. Gott befreite also Israel von allen geistlichen Feinden. Doch dafür erwartete Er von Israel Reaktionen: Glaubensgehorsam, Vertrauen, Liebe und korrekte Gottesverehrung. Solange Israel dies tat, waren sie von allen Feinden erlöst und befreit. Dies war jedoch ein Tauziehen, symbolisiert durch den Gebetskampf von Mose in 2.Mo.17, 10-12.

Schließlich kam es zum Einzug ins verheißene Land. Dort existierten sieben feindliche Völker. Israel sollte sie im Glauben und mit Gottes Unterstützung vollständig ausrotten. Solange Israel dem HERRN gehorchte, gab Er Israel alle feindlichen Völker dahin und den Sieg. Gott gab also Israel alle Voraussetzungen und Möglichkeiten, die Feinde auszurotten, das Land zu besitzen und in Ruhe im verheißenen Land zu leben. Doch Israel war ungehorsam, rottete nicht alle (geistlichen) Feinde aus und praktizierte Götzendienst. Dann drehte der Wind. Israels Feinde bekamen wieder Zugriff auf Israel. Die Folgen: Versklavung, Beherrschung und Zerstörung des erlösten Volkes. Durch Ungehorsam und Götzendienst verlor Israel die Berufung, und die Feinde schlugen zurück. Schließlich endete Israel in Assyrien und Babylon im „Gefängnis“.

Seither werden Israel und die Juden verfolgt und unterdrückt. Israel sollte faktisch „Völkermord“ („Genozid“) betreiben. Aber als Folge des Ungehorsams begannen die Feinde Israels mit dem „Holocaust“. Folglich setzte Gott die Feinde Israels ein, um Israel zu quälen und teilweise auszurotten. Zuerst rottete Gott via Israel bestimmte Heidenvölker aus − dann begann Er, durch die Heiden Juden auszurotten. Folglich kommt alles zurück. Das ergibt ein geistliches Prinzip: Wenn geistliche Feinde nicht völlig ausgerottet werden, erhalten sie ihrerseits die Macht, das Volk Gottes auszurotten. Dass Gott „Genozide“ anordnete, ist schwer verständlich. Doch geistlich kann es gemäß 1.Kor.10 und diversen Aussagen aus den alttestamentlichen Prophetenbüchern klar verstanden werden. Sämtliche Prozesse sind eine klare Warnung und ein Vorbild für die Gemeinde Jesu Christi. Was Israel äußerlich dem Fleisch nach vollzog und erlebte, muss nun geistlich vollständig auf die Gemeinde Jesu Christi übertragen werden. Die geistlichen Prinzipien sind dabei völlig identisch.

Vor rund 2‘000 Jahren kam Gottes zweiter Eingriff in die Menschheit, die Sendung seines Sohnes Jesus Christus. Im Kreuzeswerk Christi wurden prinzipiell sämtliche geistlichen Feinde entmachtet und besiegt. Sie heißen: Satan, alle Autoritäten der Finsternis inkl. die Dämonen (Kol.2, 15; Röm.8, 38-39); die Welt (der Herrschaftsbereich Satans - Joh.12, 31); die Sünde; der verdorbene, alte Mensch (das Fleisch; die Lüste, Leidenschaften und Begierden); das Gesetz in Geboten und Satzungen (Eph.2, 15); als letzter Feind der Tod (1.Kor.15, 26).

Alle geistlichen Feinde wurden prinzipiell besiegt. Doch nun muss der berufene Mensch selber im Glaubensgehorsam leben und alle geistlichen Feinde durch Glaubenshandlungen ausrotten. Dies setzt eine echte Busse, eine effektive geistliche Neuzeugung aus Wasser und Geist, die Erfahrung der Mitkreuzigung des alten Menschen (= die Taufe in den Namen Jesus Christus) und eine korrekte Erfüllung mit dem Heiligen Geist (= die Taufe in den Heiligen Geist) voraus. In der Folge muss ein Mensch in Christus sein, leben und bleiben, denn nur in Ihm ist der Sieg (1.Kor.15, 57; 1.Joh.5, 4-5) und der Triumph (2.Kor.2, 14). Nur in Christus und aus Christus heraus können die geistlichen Feinde „getötet“ werden (Kol.3, 5 ff.; Gal.5, 24; Röm.8, 13). Was immer wir nicht ausrotten und unter den Füssen haben, wird uns beherrschen und zerstören (Joh.8, 34). Gott lässt Satan gewähren − ja Er muss ihn zur „Zerstörung“ von Christen gewähren lassen. Also wird jeder geistliche Feind, der nicht besiegt wurde, uns beherrschen, plagen, quälen bis zerstören. Faktisch besitzt Satan legale Anrechte an uns (Eph.4, 27).

Israel hatte sieben Völker auszurotten (5.Mo.7, 1 ff. − ganzes Kapitel selber lesen!). Die Gemeinde des HERRN im neuen Bund hat ebenfalls sieben geistliche Feinde, die vollständig ausgerottet werden müssen. In Offb.2-3 muss erneut siebenmal überwunden werden. In jedem Sendschreiben finden wir mindestens eine Problematik (= geistlicher Feind), die überwunden werden muss. Die Überwinder erhalten bei jedem überwundenen Feind einen zentralen Anteil an Jesus Christus, den sie zwingend benötigen, um zur Vollendung und damit ins neue Jerusalem zu kommen. Nur die Überwinder und vollendeten Heiligen enden im neuen Jerusalem (Offb.21). Wer nicht überwindet, bleibt hängen und befindet sich im besten Fall in der „unzählbaren Schar“ (Offb.7, 9-17). Die Überwinder entsprechen gleichzeitig dem Knäblein (Offb.12, 1 ff.) oder den „144‘000“ (Offb.7, 1; 14, 1). Es sind die Überwinder in Christus, die alle geistlichen Feinde überwunden haben. Schließlich erscheinen die Überwinder im „siebten Monat“ beim Laubhüttenfest − es ist die Enthüllung des Sohnes Gottes mit seinen Brüdern, den Söhnen Gottes, die überwunden haben!

Ständig treffen wir im Wort Gottes die Zahl „Sieben“ an. So kehren bei einem befreiten „Gläubigen“ sieben andere Geister zurück, wenn er nicht vom Heiligen Geist ausgefüllt wird (Mt.12, 45). Das bedeutet: In Christus sind zwar prinzipiell alle geistlichen Feinde besiegt. Doch dann entsteht die Verantwortung für den erlösten Menschen, den Tempel reinzuhalten, die Erlösung auszuwirken, alle geistlichen Feinde radikal und real durch Glaubensgehorsam und durch das Sein und Ruhen in Christus auszurotten. Wer dies versäumt, erhält wieder von allen sieben geistlichen Feinden Besuch. Dann ist der Zustand vermutlich schlimmer, als am Anfang. So wird u. a. auch dieses Gemeindezeitalter enden! Wie die (geistlichen) Feinde über die Juden herrschten, so werden sie es auch über die Christen tun. Gott lässt alle geistlichen (und natürlichen) Feinde gewähren, um Christen zu plagen und möglicherweise zu zerstören. In Mt.12, 45 sagte Jesus den Juden, dass dies in ihrer Generation geschehen würde. Die Juden erlebten es zuerst  − die Christen werden es ebenso erfahren!

Israel sollte brutalen Völkermord (Genozid) betreiben − faktisch tat es Gott durch Israel. Dies ist ein klarer geistlicher Typus für das schonungslose Ausrotten aller geistlichen Feinde für wahre Nachfolger von Jesus Christus. Wenn wir es nicht tun, wird es auch Gott nicht tun. Dann werden wir brutal und radikal von geistlichen Feinden geplagt bis zerstört, v. a. aber um unser ewiges Ziel und unsere ewige Berufung gebracht. Jeder geistliche Feind, der nicht ausgerottet wird und unter unseren Füssen ist, wird uns seinerseits angreifen und zerstören. So wurden z. B. die sieben Söhne des Skevas von einem Besessenen befallen und verletzt (Apg.19, 13-16).  Oder wir entdecken das Spannungsfeld zwischen dem besessenen Gadarener und den Schweinen (Mt.8, 28-34). Weil die Juden nicht alle Feinde ausrotteten, quasi eine „Endlösung“ betrieb, wurden z. T. Israel und die Juden zerstört („Endlösung“ durch die Nazis). Es wird ebenso das Christentum oder die „Kirche“ betreffen.

Wer die geistlichen Feinde nicht überwindet, wird schließlich von ihnen überwunden und gerichtet werden. Dies wird u. a. in den dreimal sieben Gerichten in der Offenbarung angedeutet: Die sieben Siegelgerichte (Offb.6; 8, 1), die sieben Posaunengerichte (Offb.8-9; 11, 15) und die sieben Zornschalengerichte (Offb.16). Wer die geistlichen Feinde nicht im Glaubensgehorsam überwindet, wird früher oder später immer fallen. Zuerst fielen Satan (Jes.14, 12; Hes.28, 1-10), dann Adam und Eva (1.Mo.3, 1 ff.), dann die Söhne Gottes (1.Mo.6, 1 ff.), dann Israel (über die Könige) und in diesem Zeitalter schließlich die „Christen“ (fallende „Sterne“ Mt.24, 29; Offb.9, 1; 12, 4). Stets geschieht der Fall durch nicht besiegte, geistliche Feinde, die sich nicht unter unseren Füssen befinden.

Der Kampf gegen die geistlichen Feinde ist ein Ringkampf (griechisch agonia) − also ein Kampf auf Leben und Tod. Der Kampf zwischen David und Goliath entspricht einem perfekten Typus dafür (1.Sam.17). Dieser Ringkampf wird z. B. auch gegen den geistlichen Feind „Sünde“ erwähnt (Hebr.12, 4). Bei all dem steht jedoch fest: Der in uns ist, ist grösser, als der in der Welt ist (= Satan und die Welt, zwei geistliche Feinde) (1.Joh.4, 4). In Christus überwinden wir alle geistlichen Feinde weit (Röm.8, 34-39). Wir müssen nur in und aus Christus heraus im Glaubensgehorsam handeln.

Im Kreuzeswerk Christi sind prinzipiell alle geistlichen Feinde besiegt worden. Der himmlische Gott und Vater hat sie alle zum Schemel seines Sohnes Jesus Christus gemacht (Hebr.1, 13; 10,13). Dies trifft auf alle Feinde zu, mit Ausnahme vom Tod. Er ist der letzte Feind (1.Kor.15, 25-26), der real erst bei der „zweiten“ Auferstehung überwunden wird (Offb.20, 14). Doch prinzipiell hat der Herr Jesus Christus auch den Tod überwunden (Hebr.2, 14-15). Seinen Jüngern gab Er Macht über Satan und alle Mächte der Finsternis und damit faktisch auch über alle geistlichen Feinde (Lk.10, 19; Mk.16,17). Aber diese Autorität muss unter allen Umständen im Glauben ausgeübt werden. Denn unser Glaube ist der Sieg, der die Welt (= die geistlichen Feinde) überwunden hat (1.Joh.5, 4). Sind die geistlichen Feinde einmal in Christus überwunden, dann sollen wir sie anschließend unser Leben lang in Christus unter unseren Füssen halten. Sollten wir darin ungehorsam sein, so werden geistliche Feinde stets zurückkehren, und alles könnte siebenmal schlimmer werden!


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