Aus ihm aber seid ihr in Christus Jesus - 1.Kor.1,30

Welch grandiose Information für Menschen des Glaubens − ihr seid in Christus Jesus! Alle Religionen dieser Welt − auch die „christlichen“ − zeichnen sich stets dadurch aus, dass ihre Anhänger religiöse Leistungen zu erbringen haben. Um dem entsprechenden Gott oder den Göttern wohlgefällig zu sein, um in den „Himmel“ zu kommen, um Vorteile im Leben zu erhalten − muss man diese und jene Leistungen erbringen. So muss man z. B. Kultstätten besuchen, eine bestimme Anzahl Gebete in bestimmte Richtungen beten, Opfer bringen, Körperhaltungen einnehmen, sich in bestimmten Wassern baden, bestimmte Feste feiern usw. Der Kodex von Leistungen, die Religionsanhänger zu erbringen haben, ist weltweit grenzenlos. Doch sind diese auferlegten Prozeduren überhaupt korrekt?

Für intelligente und logisch denkende Menschen müssten spätestens dann Zweifel aufkommen, wenn man die zu erbringenden religiösen Auflagen der einzelnen Religionssysteme miteinander vergleicht. Sie sind nämlich z. T. diametral verschieden, also völlig konträr. Ergo widersprechen sich die Götter! Per Definition sollten sich aber höhere Wesen niemals widersprechen, denn sie sind uns fehlerbehafteten Menschen übergeordnet und deshalb fehlerlos und vollkommen. Doch während die einen nach Rom pilgern, müssen die anderen einmal im Leben nach Mekka, während sich wiederum andere regelmäßig im Ganges reinigen müssen. Welcher Gott hat nun recht − welche Prozedur ist die richtige? Riecht das nicht alles nach Willkür, Fiktion, menschlicher Erfindung und Manipulation? Und v. a. können menschliche Leistungen überhaupt ein höheres Wesen befriedigen, überzeugen? Ist am Ende doch Religion das „Opium“ für das Volk von nichtsahnenden und verdummten Proletariern?

Ein einziges „System“ auf unserem Planeten Erde ist aber radikal anderes aufgebaut. Und es ist bei Leibe nicht das etablierte „Christentum“. Wir nennen es das Evangelium des Christus, was in diversen Bereichen mit dem sog. „Christentum“ wenig bis gar nichts zu tun hat. Dieses Evangelium entspricht gleichzeitig einem Geheimnis, dem Geheimnis des Christus (Eph.3,4; Kol.4,3). Und typisch für ein Geheimnis ist es naturgemäß verborgen (1.Kor.2,7; Eph.3,9; Kol.1,26) oder verdeckt (2.Kor.4,3). Das vom ewigen und lebendigen Gott eingesetzte Offenbarungsinstrument dieses Geheimnisses ist der Apostel Paulus (Eph.3,3 ff.). Wer also das Evangelium oder das Geheimnis des Christus lüften und erkennen will, muss zwingend oder notgedrungen alle Paulusbriefe sorgfältig und unter der Inspiration des Heiligen Geistes studieren. Bezeichnenderweise machen sie den Großteil der Lehrbriefe des Neuen Testamentes aus!

Dabei müssen wir exakt unterscheiden zwischen der Bedeutung der vier Standardevangelien (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes) und dem Evangelium des Christus, wie es Paulus enthüllt wurde. Die vier Evangelien zeigen uns, was Jesus Christus lehrte und tat, wie Er lebte, sein Kreuzeswerk vollbrachte und schließlich von seinem Vater auferweckt wurde. Zweifellos stellen die vier Evangelien alle entscheidenden Basisinformationen bereit. Sie sind deshalb integrierender Bestandteil des Evangeliums des Christus. Das Evangelium des Christus enthält aber eine Fülle von weiterführenden Informationen und Anweisungen, die wir nirgends in den vier Evangelien finden. Also gehören sie untrennbar zusammen. Um das göttliche Ziel für den Menschen zu erreichen, nämlich z. B. die völlige Umwandlung in das Bild von Jesus Christus, die Vollendung in Ihm etc. müssen wir unbedingt das Evangelium des Christus richtig verstehen und v. a. anwenden und umsetzen!

So lesen wir in den vier Evangelien immer nur die Anweisung von Jesus Christus, dass man zur Errettung, Heilung, Befreiung, zum Empfang des ewigen Lebens etc. „an Ihn glauben“ muss. Doch nirgends finden wir in den vier Evangelien die praktische Anweisung, wie das konkret zu verstehen ist − und v. a. wie man ganz in Jesus Christus hineinkommt. Exakt diese Informationen sind aber in die Lehrbriefe v. a. von Paulus eingebaut.

Eine entscheidende Information formuliert nun Paulus in 1.Kor.1,30: Aus ihm aber [kommt es, dass] ihr in Christus Jesus seid, der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung… Diese Aussage steht im völligen Gegensatz zu allen religiösen Anweisungen aller bekannten Religionen − inklusive vom „Christentum“. Während in allen Religionen ein ständiger Kodex von zwingenden, religiösen Handlungen definiert ist, die Menschen zu erbringen haben, schreibt Paulus einfach: Ihr seid in Christus Jesus!

In Röm.10,4-13 formuliert er es noch praktischer: Religiöse Gesetze − hier z. B. das mosaische Gesetz − fordern Menschen stets dazu auf, zuerst bestimmte Leistungen zu erbringen. Erst dann ist der entsprechende Gott zufrieden, gütig gestimmt, öffnet er den „Himmel“, schenkt er großzügig Vorteile, Segen, Schutz und Gesundheit usw. Auf diese Weise würden wir nun z. B. Christus vom „Himmel“ herführen (V.6) oder Christus aus den Toten heraufführen (V.7). Doch im wahren und tatsächlichen Evangelium beruft sich der Glaube auf göttliche Tatsachen und aktiviert sie durch Bekenntnis und Glauben daran (V.8-11). Seit dem Kreuzeswerk von Jesus Christus ist jeder andere Weg im Prinzip ausgeschlossen und faktisch Irrtum und Illusion zugleich! Also sind alle Religionen dieser Welt fatale Illusionen, die ihren Anhängern Fakten vortäuschen, die im Nichts enden. Sie bieten nur temporäre, emotionale Vorteile − verführen ihre Anhänger aber ins Nichts. Auf die Ewigkeit bezogen ist diese Tatsache eine totale Katastrophe!

Paulus sagt gemäß 1.Kor.1,30, dass wir bereits in Christus und damit z. B. im „Himmel“ sind − und nicht erst durch eigene, religiöse Leistungen dorthin kommen werden! Wie ist diese, vielleicht ungeheuerliche Behauptung zu verstehen? Die Überlegung ist ganz einfach. Der Mensch ist in Gottes heiligen „Augen“ völlig gefallen und verdorben (Röm.3,10-18). Der ewige Gott dagegen ist das absolute Gegenteil davon, nämlich heilig und vollkommen. Also passen der Mensch und Gott niemals zusammen. Das müssten sie aber, damit der Mensch in den „Himmel“ kommen kann. Denn unmöglich könnten unheilige Menschen die Gegenwart des heiligen Gottes ertragen. Nun ist es aber völlig undenkbar, dass unheilige Menschen mit religiösen Aktionen einen heiligen Gott überzeugen könnten − denn der Mensch wäre am Ende immer noch gefallen, verdorben und unheilig. Es hätte sich im Prinzip überhaupt nichts geändert. Der Mensch wäre nur um eine Illusion reicher.

Weil der ewige Gott Liebe ist und sein Geschöpf und Gegenüber Mensch zurück im „Himmel“ will, löste Er in seinem Sohn Jesus Christus und durch Ihn das Problem gleich selber. Er setzte den Menschen am Kreuz in seinen Sohn Jesus Christus hinein und handelte dann vorgreifend an jedem Menschen. Wir nennen diese Tatsache das Prinzip der Identifikation − ein geniales Konzept! Was immer der Herr Jesus Christus am Kreuz erwarb oder vollbrachte, übertrug der ewige Gott aus seinem Blickwinkel jedem seither lebenden Menschen − völlig unverdient und aus reiner Gnade und Liebe. Eben: Aus ihm (Gott) kommt es, dass ihr in Christus Jesus seid (1.Kor.1,30). Und um klar zu machen, was uns übertragen wurde, erwähnt Paulus gleich vier repräsentative Fakten: Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligkeit und Erlösung.

Das führt uns zu folgendem Schluss: Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligkeit und Erlösung beispielsweise erhält ein Mensch niemals durch religiöse (gesetzliche) Leistungen. Tatsächlich wurden ihm diese Eigenschaften bereits am Kreuz durch die göttliche Identifikation mit Jesus Christus geschenkt (Röm.8,32). Ein Mensch kann sich diese geistlichen Eigenschaften, die für die Ewigkeit zwingend sind, nur noch durch den kindlichen Glauben abholen und aneignen. Und das heißt eben, an Jesus Christus glauben! Folglich müssen wir genau wissen, zu was uns Jesus Christus gemacht wurde − und davon reden v. a. die Paulusbriefe. Erkennen wir das, dann erkennen wir den Herrn Jesus Christus korrekt. Nehmen wir dann diese geschenkten Eigenschaften im Glauben an, dann nehmen wir den Herrn Jesus Christus korrekt an. Anschließend sind wir real in Christus und befinden uns gleichzeitig in allem, was uns in Christus geschenkt wurde, z. B. in der Himmelswelt (Eph.2,6). Wenn wir dann in Christus bleiben (Joh.15,4), haben wir ständigen Zugang zu Gott (Eph.2,18; Hebr.10,20) und werden tagtäglich mit geistlichen Segnungen in der Himmelswelt überhäuft (Eph.1,3).

Der Kreislauf ist geschlossen, und wir befinden uns in der Umwandlung und Zubereitung zur Vollkommenheit in Christus. Denn die Endstation heißt: Vollkommen in Christus im „Himmel“ sein (Kol.1,28).

(Dieses Thema können Sie sich in einem ausführlichen Vortrag als MP3-Audio anhören oder herunterladen.)

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