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Elia kommt zwar zuerst und wird alles wiederherstellen – Mt.17, 11

Im Nachgang zum Erscheinen des Propheten Elia auf dem „Berg der Verklärung“ (Mt.17, 3) stellten die drei anwesenden Jünger dem Herrn Jesus Christus eine gezielte Frage: Was sagen denn die Schriftgelehrten, dass Elia zuerst kommen müsse?(Mt.17, 10; 11, 14) Die Auslegung dieser Fragestellung und v. a. die Antwort des Herrn Jesus Christus sind nicht einfach zu handhaben. Sie führten denn auch verschiedentlich zur Bildung von Irrlehren und Sekten. Trotzdem sollten wir uns damit auseinandersetzen, weil die letztendliche Erfüllung dieser Zusammenhänge unmittelbar bevorsteht.

Ausgangsbasis ist eine Prophetie aus dem Propheten Maleachi: Siehe, ich sende euch Elia, den Propheten, ehe der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare(Mal.4, 5 oder Mal.3, 23).

Die Frage der Jünger wird in zwei Evangelien erwähnt (Mt.17, 10; Mk.9, 11). Studiert man die entsprechenden Antworten des Herrn Jesus Christus auf die Frage seiner Jünger und vergleicht sie, ergibt sich folgendes Bild:

Gemäß Mt. 17, 13 verstanden die Jünger, dass der Herr Jesus Christus von Johannes dem Täufer sprach, also dass die Erfüllung der Maleachi-Prophetie bereits in Johannes dem Täufer erfolgte. Tatsächlich steht in Lk.1, 15-17 in Bezug auf Johannes dem Täufer u. a.: Und er wird vor ihm hergehen in dem Geist und der Kraft des Elia ... Damit scheint die Erfüllung vollständig belegt.

Studiert man aber die Antworten des Herrn Jesus Christus sorgfältig (Mt.17, 11-12; Mk.9, 12-13), fällt etwas anderes auf. Sehen wir uns Mk.9, 12 an: Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elia zwar kommt zuerst und stellt alle Dinge wieder her; und wie über den Sohn des Menschen geschrieben steht, dass er vieles leiden und für nichts geachtet werden soll. Der Herr Jesus Christus macht eindeutig einen direkten Bezug auf sich selber. Das würde bedeuten: „Elia“ ist ein Typus, ein geistliches Vorbild. Es wurde sowohl durch Johannes den Täufer als auch durch den Herrn Jesus Christus erfüllt.

Sehen wir uns zur weiteren Klärung das Verb an, das sowohl in Mt.17, 11 als auch in Mk.9, 12 verwendet wird: wiederherstellen. Es erscheint im Wort Gottes hauptsächlich in zwei Zusammenhängen: Bei der körperlichen Wiederherstellung von Menschen (Mt.12, 13; Mk.8, 25) und bei der Wiederherstellung des Reiches für Israel (Apg.1, 6). Zweifellos hat der Aspekt und die Funktion der Wiederherstellung in beiden Fällen ausschließlich mit dem Herrn Jesus Christus zu tun  (allenfalls noch mit seiner Gemeinde). Aber Johannes der Täufer hat diesbezüglich nichts wiederhergestellt – er führte nur die Busstaufe im Jordan durch und bereitete damit dem Herrn Jesus Christus ein zugerüstetes Volk (Lk.1, 17).

Wie in Bezug auf den verheißenen Messias erwarteten die Juden auch bezüglich der Erfüllung der Prophetie von Maleachi (die Sendung Elias) jemand völlig anderen, als den Menschen Christus Jesus in seiner menschlichen Erniedrigung (1.Tim.2, 5; Phil.2, 6-8). Sie konnten in Jesus Christus weder den Messias noch „Elia“ erkennen. Ein leidender, gekreuzigter und sterbender „Verbrecher“ oder „Verfluchter“ (Gal.3, 13) konnte unmöglich die Erfüllung der entsprechenden alttestamentlichen Prophetien sein. Doch genau im Sterben am Kreuz vollzog der Herr Jesus Christus die verheißene Wiederherstellung des Menschen. Dies kommt u. a. wunderbar in der genialen Prophetie Jesajas in Jes.53, 2-5 zum Ausdruck.

Der Herr Jesus Christus erfüllt zweifellos die Prophetie Maleachis (wie auch die Prophetien aller anderer Propheten des Alten Bundes – Lk.24, 25-27; 44). So stellte Er u. a. sichtbar deformierte Menschen wieder her. Doch anscheinend kam keiner auf die Idee, dass sich der Typus des Propheten Elia und damit die Prophetie Maleachis vollumfänglich in Jesus Christus erfüllt hat.

Weshalb erschienen Mose und Elia auf dem „Berg der Verklärung“ (Mt.17, 3)? Weil beide u. a. in vielerlei Hinsicht einen Typus auf Jesus Christus darstellen. Sie sprachen über seinen Ausgang in Jerusalem (Lk.9, 31), wo Er sein Werk, vorgeschattet in Mose und Elia, vollenden sollte. Mose und Elia erschienen in Herrlichkeit (Lk.9, 31). Das bedeutet, ihr Werk war abgeschlossen. Mose führte das Volk Gottes ins verheißene Land Kanaan, also ans göttliche Ziel. Das entspricht ebenfalls einem klaren Typus: In Jesus Christus befindet sich der Mensch wiederhergestellt im „Himmel“, also in seiner ewigen Bestimmung. Elia führte Israel seinerzeit zurück zum lebendigen Gott (1.Kön.18, 19-40). In Christus wird der Mensch von dieser Welt mit allen ihrem Götzendienst abgetrennt (Gal.6, 14) und wieder ganz zum Schöpfergott und himmlischen Vater zurückgeführt.

Das sind nur einige Aspekte aus diversen weiteren Erfüllungen der Prophetie aus dem Propheten Maleachi. Abschließend verweisen wir noch auf die beiden Zeugen vonOffb.11, 3-12, die in ihrem Werk stark auf Mose und Elia hindeuten. Sie sind die beiden Söhne des Öls (Sach.4, 14), ein Typus auf die Söhne Gottes, die u. a. die Schöpfung wiederherstellen werden (Röm.8, 19-21).

Doch wie immer die letztendliche Erfüllung der Maleachi-Prophetie zu deuten ist – schließlich redet alles vom herrlichen Werk Christi der totalen Wiederherstellung des Menschen. Wir sollten es unbedingt verstehen und im vollen Umfang auf unser Leben anwenden. Dann sind wir in Christus wahrhaft wiederhergestellte, verherrlichte Menschen, zubereitet für Gottes ewige Pläne mit dem Menschen. Am Ende der Tage sandte Gott seinen Sohn (1.Pt.1, 20), um seine Auserwählten zu suchen, zu finden und in Christus zu neuen, verherrlichten Menschen umzugestalten. Die Vorfälle auf dem „Berg der Verklärung“ sprechen davon in wunderbarster und wundersamster Weise!


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