Ich werde den Namen meines Gottes auf ihn schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem … und meinen neuen Namen – Offb.3, 12

Der Herr Jesus Christus verheißt ganz bestimmten Menschen nahezu unfassbare Privilegien. Im Sendschreiben an die Gemeinde in Philadelphia sind es z. B. drei Namen, die der Herr Jesus Christus auf sie schreibt: Den Namen seines Gottes, den Namen des Neuen Jerusalems und seinen neuen Namen (Offb.3, 12). Für die üblichen Christen tönt das natürlich nicht spektakulär – es wird aus Unwissenheit und der weit verbreiteten Ignoranz lediglich zur Kenntnis genommen, da es angeblich ohnehin in ferner Zukunft liegt. Meistens beschäftigt sie die Tatsache weit mehr, dass etwa die Zahl „666“ auf ihre Stirn geschrieben werden könnte, was sie meist in Angst und Panik versetzt und zu allen möglichen und unmöglichen Spekulationen Anlass gibt. Doch weil das Buch der Offenbarung von Jesus Christus ein verschlüsseltes Buch ist, dessen Inhalt nur den wahren Knechten von Jesus Christus enthüllt wird (Offb.1, 1), können wir sicher sein, dass hinter der Verheißung der dreifachen Namensgebung gewaltige geistliche Wahrheiten eingebaut sein müssen.

Zuerst muss festgehalten werden, dass diese Verheißung nur einer speziellen Gruppe von Menschen zusteht, die nämlich ganz bestimmte Voraussetzung erfüllt:

  • Die Werke stimmen (Offb.3, 8);
  • das Wort von Jesus Christus wird bewahrt (Offb.3, 8);
  • der Name des Herrn Jesus Christus wird nicht verleugnet (Offb.3, 8);
  • das Wort des Erduldens von Jesus Christus wird in den Versuchungen bewahrt (Offb.3, 10);
  • was man besitzt, wird festgehalten bis ans Ende (Offb.3, 11);
  • alles ist überwunden worden (Offb.3, 12).

Weil sämtliche Anforderungen einen direkten Bezug zum Herrn Jesus Christus selber besitzen, wird schnell klar, wie die alles entscheidende Voraussetzung heißt, die sichergestellt werden muss: Die anhaltende und innige Lebensgemeinschaft durch den Geist mit dem Herrn Jesus Christus. Wir müssen tatsächlich ganz in Christus sein – oder Christus muss in Wahrheit unser Leben sein. So stimmen z. B. unsere Werke nur, wenn wir in Christus sind und bleiben (Eph.2, 10). Oder überwinden können wir nur durch unsere Verbindung mit dem „Löwen von Juda“, der überwunden hat (Offb.5, 5; Röm.8, 37). Es ist ein Leben der permanenten Glaubensgemeinschaft letztlich mit allen drei Personen des ewigen und lebendigen Gottes.

Nun verheißt der Herr Jesus Christus, dass „Namen“ auf dieses Überwindervolk geschrieben werden. In Offb.14, 1 und 22, 4 wird noch spezifiziert, dass diese auf die Stirn geschrieben werden. Was ist die Bedeutung von „Namen“? Naiv könnte gefolgert werden, dass einst auf unsere Stirn geschrieben wird: „Gott“, „Neues Jerusalem“ und „Jesus Christus“. So sehen es ja auch die „Endzeit“-Enthusiasten, denen gemäß auf den Stirnen der „ungläubigen“ Menschen oder an ihrer rechten Hand entweder die Zahl „666“ oder eine entsprechende Markierung (z. B. der EAN-Code) stehen werden.

Doch ein „Name“ ist eine prophetische, verdeckte, geistliche Information. Gemeint sind nicht Eigennamen oder spezifische Bezeichnungen. Vielmehr steht das Wort „Name“ für das Wesen, den Charakter oder den verborgenen, geistlichen Inhalt einer Person. Schreibt also der Herr Jesus Christus z. B. den Namen seines Gottes (also seines himmlischen Vaters) auf uns, so erhalten wir die göttlichen Wesenseigenschaften des himmlischen Vaters in unser menschliches Wesen hineingeschenkt. Ein herrlicher und nahezu unfassbarer Gedanke! Doch was schrieb der Apostel Petrus: auf dass ihr durch diese Teilhaber der göttlichen Natur werdet (2.Pt.1, 4).

Das ergibt folgende Logik: Werden die Namen Gottes, des Neuen Jerusalems und von Jesus Christus auf uns geschrieben, müssen wir exakt herausfinden, was die Natur, das Wesen, die Beschaffenheit usw. dieser drei Personen oder Elemente sind. Im Alten Testament hatte und hat der ewige Gott verschiedene Eigennamen, die jeweils eine typische Eigenschaft von Ihm ausdrücken, z. B. Gott der Allmächtige (1.Mo.17, 1) oder Gott, der heilt (2.Mo.15, 26). Wird nun der Name Gottes auf uns geschrieben, dann sollen wir sinngemäß alle Bestandteile des Wesens und der Eigenschaften des himmlischen Vaters empfangen – ein fast unglaublicher Gedanke – und doch ein typisches Privileg für die Söhne Gottes!

Wird der Name Jesus Christus auf uns geschrieben, erhalten wir tatsächlich jenes wunderbare Wesen und Leben von Jesus Christus übertragen, wie sich diese beispielsweise in den vier Evangelien äußerten. Das Wesen Christi wird am Besten in der Frucht des Geistes (Gal.5, 22) oder im Hohelied der Liebe (1.Kor.13, 4-7) dargestellt. Schreibt also der Herr Jesus Christus seinen Namen auf uns, ist die logische Folge, dass wir ständig seine göttliche Liebe empfangen und weitergeben (Joh.15, 9-10). Ebenso seine Freude (Joh.15, 11; 17, 13), seinen Frieden (Joh.14, 27), seine Kraft (2.Kor.12, 9; Phil.4, 13), seine Werke (Joh.14, 12) und vieles mehr.

Wird schließlich der Name des Neuen Jerusalems auf uns geschrieben, so erhalten wir alle Elemente der Ausprägung dieser Stadt. Es sind alles verschlüsselte Begriffe wie „Gold“, „Perlen“, „Edelsteine“ etc. (Offb.21, 11-21). Es wird schnell klar, dass der gemeinsame Nenner all dieser herrlichen Gegenstände in gerader Linie erneut auf das Wesen, Leben und den Charakter von Jesus Christus hinweist. Das „Neue Jerusalem“ ist der Herr Jesus Christus selber – zusammen mit all seinen verherrlichten und vollendeten Gliedern, Brüdern oder Söhnen Gottes. Und wie sind die Menschen dies geworden? Allein durch ihre völlige Vereinigung mit dem Herrn (Namen) Jesus Christus – eben indem Er seinen Namen auf ihre Stirn geschrieben hat – also in ihr Wesen und ihren Charakter hinein. Dass das himmlische Jerusalem (Hebr.12, 22) mit „neu“ in Verbindung gebracht wird, ist naheliegend. Es steht eben im Gegensatz zum natürlichen, historischen und geographischen Jerusalem.

Doch weshalb erwähnt der Herr Jesus Christus, dass Er den Seinen „seinen“ neuen Namen gibt? „Neu“ steht naturgemäß immer für einen Gegensatz oder eine Weiterführung von „alt“. So haben wir einen „alten“ und einen „neuen“ Bund (im Volksmund „Testament“) (Hebr.9, 15). Oder Paulus erwähnt den Zusammenhang zwischen dem „alten Menschen“ (Röm.6, 6; Eph.4, 22) und dem „neuen Menschen“ (Eph.2, 15; 4, 24). Der Herr Jesus Christus selber verwendet die Gegenüberstellung von „altem“ und „neuem Wein“ und „Schlauch“ (Mt.9, 17). „Alt“ steht immer für mangelhaft, eingeschränkt, menschlich und gefallen. „Neu“ dagegen steht für göttlich, himmlisch, ewig, vollkommen etc. So wurde der „alte Mensch“ mit Christus zusammen gekreuzigt und begraben (Röm.6, 6; Gal.2, 20). Mitauferweckt dagegen wurde der „neue Mensch“ in Christus (Eph.2, 6; Kol.2, 12). Erhalten wir nun den neuen Namen von Jesus Christus, dann werden uns sämtliche geistlichen und himmlischen Eigenschaften des auferstandenen Herrn Jesus Christus übertragen. Die äußere Beschaffenheit dieses „neuen Menschen“ beschreibt Paulus z. B. in 1.Kor.15,40-49.

Der HERR hat verheißen, alles „neu“ zu machen (Offb.21, 5). In erster Linie betrifft diese Verheißung unsere alte, verdorbene und verlorene, menschliche Natur. Sie wird mit der göttlichen Natur des neuen Menschen mit Namen Jesus Christus ausgetauscht. Er ist der zweite Mensch aus dem Himmel (1.Kor.15, 47). Erhalten wir den neuen Namen von Jesus Christus, so erhalten wir konsequenterweise seine göttliche Natur (2.Pt.1, 4), sein wunderbares, herrliches, heiliges und vollkommenes Leben und Wesen. Nur in diesem sind wir dem ewigen Gott angenehm (Eph.1, 6 - Luther), und nur darin können wir dem heiligen Gott und HERRN überhaupt nahen (Hebr.7, 19; 25; 10, 1).

Das Buch der Offenbarung von Jesus Christus enthüllt nicht in erster Linie zukünftige, sichtbare Prozesse in der Menschheitsgeschichte, sondern die herrliche Tatsache, dass einmal bestimmte Menschen dem Herrn Jesus Christus völlig entsprechen werden (1.Joh.3, 2). Dies werden sie deshalb sein, weil ihnen drei Namen auf ihr menschliches Wesen (ihre Stirn) geschrieben wurden. Und weshalb wurden sie dorthin geschrieben? Weil sie der ewige Gott in seinem Vorherwissen schon vor Grundlegung der Welt dazuauserwählt hat (Röm.8, 29-30; Eph.1, 4), und weil diese auserwählten Menschen ihre Berufung und Erwählung durch den konsequenten Glaubensgehorsam festgemacht haben (2.Pt.1, 10). Deshalb repräsentiert dieses Volk auch das Neue Jerusalem. So schließt sich ein wunderbarer Kreis!


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