Alles kommt zurück – oder das Saat-Ernte-Prinzip (Gal.6, 7-8)

Der ewige Schöpfergott hat das Reproduktionsprinzip über Samen definiert, in denen sich der genetische Bauplan des entsprechenden Lebewesens befindet. Dies trifft auf Pflanzen, Tiere und den Menschen zu. Jedes Lebewesen reproduziert sich damit eigenständig und gibt prinzipiell (bis auf wenige Ausnahmen) Samen ab, aus dem wieder die gleiche Art entsteht. Dabei steht fest, dass der HERR zuerst die vollständig ausgebildeten Lebewesen erschuf und diese dann mit der Fähigkeit zur Reproduktion ausstattete (1.Mo.1, 11-12). Am Anfang waren damit die Lebewesen, und dann folgten erst die Samenproduktion und die Reproduktion.

Das sehen die modernen, darwinistisch ausgerichteten Wissenschaften allerdings völlig anders. Ihnen gemäß haben sich alle Lebewesen aus dem Nichts über „primitive“ Lebensformen unkontrolliert über natürliche Auslese und spontane, positive Mutationen immer höher entwickelt. Weil am Anfang eines Lebewesens praktisch immer ein Same steht, hätten sich folglich nach der darwinistischen Evolutionstheorie die Samen aus dem Nichts entwickelt – und das ist natürlich ein gigantisches Märchen. Denn faktisch wären zuerst das Ei und dann das Huhn. Doch beim ewigen Schöpfergott ist es genau umgekehrt.

In Wahrheit definierte der HERR das Saat-Ernte-Prinzip sowohl in der herrlichen, als auch in der tragischen Konsequenz ebenso für unser geistliches und auch für unser ewiges Leben. Er überträgt uns dadurch eine vollständige Selbstverantwortung, wie wir unser (ewiges) Leben gestalten wollen. Dabei ist jede einzelne Handlung unseres Lebens – sei sie praktisch oder geistlich – immer mit einer logischen Ernte gepaart. Jede Handlung ist folglich eine Saat, auf die immer eine entsprechende Ernte folgt, die wir über kurz oder lang in der vollen Tragweite auskosten dürfen oder müssen – je nach Saat. Oder komprimiert auf einen Nenner gebracht: Alles kommt zurück! Dabei unterscheidet man allerdings eine gute und eine schlechte Ernte.

In Gal.6, 7-8 fasst der Apostel Paulus das gesamte göttliche Wirkungsprinzip in nur zwei Versen zusammen: Irret euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten; denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten; denn wer in sein Fleisch sät, wird aus dem Fleisch Verderben ernten; wer aber in den Geist sät, wird aus dem Geist ewiges Leben ernten. Wenn Paulus von Irrtum und Spott gegenüber dem lebendigen Gott redet, ist das Problem offensichtlich: Der gefallene und verdorbene, natürliche Mensch akzeptiert die Eigenverantwortung in der geistlichen Auswirkung nicht. Während auf der natürlichen Ebene unsere gesamte Existenz auf dem Saat-Ernte-Prinzip unwiderruflich und zwingend abläuft, verwirft der (moderne) Mensch die geistliche Anwendung in seiner persönlichen Verantwortung gegenüber dem ewigen Schöpfergott. Der vermeintlich autonome Mensch kann also tun und lassen, was er will. Das hat angeblich keine Folgen für seine Existenz, und niemand zieht ihn zur Rechenschaft. Nun müsste man aber nur die bisherige Menschheitsgeschichte genau studieren oder einem autorisierten Seelsorger über die Schultern schauen, und man würde sofort eines anderen belehrt. Denn in Wahrheit erntet jeder Mensch (und jede menschliche Gesellschaft!) über kurz oder lang immer das, was er (sie) gesät hat. Gott lässt sich eben nicht (ver-)spotten!

In Gal.6, 7-8 kann ohne Probleme die schlechte und die gute Saat und Ernte ausgemacht werden. Die schlechte Saat hat mit dem Fleisch zu tun und wird von Verderben gefolgt. Die gute Saat dagegen erfolgt in den Geist und führt zur Ernte des ewigen Lebens. Fleisch steht für alles, was der alte, gefallene und verdorbene (religiöse) Mensch aus seinem Wesen heraus, getrennt von Jesus Christus, tut. Das betrifft in einer Nebenlinie auch den sog. „fleischlichen Christen“ (1.Kor.3, 1; 3; Röm.7, 14; 8, 5-8). Dieser hat sich zwar bekehrt und folgt Jesus Christus nach – aber sein Fleisch (seine adamitische Natur, sein Wesen) ist nicht entmachtet und bestimmt deshalb nach wie vor die „Saat“. Er produziert daher u. a. die Werke des Fleisches, und diese sind letztlich miserabel (Gal.5, 19-21). Sie führen, zumindest auf die Ewigkeit bezogen, zum Verderben – für den Urheber selber und oft auch für sein Umfeld.

Geist steht dagegen für den Herrn Jesus Christus selber. Ist ein Mensch wirklich in Christus, dann ist in der Folge Christus sein Leben und damit auch der innewohnende Geist oder Antrieb (Röm.8, 9; 2.Kor.3, 17). Ein Mensch ist folglich dann im Geist, wenn er in Christus ist. Weil Christus das Leben ist (Phil.1, 21; Kol.3, 4), vollzieht Er auch die entsprechenden Werke, z. B. die Frucht des Geistes (Gal.5, 22). Dadurch erfolgt die Saat vom Herrn Jesus Christus oder vom Heiligen Geist selber, und die Frucht ist logischerweise ausgezeichnet. Sie bleibt bis ins ewige Leben erhalten und wird nicht verbrennen, auch nicht im Preisgericht Gottes (1.Kor.3, 12-15).

Nun finden wir im gesamten Wort Gottes eine Vielzahl von Informationen und Fallstudien, die das immer wiederkehrende Prinzip von Saat und Ernte belegen. Sehen wir uns zuerst negative Beispiele an, die nach Paulus zum Verderben führen:

Im Alten Bund umfasst es ein einziges, riesiges Thema: den Werdegang Israels, der gemäß Paulus als (negatives) Vorbild und Warnung für die Gemeinde Jesu Christi gilt (1.Kor.10, 6-11). Nachdem der ewige Gott und HERR Israel aus Liebe, Gnade und Barmherzigkeit alles schenkte, erwartete Er als „Gegenleistung“ nur etwas: Liebe, Vertrauen und Glaubensgehorsam. Hätte Israel das umgesetzt, wäre dies eine wunderbare Saat gewesen, die ihm (und allen Völkern!) gewaltigste Segnungen auf der sichtbaren Erde eingebracht hätte. Doch weil Israel als Ganzes den Glaubensgehorsam verweigerte (= die richtige Saat), erntete es katastrophales Verderben – für sich und damit indirekt für die ganze Menschheit. Die gesamte Gegenüberstellung finden wir kompakt in 5.Mo.28, wo Segen und Fluch (= die Ernte auf die entsprechende Saat) definiert werden, die Israel im vollen Ausmaß ausgekostet hat und bis heute auskostet. Sie verpassten damit u. a. die verheißene Sabbatruhe und wurden in der Wüste hingestreckt (Hebr.3-4).

Im Neuen Bund definiert der Herr Jesus Christus unmissverständlich in diversen Varianten das Saat-Ernte-Prinzip. Einige negative Beispiele:

  • Richten, verurteilen, verdammen (Röm.2, 1; 6-10; Mt.7, 1-2; Lk.6, 37);
  • Nicht korrekt vergeben (Mt.6, 15);
  • Menschen töten (Offb.13, 10) (Bisher sind alle Angriffsnationen untergegangen!);
  • Drangsal für die, die bedrängen (2.Thess.1, 6);
  • Rechenschaft über jedes unnütze Wort (Mt.12, 36).

Auf der anderen Seite finden wir eine Vielzahl von positiven Zusagen für all diejenigen, die eine korrekte Aussaat vornehmen. Dabei gilt ein Generalthema: Alles nun, was immer ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, also tut auch ihr ihnen; denn dies ist das Gesetz und die Propheten (Mt.7, 12). Damit erfüllen sich also immerhin das Gesetz und die Propheten!

  • Geben, und es wird Überfluss gegeben (Lk.6, 38);
  • Segensreich säen, und die Saat wird überströmend (2.Kor.9, 6; 8-11; Spr.11, 24);
  • Wer segnet, wird Segen ernten (1.Pt.3, 9);
  • Treu eingesetzte Talente vermehren sich (Mt.25, 14-30; Lk.19, 12-27);
  • Wer zuerst nach Gottes Reich trachtet, wird total versorgt (Mt.6, 33);
  • Der Segen richtigen Verhaltens (Jes.58, 6-12);
  • Die Frucht richtigen Verhaltens (Röm.2, 6-7; 10; 5.Mo.28, 1-14);
  • Erben des Reiches Gottes (Mt.25, 34-40);
  • Belohnungen, Kronen etc. (2.Tim.4, 8; 1.Pt.5, 4; Jak.1, 12; Offb.2, 10).

Natürlich könnte das Saat-Ernte-Prinzip auch mit der gesetzlichen Leistung des Alten Bundes verwechselt werden, in der tatsächlich die meisten Christen (ungewollt, unbewusst und verdeckt) drin hängen – also quasi der verdiente Lohn für religiös-gesetzliche Leistung (z. B. das „Zehnten-Prinzip“ – Mal.3, 10!). Im Neuen Bund geht es aber um das Prinzip der Selbstverantwortung. Wer im kindlichen Glauben verheißungsbezogen handelt, aktiviert die geistlichen Segnungen in der Himmelswelt in Christus (Eph.1, 3). Er nimmt den ewigen Gott und HERRN ernst, beweist durch den Glaubensgehorsam seine Liebe und sein Vertrauen zu Ihm und löst dadurch die göttliche Zuwendung aus. Er wird überschüttet mit perfekter Versorgung für Leib, Seele und Geist und erfährt die Wunder Gottes mitten im Alltag. Er ehrt den HERRN in korrekter Weise. Anders dagegen, wer gegen die göttliche Schöpfungsordnung verstößt und die Anweisungen Gottes missachtet. Er holt sich über kurz oder lang immer Verlust, Elend, Verderben, Mangel – und zwar körperlich, seelisch und geistlich – zeitlich wie ewig!

Ein Leben, durch den täglichen Glaubensgehorsam ganz in Christus eingebettet, löst dagegen täglich den Zustrom der göttlichen Segnungen und Wunder aus – nicht als Lohn für Leistung, sondern als Beweis der göttlichen Liebe zu seinen treuen und gehorsamen Kindern und Söhnen.


Dieses Thema können Sie sich in einem ausführlichen Vortrag als MP3-Audio anhören oder herunterladen:  Alles kommt zurück - oder das Saat-Ernte-Prinzip - Gal.6,7-8 (MP3-Audio)

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