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Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert – Mt.10, 38

Das Kreuz ist in den christlichen Kirchen allgegenwärtig. Für rund 1,2 Milliarden Katholiken ist es das hochheilige Symbol schlechthin, das für alles Mögliche hinhalten muss(te). Es wird meist mit einem senkrechten und einem waagrechten Balken dargestellt. Doch das Kreuz, an dem Jesus hing, hatte wahrscheinlich keinen Querbalken. Das griechische Wort heißt „stauros“, was so viel bedeutet, wie „Stehendes“, also ein aufrechter „Pfahl“.

Nun fordert der Herr Jesus Christus seine Nachfolger auf, ihr persönliches Kreuz aufzunehmen, sonst sind sie Ihm nicht wert. Also will Er nichts mit ihnen zu tun haben. Damit wird die Aufforderung von Jesus äußerst folgenschwer.

Natürlich kennen alle Bibelleser diese Aussage von Jesus Christus. Nur, wie dies praktisch ablaufen soll und v. a., weshalb dies absolut notwendig ist – darüber herrschen große Unklarheiten. Zuweilen nimmt das Kreuztragen auch groteske Formen an, indem man z. B. ein möglichst hübsches Kreuz um den Hals oder ein schweres Holzkreuz auf seinen Schultern trägt.

Warum musste der Herr Jesus Christus am Kreuz sterben? Paulus zitiert in Gal.3, 13 u. a. eine alttestamentliche Stelle: Christus hat uns losgekauft von dem Fluche des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist (denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeder, der am Holze hängt!" 5.Mo.21, 22-23). Der Herr Jesus Christus wurde folglich für alle Menschen zum Fluch gemacht. An jenem „Fluchholz“ geschah aber nicht ein Justizirrtum, sondern dort richtete der ewige und heilige Gott seinen Sohn, stellvertretend für die Schuld aller Menschen. Er lud die gesamte Schuld aller Menschen auf seinen Sohn. Anschließend wurde Er wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt und hingerichtet (Jes.53, 4-7; Joh.1, 29; 1.Pt.2, 24). Dadurch erwirkte der Herr Jesus Christus Sühne für die Schuld aller Menschen. Hinfort sieht der ewige Gott den Menschen durch das Opfer seines Sohnes in solcher Weise, als hätte der Mensch nie gesündigt. Dadurch ist u. a. der Vorhang ins Allerheiligste zerrissen (Mt.27, 51), d. h. ein bußfertiger Sünder kann seither in Christus zur Erfahrung der völligen Erlösung und in den „Himmel“ kommen – und zwar einfach durch den Glauben an das Sühnopfer, das Jesus Christus am Kreuz vollbracht hat.

Soweit das „christliche“ Basiswissen. Doch das wahre geistliche Geheimnis des Kreuzes geht viel tiefer und bleibt den meisten „Christen“ leider verborgen. Also können sie faktisch auch ihr Kreuz nicht aufnehmen und Jesus Christus korrekt nachfolgen. Das ist nun der elementare Bestandteil des Geheimnisses oder des Evangeliums des Christus, wie es im Speziellen dem Apostel Paulus offenbart wurde (Gal.1, 11-12; Eph.3, 4; Kol.4, 3). Am Kreuz wurden zwei Parteien miteinander vereinigt: der Herr Jesus Christus in der Mitte und je ein Verbrecher zu seiner linken und rechten Seite. Diese beiden Verbrecher stellen die Welt dar, d. h. alle je lebenden Menschen. Aus Gottes Blickwinkel wurden nun diese beiden Verbrecher, die mich und Sie repräsentieren, mit dem Herrn Jesus Christus durch die gleichen Erfahrungen geführt, die Er dort machte.

Praktisch bedeutet das: Sie sind mit dem Herrn Jesus Christus mitgekreuzigt worden (Röm.6, 6) und mitgestorben (Röm.6, 8; 2.Kor.5, 14; Kol.3, 3; 2.Tim.2, 11). Aus Gottes Sicht wurde ihr alter, verdorbener und völlig gefallener Mensch in Christus abgetan und ins Grab gelegt (Röm.6, 4; Kol.2, 12). Damit wäre für einen wahrhaft glaubenden Menschen der Weg offen, in Christus zu einem völlig neuen Leben zu kommen, d. h. dass nun Christus sein Leben wird (Röm.6, 4; Gal.2, 20; Phil.1, 21). Am Kreuz wurde dem Menschen aus reiner Gnade und völlig unverdient das gesamte Leben von Jesus Christus übertragen mit all seinen herrlichen Lebenseigenschaften und mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt (Eph.1, 3). Alles wird einem Menschen in Christus geschenkt, der sich als Mitgekreuzigter erkennt – also den Herrn Jesus Christus erkennt – und nun in Christus lebt. Am Kreuz fand damit ein totaler Lebensaustausch statt.

Doch damit ein Mensch zu dieser persönlichen Kreuzeserfahrung kommt, muss er zuerst seine totale Verlorenheit und Verdorbenheit erkennen – eben seine Verbrechernatur. Wie aber geht das praktisch? Der HERR schickt uns sehr unangenehme Zeitgenossen, schwierige Lebensumstände etc., die alle so angesetzt sind, dass wir durch unser Verhalten und unsere Reaktionen unsere wahre Verbrechernatur erkennen – denn wie erwähnt: Nur Verbrecher sterben am Kreuz! Und genau diese mühsamen Zeitgenossen („Feinde“!) und ekelhaften Umstände stellen unser persönliches Kreuz dar, das uns letztlich vom HERRN auferlegt wird und das wir aufnehmen und tragen sollen.

Man kann diesen Dingen natürlich ausweichen und sie bekämpfen – oder man kann die Feinde lieben (Mt.5, 44) und alle Umstände mit Lobpreis und Dank bejahen (Eph.5, 20; 1.Thess.5, 18). Genau auf diese Weise würden wir unser persönliches Kreuz auf uns nehmen. In der Folge führt es uns dann zur Erfahrung der alles entscheidenden Mitkreuzigung mit dem Herrn Jesus Christus. Hinfort leben nicht mehr wir (unser alter Verbrecher), sondern Christus lebt in uns (Gal.2, 20). Genau genommen beginnt erst dann die echte Nachfolge des Herrn Jesus Christus und das wahre geistliche Leben. Und schon sind wir unterwegs zum Ziel – und damit dem Herrn Jesus Christus wirklich wert (Mt.10, 38)!


Dieses Thema können Sie sich in einem ausführlichen Vortrag als MP3-Audio anhören oder herunterladen: Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert - Mt.10,38 (MP3-Audio)

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