Es liegt in der Natur der Sache, dass sich religiöse Menschen immer täuschen - und das macht auch vor uns Christen nicht Halt. Der Herr Jesus Christus macht dies anhand eines sehr anspruchsvollen Gleichnisses klar - dem Gleichnis vom Hausherrn, der zu verschiedenen Zeiten Arbeiter für seinen Weinberg verpflichtet. Seine Schlussaussage lautet: So werden die Letzten Erste und die Ersten Letzte sei (Mt.20,16).

Eine elementare Konsequenz dieses Gleichnisses ist, dass der HERR total anders denkt, als wir Menschen. Diese Tatsache sollte uns sofort sehr aufmerksam machen, weil die Gefahr der Täuschung und der Illusion allgegenwärtig ist. Dann muss das Gleichnis unbedingt in den Kontext von Mt.19,27-30 gesetzt werden, wo es zweifelsfrei um "Lohn" geht. Im Gleichnis geht der HERR folgerichtig das Elementarprinzip "Lohn für Leistung" an. Es ist mit unserem Alltagsdenken völlig gekoppelt. Wer mehr arbeitet, soll gefälligst auch mehr Lohn erhalten.

Doch der HERR streicht diese Forderung im Gleichnis radikal durch. Gegen alle Logik und Erfahrung erhalten alle Arbeiter unabhängig ihrer Leistung den gleichen Lohn. Um diese menschlich unfassbare Tatsache zu entschlüsseln, werden im Vortrag diverse Fragmente sorgfältig beleuchtet: Was ist "Lohn"? Was bedeutet der Lohn von "einem Denar"? Zählt beim HERRN überhaupt unsere (christliche) Leistung? Aufgrund welcher "Leistung" kommen wir in den "Himmel"? In der Beantwortung dieser zentralen Fragen für denkende Menschen öffnen sich völlig neue Horizonte, die einerseits herrlich - aber andererseits höchst erschreckend sind. Immer deutlicher wird klar, was der HERR unter "Erste" und "Letzte" versteht und worin dieses gewaltige Täuschungspotential für (christlich-religiöse) Menschen begründet ist.

Setzt man den Lohn mit dem einen, ewigen Leben gleich - das der Herr Jesus Christus höchst persönlich ist - ergeben sich völlig andere Perspektiven für unser geistliches Leben. Und es wird auch klar, weshalb sich die vermeintlich "Ersten" im Gleichnis (die murrenden Arbeiter) in tragischer Weise selber disqualifiziert haben. Auf die Ewigkeit bezogen gelten nur die perfekten Werke Christi, in denen wir ständig ruhen sollten. Dies macht aus uns "Letzten" (von unserem Wesen und unserer Natur her) überaus privilegierte "Erste" in Christus - fern von jedem Neid, Leistungswahn, jeder Habsucht und Egozentrik. "Erster" in Gottes Augen ist, wer ganz in Christus gefunden oder erfunden wird - und er wird mit dem "einen Denar" überaus glücklich sein!


Eine kurze und kompakte Zusammenfassung dieses Vortrages finden Sie auch unter der Kategorie "Studienthemen": So werden die Letzten Erste und die Ersten Letzte sein - Mt.20,16 (HTML-Text)

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