Abraham glaubte Gott, der das Nichtseiende wie Seiendes ruft - Röm.4,17

Der Neue Bund (das Neue Testament) und damit das Evangelium des Christus basierst auf drei elementaren Begriffen, die alle mit dem Buchstaben „G“ beginnen: Gnade, Geschenk und Glaube. Außerhalb dieser drei von Gott definierten Bestandteile läuft in unserem praktischen Glaubensleben praktisch nichts, das ewigen Bestand hätte. Also müssen wir lernen, die Gnade Gottes wirksam zu machen, die bereitgestellten Geschenke abzuholen − und das alles geht nur durch anhaltend praktizierten, kindlichen Glauben.

Als Vorbild zieht der Apostel Paulus den Freund Gottes (Jak.2,23) und den Vater des Glaubens, Abraham, heran. Seine wohl größte Prüfung und Anfechtung war die von Gott befohlene „Hinrichtung“ seines Sohnes Isaak (1.Mo.22,1-2). Für Abraham war sein Sohn Isaak mit Sicherheit sein wertvollster Besitz auf Erden. Er hatte ihn durch Glauben im hohen „Rentenalter“ von 100 Jahren durch ein göttliches Wunder empfangen. Und über Isaak sollte die göttliche Segenslinie weitergeführt werden, durch die Abraham ein Vater vieler Nationen (Röm.4,17) werden sollte. Nun wurde er von Gott angewiesen, die Segenslinie anscheinend brutal zu beenden.

Jeder von uns würde argumentieren, sich wohl verhört zu haben oder Einflüsterungen der Finsternis vernommen zu haben. Nicht aber Abraham. Er stellte eine völlig andere Überlegung an. Wenn Gott die Hinrichtung Isaaks verlangte und Isaak gleichzeitig zum Träger der göttlichen Segenslinie machen wollte, gab es nur einen Ausweg: Gott musste Isaak wieder aus dem Tod erwecken (Röm.4,17). Abraham besaß ein totales Vertrauen in seinen Gott, dass Er jederzeit in der Lage war, Nichtseiendes wie Seiendes zu rufen (Röm.4,17). Deshalb entschied sich Abraham, im Glauben seinen Sohn zu töten − und wurde in letzter Sekunde von Gott gehindert (1.Mo.22,10-11). Abraham bestand diesen extremen Glaubenstest und lieferte Gott den Beweis, dass Er ihm wichtiger war als sein leiblicher Sohn Isaak (1.Mo.22,12). Das Ganze ist eine perfekte Demonstration für jene Forderung, die der Herr Jesus Christus später seinen Jüngern als Test wahrer Liebe zum Ihm vorlegte (Mt.10,37; Lk.14,26). Soweit der historische Hintergrund der Aussage von Röm.4,17.

In Wahrheit lehrt uns aber der Heilige Geist durch diesen Text das geniale Geheimnis des wunderwirkenden Glaubens, der ständig „Tote lebendig macht“ und „Nichtseiendes wie Seiendes“ ruft. Das macht im Alltag schließlich den totalen Unterschied aus zwischen einem „gläubigen“ Menschen und einem Menschen des Glaubens (Abrahams). Dabei werden wir konfrontiert mit der unsichtbaren Welt des Geistes Gottes, die im Gegensatz zur sichtbaren materiellen Welt steht, wie wir Menschen sie mit unseren Sinnen wahrnehmen.

Durch die ganze Bibel können wir beobachten, wie der ewige HERR und Gott aus dem Nichts materielle Dinge in die sichtbare Realität und Existenz ruft. Es begann mit der sichtbaren Schöpfung, bei der der HERR achtmal sprach (1.Mo.1,3-26). Es folgte die Erschaffung der Zeit und der Zeitalter durch einen Ausspruch Gottes (Hebr.11,3). Dann können wir die Aussagen der Propheten studieren, die Hunderte bis Tausende von Jahren im Voraus Realitäten ankündigten, von denen sich bereits viele konkret und bis ins Detail genau erfüllt haben. Schließlich könnten wir den Herr Jesus Christus anführen, der laufend „schöpferische“ Wunder vollzog, also „Nichtseiendes“ wieder in die (gesunde) Existenz rief (z. B. Lk.5,13; 5,24; 13,12; 17,14). Ganz offensichtlich kann der ewige schöpferische Geist Gottes jederzeit aus dem Nichts reale Dinge in die sichtbare, materielle Welt rufen. Folglich müssen sie zuvor in der unsichtbaren, immateriellen Welt existiert haben!

Dieses elementare göttliche Prinzip ist in wunderbarer Weise in das geniale Kreuzeswerk Christi eingebaut − und auf dieser Tatsache basiert auch das wahre Evangelium des Christus. Denn der ewige Gott und Vater stellte uns Menschen in seinem Sohn und durch seinen Sohn Jesus Christus jedes nur erdenkliche geistliche und materielle Gut objektiv zur Verfügung. Sein Gnadenprinzip schenkte uns in Christus alles (Röm.8,32), z. B. die Erlösung, die Versöhnung, die Gerechtigkeit, Heiligkeit und Vollkommenheit Christi. Als der Herr Jesus Christus ausrief: „Es ist vollbracht!“ (Joh.19,30), wurde uns das gesamte Leben von Jesus Christus mit all seinen herrlichen und wunderwirkenden Lebenseigenschaften prinzipiell uneingeschränkt zur Verfügung gestellt. Seither lagert alles in der unsichtbaren, immateriellen, himmlischen Welt für bestimmte Menschen, die im kindlichen Glauben bereit sind, alle göttlichen Gnadengeschenke abzuholen, zu „aktivieren“, in die sichtbare, materielle Welt zu holen, das „Nichtseiende wie Seiendes“ zu rufen (Röm.4,17)!

Das ergibt folgende Situation: Für jedes menschliche Bedürfnis für unsere zeitliche wie ewige Existenz hat uns der Herr Jesus Christus die Lösung bereits vor bald 2‘000 Jahren im „Himmel“ bereitgestellt. Das ist das Prinzip von Gnade und Geschenk. Doch nun ist jeder einzelne Mensch gefordert, der seinen Glauben konkret einsetzt und die Lösungen einzeln aus dem „Himmel“ abruft. Versäumt er dies, bleibt er zeitlebens ein armer, bedürftiger „Bettler“, geplagt von unzähligen Defiziten an Leib, Seele und Geist. Man wird sich zwar „gläubig“ nennen, aber hat niemals gelernt, im Glauben das „Nichtseiende wie Seiendes“ zu rufen.

Einst lehrte der Herr Jesus Christus seine Jünger, dass ein Glaube, der nur so groß ist wie das kleinste Samenkorn (das Senfkorn) völlig ausreichen würde, um Berge zu versetzen (Mt.17,20). Es war schnell klar, dass sie alle diesen Glauben mit Sicherheit besitzen würden. Doch der springende Punkt ist, den Glauben richtig einzusetzen. Wahrer Glaube muss nämlich sprechen, rufen, befehlen, gebieten, austreiben usw. (Mk.11,23; Lk.17,6). Er kann dies aber nur tun, wenn er exakt weiß, was im „Himmel“ bereitliegt und was der Wille Gottes ist. Dies erfordert wiederum eine innige Verbindung zum Herrn Jesus Christus und zum Heiligen Geist und ein exaktes Wissen des Wortes Gottes.

Dies alles kann für wahre Menschen des Glaubens (Christi) nur eins bedeuten: Sie rufen bei jeder Herausforderung, in der sie selber oder ihre Umgebung stehen, das „Nichtseiende wie Seiendes“ aus dem „Himmel“ ab. Sie sprechen „schöpferische“ Befehle aus und rufen damit unsichtbare, himmlische Realitäten in die sichtbare, materielle Welt. Wenn wir die vier Evangelien sorgfältig studieren, können wir ständig den Herrn Jesus Christus beobachten, wie Er exakt dieses Prinzip beachtete und praktizierte. Ob es nun um Heilung und Befreiung ging, um die Brotvermehrung oder die Stillung des Sturmes auf dem See. Stets rief der Herr Jesus Christus „Nichtseiendes wie Seiendes“ in die sichtbare, reale Existenz mit den entsprechenden wundersamen Wirkungen, mit denen der „Himmel“ reagierte.

Stellt sich zum Schluss nur noch die Frage, ob dieses Prinzip auch uns gilt. Die Antwort gibt Ihnen das Wort Gottes selber in Verbindung mit dem Reden und den Wirkungen des Heiligen Geistes. Immerhin verhieß der Herr Jesus Christus den Glaubenden, dass sie die gleichen Werke tun würden, wie Er - ja noch größere (Joh.14,12). Und als die Jünger auszogen und im Glauben handelten, reagierte der „Himmel“ prompt (Mk.16,20). Einem Menschen des Glaubens sind keine Grenzen gesetzt − wenn er tatsächlich mit dem Herrn Jesus Christus und dem Heiligen Geist innig verbunden ist und ständig im Glauben handelt! Dem Glaubenden ist alles möglich (Mk.9,23).

Dieses Thema können Sie sich in einem ausführlichen Vortrag als MP3-Audio anhören oder herunterladen: Abraham glaubte Gott, der das Nichtseiende wie Seiendes ruft - Röm.4,17(MP3-Audio)

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