Dein Glaube hat dich geheilt (gerettet) – Lk.7, 50; 8, 48; 17, 19; 18, 42

Insgesamt acht Mal erscheint im Neuen Testament scheinbar stereotyp diese Aussage des Herrn Jesus Christus gegenüber akut notleidenden Menschen. In jedem Fall erfolgte ein massiver Eingriff des lebendigen Gottes in Form eines schöpferischen Wunders, sei es am Körper oder an der Seele des hilfesuchenden Menschen. Als schöpferische Wunder werden Eingriffe des allmächtigen Schöpfergottes bezeichnet, bei denen die Gesetze der Physik, Chemie, Biologie, Medizin etc. übersprungen werden. Sie sind also nach menschlich-wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht erklärbar.

Im Allgemeinen begnügen sich die Christen, von diesen „Wundern“ zu reden, zu predigen oder zu schwärmen. Aber dies wird wohl kaum die göttliche Begründung dafür sein, dass sie im Wort Gottes festgehalten sind. Was, wenn es sich bei diesen „Geschichten“ um eine göttliche Vorgabe handelt, wie notleidende Menschen mit ihren oft aussichtslosen Umständen umzugehen haben? Lassen sich aus diesen Beschreibungen geistliche Prinzipien ableiten, so dass sich die Geschichte quasi wiederholt und Sie analoge Eingriffe des lebendigen HERRN und Gottes direkt in Ihrem Leben erfahren dürfen?

Um dies zu ergründen, müssen wir sorgfältig das Verhalten jener gequälten Menschen im Wort Gottes studieren und erkennen. Denn augenscheinlich war dieser angebliche „Glaube“ nicht ein Etikett oder eine verbale (mündliche) Kundgebung in Bezug auf den Glauben. In jedem Fall erkannte nämlich der Herr Jesus Christus am individuellen Verhalten der hilfesuchenden Menschen den tatsächlichen Glauben – ohne dass diese Menschen konkret von Glauben sprachen. Und exakt dieser Glaube löste anschließend die Kraft Gottes zur Heilung (oder Errettung) aus.

Zuerst ist klar, dass alle betroffenen Menschen zuvor vom Herrn Jesus Christus, seiner Macht und seinen Möglichkeiten gehört hatten. Als der Herr Jesus Christus in Israel auftrat, vollzog Er im Prinzip drei Aktivitäten: Er informierte, heilte und befreite. Dabei lässt sich ein elementares Prinzip erkennen: Es ging ständig um die Wiederherstellung des Menschen. Bei jedem Heilungswunder stellte der Herr Jesus Christus die körperliche (und seelische) Gesundheit wieder her – Er stellte also quasi die Uhr wieder auf null zurück. Die betroffenen Menschen befanden sich meist sofort wieder in jenem Zustand, zu dem der ewige Schöpfergott sie ursprünglich geschaffen oder geplant hatte. Es ist gleichsam auch die Erfüllung diverser alttestamentlicher Prophetien (Jes.35, 5-6; 61, 1; Mt.11, 5; Lk.4, 18). Also löste ein ganz bestimmter „Glaube“ die persönliche, gesundheitliche Wiederherstellung aus.

Genau dieser Aspekt der Wiederherstellung lässt sich aus dem verwendeten griechischen Wortstamm (sozo) ableiten, den der Herr Jesus Christus jeweils verwendete. Worte wie „geheilt“ und „gerettet“ enthalten stets das Moment der Wiederherstellung – also der Rückführung in den von Gott ursprünglich gedachten, vollkommenen Zustand. Ausgelöst wird sie immer durch den „Glauben“. Also löst ein bestimmter „Glaube“ die Kraft Gottes zur Wiederherstellung eines Menschen aus. Dies lässt sich bei allen Beschreibungen der biblischen Heilungswunder erkennen oder ableiten.

Als der Herr Jesus Christus ca. im Jahr 30 während rund 3 ½ Jahren aktiv diente, ging die Kunde davon natürlich schnell in ganz Israel herum. Bei den einzelnen Massentreffen wurden unzählige Menschen zumindest körperlich wiederherstellt, wofür wir allerdings keine Details kennen. Das Wort Gottes gibt aber gezielte „Einzelschicksale“ weiter, von denen sich klare Prinzipien für heute und jetzt ableiten lassen. Denn wir moderne Menschen haben ein klares Manko: Der Herr Jesus Christus ist nicht mehr unmittelbar sichtbar gegenwärtig und berührbar. Mit Ausnahme von Menschen mit einer geschenkten Heilungsgabe oder einem überörtlichen Heilungsdienst (1.Kor.12, 9; 28) ist es damit wesentlich schwieriger, die Kraft Gottes zur Wiederherstellung zu erfahren. Also ist es notwendig, sorgfältig zu erarbeiten, wie Sie direkt vom HERRN berührt werden können.

Der erste Schritt zurzeit der irdischen Anwesenheit des Herrn Jesus Christus war Information. Die notleidenden Menschen mussten über die Anwesenheit und den Dienst des Herrn Jesus Christus informiert sein, bevor sie aktiv werden konnten. Heute erfolgt die korrekte Information einerseits direkt durch das Wort Gottes und andererseits durch die korrekte Auslegung des Wortes Gottes durch geisterfüllte Menschen. Absolute Grundlage ist dabei das sog. „Evangelium des Christus“, wie es dem Apostel Paulus enthüllt wurde (Gal.1, 11-12) – in sich ein göttliches Geheimnis (Eph.3, 4; Kol.4, 3). Während sich bei der üblichen Evangeliumsverkündigung Gott immer im „Himmel“ befindet, lehrt das Evangelium des Christus die unmittelbare Anwesenheit und Gegenwart des HERRN direkt in unserem Leben (Joh.14, 23; Eph.3, 17; Kol.3, 4). Ob sich der Herr Jesus Christus nun im „Himmel“ befindet, sitzend zur Rechten seines Vaters (Ps.110, 1; Mk.14, 62; 16, 19), oder ob Er unmittelbar in uns wohnt, ist zur Erfahrung der Kraft Gottes zur Wiederherstellung natürlich ein totaler Unterschied.

Aus dieser Tatsache ergibt sich die Notwendigkeit des Aufbaus einer innigen Lebensgemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus. Dadurch kommen wir dem Herrn Jesus Christus immer näher – wie damals die notleidenden Menschen, die zu einer direkten Begegnung mit dem Herrn Jesus Christus kamen. Dies geschieht heute durch die Wirkungen des Heiligen Geistes. Daraus ergibt sich zusätzlich die Notwendigkeit, nicht nur innig mit dem Herrn Jesus Christus (und damit mit dem Vater) verbunden zu sein, sondern auch mit dem Heiligen Geist und damit mit der Kraft und Macht des Geistes Gottes. Das Wort Gottes sieht dafür eine gesonderte Erfahrung vor, die sog. „Taufe in den Heiligen Geist“ (Mt.3, 11; Joh.1, 33). Diese Erfahrung ist nichts anderes, als ein Eintreten in die unmittelbare Lebensgemeinschaft mit der Person und dem Werk des Heiligen Geistes.

Im Neuen Testament bauten die notleidenden Menschen als Nächstes ein tiefes Vertrauen (oder eine tiefe Hoffnung) zum Herrn Jesus Christus auf. Im griechischen Wort für „Glauben“ ist stark der Aspekt des bedingungslosen Vertrauens eingebaut. In ihnen wuchs die Gewissheit, dass sie bestimmt vom Herrn Jesus Christus zur Wiederherstellung berührt werden, wenn sie Ihm in richtiger Weise begegnen würden. Dafür erhielten sie offensichtlich sehr individuelle Impulse. Es waren nicht sprachliche Äußerungen des Glaubens, sondern ganz gezielte Glaubensschritte und Verhaltensweisen. Sie bewiesen also ihren „Glauben“ (oder ihr Vertrauen) durch die Art ihres Verhaltens (Mt.8, 5-13; Mt.9, 22; Mk.7, 24-30; Apg.14, 9 etc.).

Dies gilt es nun, auf Ihre heutige Notlage zu übertragen. Es genügt also nicht, nur zu beten oder „gläubige“ Äußerungen zu machen. Vielmehr müssen Sie sich nun aus dieser innigen Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus und dem Heiligen Geist heraus aufzeigen lassen, durch welche Glaubensschritte Sie dem HERRN Ihr Vertrauen ausdrücken können. Weil der Glaube ohne Werke tot ist (Jak.2, 17; 20; 26), wird ohne das Praktizieren gewisser Schritte des Glaubens wenig bis nichts geschehen. Es existieren dafür aber weder Rezepte noch Vorgaben. Genauso wie die notleidenden Menschen damals sehr individuell und z.T. sogar sehr anspruchsvoll vorgingen (Lk.5, 17-24; 7, 38; 18, 35-43; Mk.10, 45-52 etc.), werden Sie ebenso zur richtigen Zeit ganz gezielt vom HERRN angesprochen und angeleitet. Das geht dann Ihre Umgebung rein gar nichts an, sondern betrifft nur den HERRN und Sie. Hüten Sie sich vor den „ungläubigen Gläubigen“, die Sie nie verstehen werden!

Ihr Handeln und Leben im Glauben wird die Kraft des Geistes Gottes auslösen. Wie genau, in welchem Zeitraum und mit welchen Auswirkungen gehört in die Kompetenz des HERRN und seiner ewigen Pläne mit Ihrem Leben. Das ist eine rein persönliche Angelegenheit zwischen dem HERRN und Ihnen. Sie dürfen aber mit Sicherheit davon ausgehen, dass sich am Willen Gottes zur Wiederherstellung Ihres Lebens nach Geist, Seele und Leib absolut nichts geändert hat. Er ist nach wie vor anwesend und seine Kraft zur Heilung ebenfalls (Apg.10, 38). Es kommt der Tag und die Stunde, wo Er auch zu Ihnen sagen wird: „Dein Glaube hat dich geheilt. Gehe hin in Frieden!“ Und das wird Ihr Leben für immer verändern!

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