Der Apostel Johannes

Nun wenden wir uns dem Apostel Johannes zu. Gemäß seinen Briefen ist dann Jesus Christus in unser Fleisch gekommen, wenn wir wirklich in Christus sind und der Heilige Geist diese Tatsache persönlich in unserem Herzen bezeugt. Wie dies genau zu verstehen ist, stellte ich im letzten Vortrag dar und wiederhole ich deshalb nicht mehr. Johannes erwähnt dazu in einem Nachsatz ein wichtiges Element. Wenn wir Jesus Christus in unserem Fleisch tragen, dann sind wir aus Gott. Ich nehme diese Feststellung für mich ganz kindlich und praktisch. Wenn ich z.B. an mich klopfe, dann kann ich sagen, dass ich aus Fleisch und Blut bestehe. Und so sagt Johannes: Wenn ihr Christus in eurem Fleisch habt, dann seid ihr aus Gott – d.h. ihr besteht aus Jesus Christus und damit aus Gott. Eine gewaltige Offenbarung!

Johannes hat neben seinen drei Briefen noch das Buch der Offenbarung geschrieben. Offenbarung heißt eigentlich genau: Enthüllung. Es ist das Buch, in dem Jesus Christus enthüllt wird. Unter dem Begriff „Christus“ verstehen wir nicht nur Jesus Christus als Persönlichkeit, sondern er meint auch ein Ganzes, das aus zwei Dingen besteht: das Haupt, das Jesus Christus selber ist, und der Leib, der aus vielen Gliedern besteht. Deshalb ist die „Lehre des Christus“ nicht nur die Lehre von Christus in uns oder von Christus in unserem Fleisch, sondern es ist auch die Lehre von Jesus Christus, dem Haupt, und Seinen wahren Gliedern, oder die Lehre von Seinem tatsächlichen Leib, der wahren Gemeinde oder dem wahren Volk Gottes. Das Buch der Offenbarung enthält die Enthüllung von Jesus Christus und Seinen wahren Gliedern, Seinen Brüdern. Es ist die Enthüllung des ewigen Sohnes Gottes und all jener Menschen, die in Christus ebenfalls Söhne Gottes geworden sind.

Die vier Evangelien zeigen uns nun, wer Jesus Christus ist. Durch die Lehrbriefe v. a. des Paulus und Johannes lernen wir zusätzlich, wie wir ganz in Jesus Christus hineinkommen oder wie Jesus Christus ganz in unser Fleisch hineinkommt, wie Christus unser Leben wird, wie wir aus Jesus Christus oder aus Gott bestehen können, wie wir in Christus sind und was dann in unserem Leben praktisch geschieht. Doch alles hat einen gemeinsamen Nenner: Jesus Christus. Alles, was im Wort Gottes wirklich zählt, läuft immer und ausschließlich über den Namen Jesus Christus. Viele erwähnen z.B. im Gebet immer den Namen Jesus. Dieser Name wird meistens nur wie eine Floskel angehängt, aber das ist falsch. Natürlich ist es korrekt, im Namen Jesus zu bitten – aber dieser Name darf nicht wie eine Art magische Formulierung verwendet werden. Es geht nämlich in letzter Konsequenz um etwas völlig Anderes.

Wenn wir den Namen Jesus ansprechen, so bedeutet dies, dass wir uns jetzt bewusst und im kindlichen Glauben mit der Persönlichkeit und dem Wesen von Jesus Christus verbinden und dann aus dieser Verbindung heraus bitten oder handeln. So finden wir beispielsweise im Zusammenhang mit der Glaubenstaufe in der Apostelgeschichte und in den Lehrbriefen stets die Formulierung, dass Menschen in den Namen Jesus Christus getauft wurden. Es steht ausdrücklich nicht, dass sie in den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft wurden, wie es aus der Sicht von Mt.28 noch definiert wurde. Warum wurde im Vollzug dieser Anweisung nachher ausschließlich in den Namen Jesus Christus getauft? Es ist nichts also logisch. Der Name von Jesus Christus ist nicht Sohn – das ist Seine Stellung oder Funktion. In den Namen Jesus Christus zu taufen bedeutet, dass wir mit dem gesamten Leben, dem Wesen und der Persönlichkeit des Sohnes Gottes vereinigt werden, dessen Name eben Jesus Christus ist. Mit einem Namen wird eine Persönlichkeit definiert. Wird in einen Namen hineingetauft, so bedeutet dies, dass wir mit dessen Wesen, Werk, Leben und ewiger Existenz vereinigt oder identifiziert werden.

Damit wird klar, dass wahre Errettung, wahre Erlösung oder Versöhnung, Reinigung, Heiligung usw. nur auf einem Weg möglich ist: durch die totale Verschmelzung mit Jesus Christus, eben mit Seinem Namen. Das ist der zentrale Inhalt der „Lehre des Christus“.

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