Ursprung und Selbstverständnis der Landeskirchen

 

Im Rahmen dieser kurzen Aufklärungsinformation können die historischen Entwicklungsstufen der Landeskirchen verständlicherweise nicht umfassend dargestellt werden. Dafür existieren bei Interesse wissenschaftliche Werke, die in guten christlichen Buchhandlungen zu finden sind. Daher sollen an dieser Stelle nur einige Eckdaten vermerkt werden.

 

Römisch-katholische Kirche

Das Wort katholisch kommt von griechisch καθολικος (katholikos) und bedeutet: "das Ganze betreffend, allgemein gültig". Die römisch-katholische Kirche wurde im Jahr 33 n. Chr. gegründet und zwar aufgrund einer Manipulation eines Textes aus Mt.16,18. Dort soll angeblich Jesus Christus zu Petrus gesagt haben, dass die Kirche auf ihn (also auf Petrus) gebaut werden soll. Die Wahrheit sieht allerdings anders aus, wenn der griechische Text genau studiert wird. Jesus bezeichnete Petrus als "Stein" (petros), doch die "Kirche" (Gemeinde) sollte auf den Fels (petra) gebaut werden. Der Fels ist durch die ganze Bibel immer und ausschließlich ein Symbol auf Jesus Christus selber. Durch weitere Manipulationen wurde Petrus angeblich zum Bischof von Rom erkoren, obwohl der Apostel Petrus vermutlich nie in Rom war.

Aus diesem Bischofsamt wurde später die Papstfunktion abgeleitet und schließlich die gesamte katholische Hierarchie mit eindeutig weltweitem und alleinigem Anspruch aufgebaut. Zitat aus Wikipedia: "Die katholische Kirche versteht sich auch theologisch als die katholische Kirche. Nach ihrer Auffassung kann es nur eine katholische, d. h. universelle Kirche Jesu Christi geben, und in ihr selbst ist diese eine Kirche auf so einzigartige Weise verwirklicht, dass es keine andere katholische Kirche geben kann." Folglich ist die römisch-katholische Kirche eine klassische christliche Konfession und damit eine menschlich begründete Religionsorganisation ohne göttliche Anweisung durch die "Bibel".

 

Theologisch gesehen sind die zentralen Lehrinhalte und religiösen Praktiken der römisch-katholischen Kirche eine wohl dosierte Mischung von altbabylonischen Bräuchen, heidnischen Kulten und biblischen Inhalten. Diverse katholische Bräuche reichen wesentlich weiter zurück als das "Christentum" (z. B. das Rosenkranzbeten etc.). Sie wurden seinerzeit übernommen, um die ungläubigen Heiden nicht vor den Kopf zu stoßen und ihnen eine Konvertierung zum "Christentum" – sprich zur römisch-katholischen Kirche – schmackhaft zu machen. Ein konsequentes Vergleichen der römisch-katholischen Kirche in Bezug auf Ursprung, Selbstverständnis, Praktiken, Traditionen, Dogmen, Hierarchie, Verwaltung usw. mit den biblischen Aussagen ergibt eine sofortige Klarheit: Die Brauchtümer und Traditionen der römisch-katholischen Kirche sind mit den klaren Aussagen des Wortes Gottes nach sorgfältigen wissenschaftlichen Schätzungen in rund 80% (!) unvereinbar. Der Absolutheitsanspruch dieser "Kirche" fordert deshalb denkende Menschen zu Grundsatzentscheidungen auf. Darüber später mehr.

 

Evangelisch-Reformierte oder Protestantische Kirche

Diese begründet sich in Protestbewegungen ab dem 16. Jahrhundert im Rahmen der Reformation, die gleichzeitig an mehreren Orten in Europa aufbrach. Nach rund 15 Jahrhunderten Dominanz der römisch-katholischen Kirche mit diversen Absplitterungen traten zum Teil furchtbare Machtmissbräuche und Bevormundungen des Individuums auf (Ablasshandel, Kreuzzüge etc.). Diese führten zu massiver Opposition unter Führung der Reformatoren. Ihr hauptsächlicher Verdienst war der Druck und die Verbreitung der Bibel in ihrer ursprünglichen Fassung, d. h. jeder "unwissende" Mensch bekam theoretisch Zugriff auf das Wort Gottes, was zuvor durch die römisch-katholische Kirche unterdrückt wurde (und von ihr bis ins 20. Jahrhundert weitergeführt wurde!). Die Rückführung zum Wort Gottes ist damit zweifellos der große Verdienst der Reformation und der Reformatoren.

In der konkreten Anpassung sämtlicher Bestandteile des praktischen Glaubens und des Kirchenverständnisses und der Kirchenpraxis an das Wort Gottes blieb die Reformation jedoch hängen. Zwar erfolgte eine dramatische Ablösung von der römisch-katholischen Kirche, doch führte dies weitgehend nur zur Bildung einer neuen Konfessionsrichtung: der Evangelisch-Reformierten Landeskirche, die ihrerseits in unzählige Richtungen aufgesplittert wurde. Im Gegensatz zur römisch-katholischen Kirche hat die evangelische Kirche nie einen weltweiten Absolutheitsanspruch erhoben. Sie verkam zu einem unübersichtlichen Sammelsurium von nationalen Kirchensystemen, deren hauptsächliche Begründung in der Ablösung von der römisch-katholischen Kirche mit ihren absoluten Ansprüchen bestand.

Obwohl sich die evangelische Landeskirche in ihren Glaubensbekenntnissen auf die Bibel beruft, bestehen in diversen Bereichen (Selbstverständnis, Aufbau, Hierarchie, Praxis usw.) zum Teil erhebliche Differenzen zum geschriebenen Wort Gottes, also zur "Bibel". Von daher ist die evangelische Kirche nur eine Konfession von vielen und in keiner Weise Repräsentant der biblisch definierten "Kirche".

 

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