Wahrheit – was ist das?
Wissenschaftlich gesehen ist diese Fragestellung unsinnig, denn Wahrheit ist vom Prinzip her immer absolut. Beispielsweise gibt es in der Computersprache nur «0» oder «1». «0» kann nicht gleichzeitig «1» sein – sonst stürzen alle Programme ab.
Anders sieht es aus, wenn es z.B. um Ideologien oder Religionen geht. Dort behauptet jeder, die Wahrheit zu besitzen und dass sein System das richtige sei. Geht es dabei nur um zeitliche, temporäre Prozesse, könnten Fehleinschätzungen noch korrigiert werden. Nicht so bei den Religionen, denn diese haben meistens eine ewige Dimension. Man wird nicht gleichzeitig im Kosmos aufgelöst und steht irgendwann nach dem biologischen Tod wieder auf – und das erst noch in Variationen.
Gibt es eine absolut sichere Methode, Wahrheit zu erkennen – ohne jegliche menschliche Manipulation etwa durch Gehirnwäsche, Medikamente und Drogen?
Als sich einst der Herr Jesus Christus vor Pilatus rechtfertigen sollte, gab Er zur Antwort: Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, auf dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme (Joh.18,37). (Link: Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.) Der Herr Jesus Christus verband damit seine Person mit der Offenbarung der Wahrheit. Prompt fragte Pilatus: Was ist Wahrheit (V.38)? Er musste die Frage einerseits von seinem römischen Hintergrund her mit all den Götter- und Götzenkulten stellen – aber auch wegen der offensichtlichen Diskrepanz zwischen den Juden im Allgemeinen und dem Juden Jesus Christus.
Der Herr Jesus Christus definierte eine entscheidende Weichenstellung. Wahrheit ist entweder Ansichtssache, die willkürlich und völlig labil ist – oder eine ewiggültige Tatsache, die am Ende immer mit seiner Person verknüpft ist. Wahrheit ist damit nicht eine Information, sondern eine Person. Folgerichtig sagt der HERR in Joh.14,6: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Damit wird der geniale Ausweg aus jeder Illusion und Lüge offensichtlich – aber auch die absolute Provokation. Alles im Universum steht oder fällt mit der Person von Jesus Christus, d.h. mit der realen innigen Verbindung zum Ihm selbst.
Damit sind wir beim «Gottesbeweis» angelangt – ist der Herr Jesus Christus tatsächlich «Gott»? (1.Joh.5,20) Dazu finden wir im AT eine eindrückliche Fallstudie in 1.Kön.18,19-40. In erdrückender Mehrzahl (450 Baalspropheten, 400 Ascherapropheten) behaupteten diese «Propheten» gegenüber dem göttlichen Propheten Elia, die Wahrheit zu besitzen. Also ein Verhältnis von 850:1. Um herauszufinden, wer der richtige Gott und damit die absolute Wahrheit ist, schlägt er einen äusserst gewagten Test vor: die übernatürliche Entzündung eines Opfertieres ohne menschliche Einwirkung – und das erst noch eingewässert. Das Ergebnis ist erdrückend. Das Geheimnis: Elia stand vor dem lebendigen Gott. Er hatte eine lebendige Beziehung zu Ihm. Damit haben wir den perfekten Schlüssel, um die absolute Wahrheit zu erkennen – im Prinzip in sämtlichen existenziellen Fragen!
Das Ganze besitzt eine perfekte Basis. Sie heisst: Das ewige Wort Gottes. Der Herr Jesus Christus definiert sie in Joh.7,17 simpel und logisch: Da antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat. Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist, oder ob ich aus mir selbst rede. Die Wahrheitsfindung setzt voraus, dass man eine korrekte Informationsbasis hat und diese dann konsequent umsetzt. Bestätigt sich diese Information als richtig, ist es die Wahrheit.
Das führt zu zwei Verbindungen, die absolut zentral sind:
- Die innige Verschmelzung mit dem Herrn Jesus Christus selbst, der die Wahrheit in Person ist (Joh.14,6), und
- mit dem ewigen Geist Gottes, dem sog. «Geist der Wahrheit» (Joh.14,17; 15,26; 16,13) (>Link: Der Geist Gottes – der Transmitter für göttliche Wahrheit und Weisheit).
Ist Christus tatsächlich unser Leben, so ist Er auch die Wahrheit leibhaftig in uns drin. Das führt u.a. zur Entmachtung Satans, dem Vater der Lüge (Joh.8,44-45). Die richtige Verbindung zum Heiligen Geist führt dann zum permanenten Import der ewigen und wahren Gedanken Gottes (1.Kor.2,6-16).
Damit wird klar, wohin die Reise im Alltag führt. Wir müssen sowohl mit dem Herrn Jesus Christus als auch mit dem Heiligen Geist «online» sein. Das ist der bedingungslose Preis und unser Schicksal zugleich. Der Herr Jesus Christus war ständig «online» mit seinem Vater. Daraus leitete sich alles andere ab: sein Lebensstil, seine Autorität, seine Werke, das Unterscheiden von Wahrheit und Lüge, der Machenschaften Satans usw. Wer nur ein religiöser «Christ» und Mitläufer ist, dem fehlt die ständige Anwesenheit Gottes in der Person des Herrn Jesus Christus und des Heiligen Geistes in seinem Leben. Folglich wird er ständig manipuliert und irregeführt. Es fehlt die Unterscheidung der Geister (1.Kor.12,10; Hebr.5,14; 1.Joh.4,1-6).
Die Anwesenheit des Herrn Jesus Christus setzt aber einen völligen Lebensaustausch voraus, was nichts weniger als die Erfahrung des Kreuzestodes des alten Menschen bedeutet (Röm.6,3 ff.). Wir verlieren zuerst alles, damit wir hernach zunehmend alles gewinnen (Lk.17,33), z.B. die tägliche Erkenntnis der Wahrheit in sämtlichen Lebensbereichen. Das setzt aber zwingend auch das Getauftwerden in Heiligem Geist voraus – sonst fehlt uns die ständige Inspiration des «Geistes der Wahrheit».
Wahrheit – was ist das? Es ist Leben in und aus Christus kombiniert mit allen Wirkungen des Heiligen Geistes.
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