Vier erhabene Zielverheißungen für Menschen in Christus – Phil.3,14

Im heutigen modernen Leben ist alles ziel- und lösungsorientiert, sei es in der Ausbildung, in der Wirtschaft, im Sport und vielem mehr. Zum Erreichen dieser Ziele wird alles nur Mögliche investiert – das Maximum an Zeit, Kraft, Ressourcen und Fähigkeiten. Oft genug opfert man auch ethische und moralische Werte, Gesundheit und soziale Beziehungen. Hauptsache, man kommt ans Ziel. Und wie steht es im Königreich Gottes? Leider nimmt für viele Christen das Reich Gottes und dessen Bedürfnisse nur eine untergeordnete Nebenrolle im Leben ein, denn man ist im aktuellen Leben genügend gefordert und muss dort Prioritäten setzen, um zu bestehen oder gar zu überleben. Dadurch wird der „Glaube“ am Ende zum Hobby, zur Freizeitbeschäftigung – Mittel zum Zweck, um die religiösen Bedürfnisse des Menschen zu befriedigen und möglichst nicht in der „Hölle“ zu enden.

Doch wie stand es beim Herrn Jesus Christus? Er wusste exakt um seine Sendung und welche Ziele Er erreichen sollte. Ein schönes Beispiel dazu finden wir in Lk.4,16-21. Er verknüpfte seine Sendung mit einer zentralen Verheißung aus dem Alten Testament (Jes.42,6-7). Paulus greift es später aus anderer Warte ebenso eindrücklich auf (Phil.2,5-11). Oder auf dem „Berg der Verklärung“ sprechen Mose und Elia mit dem HERRN über seinen Ausgang in Jerusalem (Lk.9,31), also die Erfüllung der göttlichen Zielvorstellungen für Ihn. Im Grunde genommen definiert das Wort Gottes von 1.Mo. bis Offb.22 nichts anderes als die göttlichen Ziele für Menschen in Christus. Der Rest wird sie wohl unbeachtet entweder nicht kennen oder sie wieder aus den Augen verlieren. In Christus lagen sie aber perfekt bereit. Als der HERR ausrief: „Es ist vollbracht!“ (Joh.19,30), wurden sämtliche göttlichen Ziele für den Menschen aktiviert. Nun liegt die Verantwortung bei uns, dass wir sie auch erreichen.

Das Wort „Ziel“ (skopos) erscheint im Griechischen im Neuen Testament nur einmal, und zwar dort, wo der Apostel Paulus eine seiner Zielvorstellungen definiert: … eines aber tue ich: Vergessend was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich, das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christo Jesu (Phil.3,14). Dieser geheimnisvolle Textzusammenhang hat mehrere Auslegungslinien. Sie alle haben etwas mit dem Erreichen der göttlichen Ziele mit uns Menschen zu tun – nämlich mit einem bestimmten Zustand „oben in Christus Jesus“. Wir wollen uns beispielhaft vier Elemente davon näher ansehen. Sie alle sind pure Herrlichkeit für erweckte Menschen in Christus!

  1. Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit seinem Leibe der Herrlichkeit, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen (Phil.3,20-21).
  2. Denn welche er zuvor erkannt hat, die hat er auch zuvor bestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Welche er aber zuvor bestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht (Röm.8,29-30).
  3. Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit (Kol.3,4).
  4. Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass, wenn es offenbar werden wird, wir ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist (1.Joh.3,2).

Alle vier Erwähnungen besitzen einen inneren Zusammenhang, der kaum verständlich und nachvollziehbar ist, weil uns eben die entsprechenden Erfahrungswerte fehlen. Für viele ist es nur undefinierbares Hoffnungsgut, das wir einfach in die „Ewigkeit“ oder den „Himmel“ verschieben. Wir würden aber äußerst gut daran tun, uns intensiv mit diesen vier erhabenen Verheißungen auseinanderzusetzen. Dann würden wir viele oft unverständliche Prozesse in unserem Leben völlig anders einordnen und uns richtig darauf einstellen. Denn diesen göttlichen Zielvorstellungen gehen meist mehr oder weniger massive Sterbeprozesse voraus, die der Herr Jesus Christus in seinen Lehren bereits andeutete und dann selbst darin an sein Ziel kam (Lk.14,26-27; Joh.12,23-28).

Um diese göttlichen Zielvorstellungen zu verstehen, müssen wir zur Erschaffung des Menschen zurückkehren. Adam und Eva wurden im Ebenbild Gottes erschaffen (1.Mo.1,27). Folglich trugen sie die Herrlichkeit Gottes in ihrem Wesen. Diese war auch ihre Bekleidung, denn erst nach dem „Sündenfall“ erkannten sie ihre „Nacktheit“ und benötigten von Gott angefertigte Kleider (1.Mo.3,21). Seither besitzt der Mensch ein gefallenes Wesen und lebt in einem erniedrigten Zustand (vgl. Hebr.2,6-9; Ps.8,5-7). Die logische Konsequenz: Wir passen nicht in den Himmel; der Herr Jesus Christus und wir passen nicht zusammen; unser Wesen stimmt nicht mit dem Wesen Christi überein. Wir können Gottes ewige Ziele nicht erreichen, denn wir sind beispielsweise nicht so heilig, wie Gott heilig ist (1.Pt.1,15-16).

Gottes Liebesantwort lautet nun: Er sendet seinen Sohn Jesus Christus, der die Herrlichkeit Gottes verließ, in der menschlichen Erniedrigung erschien und ein geniales Erlösungswerk bereitstellte. Ziel der göttlichen Sendung ist, tatsächlich glaubende Menschen in Christus wieder in den ursprünglichen Herrlichkeitszustand zurückzuholen. Wie das konkret abläuft und zu verstehen ist, ist Inhalt des sog. „Evangeliums des Christus“. Doch das Ganze hat ein entscheidendes Handicap: Zu unseren Lebzeiten könn(t)en wir zwar die vollständige Erlösung in Bezug auf unsere Seele und unseren Geist erfahren, nicht aber auf unseren Leib. Für diesen ist eine spätere Erlösung vorgesehen (Röm.8,20-23). Und genau davon sprechen die vier angesprochenen Verheißungen. Wie unser Zustand dannzumal aussehen wird, können wir wunderbar in der Geschichte der Verklärung Jesu herausfinden. Denn dort erscheinen sowohl der Herr Jesus Christus als auch Mose und Elia „verherrlicht“ (Lk.9,28-31), also im identischen Zustand wie der HERR. Das ist exakt Gottes Zielvorstellung für seine wahren Kinder!

Wie sieht nun die konkrete Erfüllung der vier Verheißungen aus? Sobald wir den Herrn Jesus Christus als unser Leben erkennen und im kindlichen Glauben annehmen, werden wir mit dem gesamten Heilswerk Christi identifiziert. Christus ist nun unser Leben (Gal.2,20; Phil.1,21; Kol.3,4). Durch den Glauben und im Glauben tragen wir ab dann den Geist und die Herrlichkeit Christi in uns, was sich unbedingt immer mehr in unserem Wesen und Lebensstil äußern muss und wird. Unser Leib aber steht bis an unser Lebensende unter der Herrschaft der Sünde und wartet demzufolge noch auf die Erlösung (Röm.8,23).

Nun setzen die göttlichen Reinigungs- und Heiligungsschulen ein, durch die wir innerlich kontinuierlich in das Bild und Wesen Christi umgewandelt werden. Ohne diese Umwandlung werden wir den HERRN niemals sehen (Hebr.12,14; 2.Kor.7,1)! In der Folge nimmt der Herr Jesus Christus immer mehr Gestalt in uns an (Gal.4,19), und Seele und Geist kommen zunehmend in Übereinstimmung mit dem Wesen Christi.

Kehrt dann der Herr Jesus Christus zurück, werden wir entweder als Verstorbene aus den Gräbern geholt oder als Lebende direkt umgewandelt (1.Kor.15,50-54; 1.Thess.4,15-17). Dann wird alles sichtbar, und die vier Verheißungen erfüllen sich effektiv. Durch die Wirkungen des Geistes Gottes sind wir dem Herrn Jesus Christus gleichgestaltet worden und dem Wesen und der Beschaffenheit nach identisch mit der „Vorgabe Jesus Christus“. Deshalb können wir Ihn erkennen; sehen, wie Er ist und werden wir Ihm gleich sein. Natürlich nicht dem „Aussehen“ nach, sondern nach der inneren Beschaffenheit. Wir sind am Ziel, und die Geschichte des Menschen wird wieder aufgenommen, wo es bei Adam endete.

Um dieses Ziel persönlich zu erfahren, sind jedoch gewisse Bedingungen und Voraussetzungen zu erfüllen. Zuerst müssen wir unseren ganzen menschlichen Abgrund unter der Herrschaft der Sünde, des alten Menschen (und letztlich Satans) erkennen, darunter zutiefst leiden und uns nach dem Wesen und Leben des Herrn Jesus Christus sehnen – und zwar bereits jetzt in diesem Leben und dann in alle Ewigkeit.

Dann müssen wir zu unseren Lebzeiten ganz in Christus hineinkommen und konsequent mit Dank und Lobpreis durch alle Reinigungs- und Heiligungsschulen des Heiligen Geistes hindurchgehen. Ansonsten bleibt alles hängen. Nur „gläubig“, „christlich“ und „religiös“ sein genügt leider in keiner Weise. Wir benötigen in diesem Leben eine echte Umwandlung nach Seele und Geist. Nur dann steht uns aller Voraussicht nach die Erfüllung der vier Verheißungen einst bereit.

Ein herrliches Thema für erweckte Menschen in Christus, die sich danach sehnen, Ihm dermaleinst völlig zu entsprechen!


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