Die Kraft deiner Sprache – oder welche Quelle sprudelt aus dir? – Jak.3,2-12
Alle Lebewesen kommunizieren miteinander – aber nur eine Spezies hat Sprechwerkzeuge erhalten, die praktisch jede physikalische Kraftentfaltung in den Schatten stellt: der Mensch. Der Apostel Jakobus hält dies eindrücklich fest (Jak.3,2-12). Und die modernen Medien haben in dieser Hinsicht absolute Höhen erreicht: Information und Kommunikation steuern die gesamte Menschheit – seien sie nun gesprochen oder geschrieben. Was wir folglich aussprechen, hat gewaltige Auswirkungen auf uns selbst und auf unser gesamtes Umfeld – zum Guten bis hin zur völligen Zerstörung. So hat der ewige Schöpfergott und HERR durch seine Aussprüche das gesamte Universum u.a. mit sämtlichen Lebewesen in die sichtbare Existenz gerufen (1.Mo.1,3 ff.; Hebr.11,3). Auf der anderen Seite haben negative Aussagen von Menschen ganze Gesellschaften, Völker und Kulturen vernichtet.
Im Alten Testament finden wir eine drastische Illustration, wie falsche Aussagen von nur zehn Menschen während einiger Minuten schließlich den qualvollen Tod von Millionen Menschen in der Wüste zur Folge hatten. Zu finden ist der Zusammenhang zu Beginn der Wüstenwanderung des „erlösten“ Volkes Israel ins verheißene Land Kanaan (4.Mo.13,25-33). Die ersten Reaktionen waren absolut verheerend: Da erhob die ganze Gemeinde ihre Stimme und schrie, und das Volk weinte in selbiger Nacht (4.Mo.14,1). Zwei Kundschafter mit einem „anderen Geist“ (V.24), Josua und Kaleb, versuchten durch eindrückliche Glaubenskundgebungen die Situation zu retten (V. 6-10) – sie hatten keine Chance. Dadurch war die katastrophale Konsequenz für Israel besiegelt (V. 21-38). Verbale Falschaussagen aus dem Unglauben heraus führten zum Tod von Millionen Menschen in der Wüste – ganz zu schweigen von den unnötigen Torturen während der beinahe vierzigjährigen Wüstenwanderung. Der falsche Einsatz der Sprache kann deshalb unbegrenzt zerstören!
Doch wie steht es mit uns persönlich? Neuste Forschungen im Bereich der Neurologie belegen eindrücklich, wie unsere Sprache unseren gesamten biologischen Körper beeinflusst und steuert. Es handelt sich u.a. um die psychosomatischen Gesetzmäßigkeiten. Was wir aussprechen, wirkt sich unbewusst und ungewollt am Ende auf unseren Körper, die Organe, den Stoffwechsel und vieles mehr aus. Salomo bringt dies mit einer schlagenden Aussage auf den Punkt: Du bist verstrickt durch die Worte deines Mundes, gefangen durch die Worte deines Mundes (Spr.6,2). Demzufolge kann uns jede Falschaussage (etwa aus dem Unglauben heraus) zerstören. Andererseits könnten Glaubensaussagen uns und unser gesamtes Umfeld befreien, heilen, segnen und vieles mehr.
So sprach etwa der Herr Jesus Christus durch gezielte Glaubensbefehle ständig Heilung und Befreiung aus. Oder unsere Errettung geschieht durch einen Ausspruch aus unserem Herzen: …, sondern was sagt sie? "Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen"; das ist das Wort des Glaubens, welches wir predigen, dass, wenn du mit deinem Munde Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst. Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Munde wird bekannt zum Heil (Röm.10,8-10).
Als die Jünger einst den Herrn Jesus Christus baten, ihren Glauben zu mehren, gab Er ihnen nur eine Anweisung: „Sprecht euren Glauben aus – auch wenn dieser nur so klein wie ein Senfkorn ist“ (Lk.17,5-6; Mt.17,20; 21,21). (> Wenn ihr Glauben habt, wie ein Senfkorn). Dadurch ergibt sich eine direkte und wunderbare Linie: Der ewige Gott und HERR sprach aus zur sichtbaren Schöpfung. Der Herr Jesus Christus sprach aus zur Errettung, Heilung und Befreiung. Wir sprechen aus zum Heil und zur Heilung für uns selbst und für unsere Umgebung. Folglich liegt in unserer Sprache eine unbegrenzte (schöpferische) Kraft – wenn sie denn zum Guten eingesetzt wird.
Doch weshalb wird sie meist zum Schlechten, zur Zerstörung, zur Krankheit und all dem Negativen auf dieser Welt eingesetzt? Lassen wir nochmals Jakobus sprechen: Aus demselben Munde geht Segen und Fluch hervor. Dies, meine Brüder, sollte nicht also sein. Die Quelle sprudelt doch nicht aus derselben Öffnung das Süße und das Bittere? Kann etwa, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven hervorbringen, oder ein Weinstock Feigen? Auch kann Salziges nicht süßes Wasser hervorbringen (Jak.3,10-12). Vergleichen wir diese Analyse mit einer Aussage des Herrn Jesus Christus in Mt.12,34-37: Otternbrut! Wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze Gutes hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatze Böses hervor. Ich sage euch aber, dass von jedem unnützen Worte, das irgend die Menschen reden werden, sie von demselben Rechenschaft geben werden am Tage des Gerichts; denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.
Das führt zu folgendem Schluss: Der Schwachpunkt ist das menschliche „Herz“. Es steht für die menschliche Natur, das menschliche Wesen, die Persönlichkeit – am Ende für sämtliche Funktionen der menschlichen „Seele“ (Verstand, Willen, Gefühle, Charakter, bisherige Erfahrungen etc.). Weil der Mund aus der Fülle des Herzens redet, ist unsere Sprache über kurz oder lang nichts anderes als das logische Produkt unseres wahren Wesens. Also verrät uns – kurz gesagt – unsere Sprache! (> Aus der Überfülle des Herzens spricht der Mund – oder: Deine Sprache verrät dich!)
Gemäß dem paulinischen Menschenbild ist unser menschliches Wesen völlig gefallen und verdorben (Röm.3,9-18; Röm.7,18). Folglich kann grundsätzlich nur das „Bittere“ oder der „Fluch“ aus uns herauskommen. Doch damit wird unsere Sprache auch zum Instrument der Zerstörung, weil sie von unserem gefallenen Wesen gespiesen wird (von unserem „Fleisch“, von der „Sünde“ etc.). Wir können zwar ein hohes Maß an Selbstbeherrschung aufbauen, so dass wir anscheinend „gut“ sind und nur „Gutes“ verbreiten. Das gesamte Verhalten der Pharisäer und Schriftgelehrten zur Zeit des Herrn Jesus Christus zeigt aber eindrücklich, wo das hinführt: Heuchelei, falsche Frömmigkeit, religiöser Selbstbetrug – eine „Mördergrube“ auf zwei Beinen – bestimmt zum göttlichen Gericht.
Das ergibt einen eindeutigen Befund, der sich über das sog. „Evangelium des Christus“ genial auflösen lässt. Wir benötigen ein „neues Herz“ und einen „neuen Geist“ (Hes.36,25-27; Joh.3,1 ff.). Beides ist mit der Person des Herrn Jesus Christus, dem „neuen Menschen“, identisch (Eph.2,15; 4,24). Durch die effektive Mitkreuzigung unseres „alten Menschen“ (des gefallenen Herzens) und dem nachfolgenden völligen Lebensaustausch mit dem Herrn Jesus Christus erhalten wir faktisch das „Herz“ und den „Geist“ von Ihm. Parallel dazu empfangen wir auch seine Sprache – im Prinzip eine „neue Sprache“. Ist Christus in Wahrheit unser Leben und sind wir durch Ihn in den Heiligen Geist hineingetauft worden, erhalten wir (zunehmend) eine göttliche Quelle, die ins ewige Leben sprudelt (Joh.4,14; 7,38-39). Wir werden über kurz oder lang nicht mehr anders können, als die Sprache des Herrn Jesus Christus und des Heiligen Geistes zu sprechen. Und was wir dann im Alltag konkret aussprechen, wird uns unweigerlich den Nachweis liefern, wes „Geistes Kind wir sind“ – ob wir „einen anderen Geist“ haben (4.Mo.14,24). Erneut wird uns unsere Sprache verraten. Läuft es richtig, sprudeln „Segen“ und „Süßes“ – die sog. „Frucht des Geistes“ (Gal.5,22) – aus uns heraus.
Wir beginnen, unsere Sprache in jener Weise einzusetzen, wie es uns der Herr Jesus Christus demonstrierte. Einst sagte ein sehr besorgter Hauptmann zum Herrn Jesus Christus: „Sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund“ (Mt.8,8). Wie wäre es, wenn wir als neue Menschen in Christus, mit einem neuen Herzen und einem neuen Geist – mit einer neuen Sprache, der Sprache des Heiligen Geistes – die Worte Gottes aussprechen würden? Welche Kraft der Heilung und der umfassenden Wiederherstellung würde dies wohl auf uns selbst und dann auf unser Umfeld auslösen? Und er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der hervorging aus dem Throne Gottes und des Lammes. In der Mitte ihrer Straße und des Stromes, diesseits und jenseits, war der Baum des Lebens, der zwölf Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt; und die Blätter des Baumes sind zur Heilung der Nationen. Und keinerlei Fluch wird mehr sein; und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein; und seine Knechte werden ihm dienen (Offb.22,1-3). Eine herrliche Vision für Menschen in Christus, die Gottes Sprache sprechen und zum Heil für ihr ganzes Umfeld werden – wenn der ewige HERR und Gott auf dem Thron unseres Herzens sitzt!
Dieses Thema können Sie sich in einem ausführlichen Vortrag als MP3-Audio anhören oder herunterladen: Die Kraft deiner Sprache - oder welche Quelle sprudelt aus dir? - Jak.3,2-12 (MP3-Audio)
Diesen Text können Sie auch als PDF-Datei lesen, ausdrucken, herunterladen oder weiterleiten: