Große Zeichen vom Himmel wird es geben – Lk.21,11
Begriffe wie «Apokalypse», «apokalyptisch» haben sowohl im «christlichen» Umfeld wie neuerdings auch in den Mainstream-Medien Hochkonjunktur (inkl. die Filmindustrie). Sie werden fast ausschließlich für furchtbare Naturereignisse und katastrophale göttliche Gerichte verwendet. Entlehnt werden diese Begriffe v.a. aus dem Buch der Offenbarung Jesu Christi, dem letzten Buch der «Bibel». Doch der tatsächliche geistliche Hintergrund meint nicht primär verheerende (Natur-)Katastrophen, sondern es geht um den Aspekt der Enthüllung oder der Erscheinung des Herrn Jesus Christus und den Seinen. Erst in den letzten sieben sog. Zornschalengerichten (Offb.16) werden effektive physikalische Zerstörungsabläufe definiert – die sieben «Siegelgerichte» (Offb.6; 8,1 ff.) und «Posaunengerichte» (Offb.8,7 ff.; 9,1 ff.; 11,15 ff.) sind wohl primär geistlich zu deuten (> Der Kollaps des Christentums – 1. Das Buch der Offenbarung Jesu Christi).
Einst bewunderten die Jünger Jesu den damaligen jüdischen Tempel in Jerusalem, worauf der HERR die sog. «Endzeitrede» hielt (Mt.24; Mk.13; Lk.21,5-38 – im Kontext mit Lk.17,20-35). Dabei stellten sie eine zweigeteilte Frage: «Wann wird denn dieses sein, und was ist das Zeichen, wann dieses geschehen soll? (Lk.21,7). In der Folge gibt ihnen der HERR Informationen, die auf mehreren Zeitachsen ablaufen und deshalb leicht verwirrend wirken, weil sie z.T. keine exakte zeitliche Festlegung erlauben und z.T. auch nicht chronologisch formuliert sind. Folglich müssen die einzelnen Fragmente der Endzeitrede sorgfältig differenziert werden, um falsche Spekulationen zu vermeiden. In der Fototechnik kennt man sog. «Zoomobjekte», mit denen man je nach Bedarf nahe oder ferne Objekte erfassen kann. In gleicher Weise muss die «Endzeitrede» ausgelegt und angewendet werden.
Nach einer generellen Warnung vor religiöser Verführung (falsche Christi, Propheten etc.) folgen Erscheinungen, die das gesamte Gemeindezeitalter prägen werden: Kriege, Erdbeben, Hungersnöte, Seuchen und schließlich Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel (V.9-11). Doch dann kommen zwischendrin zwei Hinweise. V.9 «Das Ende ist nicht alsbald», und V. 12 «Vor diesem allen». Bevor also auf die «Zeichen» näher eingegangen wird, kommen zuvor Prozesse in naher Zeit oder anhaltend in der Folgezeit. Es geht u.a. um die Verfolgung der Gemeinde Jesu Christi bis zur sichtbaren Rückkehr des HERRN (V.12-19).
Anschließend wird der Fokus auf das Ende Jerusalems gelegt im Sinne einer Naherfahrung, das dann durch den römischen Feldherrn Titus im Jahr 70 n.Chr. vollzogen wurde. Interessant dabei die Fernsicht: «Jerusalem wird zertreten werden, bis die Zeiten der Nationen erfüllt sein werden» – eine hochgradig aktuelle Information mit tiefen geistlichen Inhalten (Einschub Zeitalter der Gemeinde, anhaltende Konflikte im Nahen Osten etc.)! U.a. geht es um die Fragestellung der sichtbaren Rückkehr des Herrn Jesus Christus – und warum sie bisher nicht erfolgte (> Warum ist der Herr Jesus Christus bis jetzt nicht zurückgekehrt und hat dieses Zeitalter abgeschlossen – Skript PDF – nur im geschlossenen Benutzerkreis).
Dann wird der Fokus wieder in die weite Zukunft gerichtet und das Thema «Zeichen» in großer Dramatik thematisiert, dieses Mal ist die Rede von Zeichen an «Sonne, Mond und Sternen» (V.25-26). Sie sind mit mehreren Erscheinungsformen verknüpft: «Bedrängnis der Nationen; Ratlosigkeit bei brausendem Meer und Wasserwogen; Menschen verschmachten vor Furcht; die Kräfte der Himmel werden erschüttert». Es handelt sich damit um die nähere Beschreibung der Information von V.11 (Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel).
Stellt sich nun die Frage, ob sich nach dem neusten Stand der Gesellschaft, der Technik, der Wissenschaften, der Abläufe in der «Natur» etc. diese «Zeichen» entschlüsseln lassen. Dafür existieren tatsächlich akute Begründungen, die vor einigen Jahrzehnten einsetzten und inzwischen hochgradig aktuell sind: Es geht um die täglich zunehmende «Umweltkrise». Fasst man alle Verknüpfungen mit den «Zeichen» zusammen, landen wir wissenschaftlich gesehen eindeutig in der «Atmosphäre» und den ökologischen, biologischen und geologischen Veränderungen auf der Erdoberfläche: «Sonne, Mond, Sterne, brausendes Meer, Wasserwogen, Erschütterung Kräfte des Himmels». Die logischen Folgeerscheinungen sind u.a.: «Hungersnöte, Seuchen».
Die Ursachen werden nun Tag für Tag immer drückender ersichtlich. Es sind durch den Menschen herbei geführte Veränderungen der Zusammensetzung der Atmosphäre (des «Himmels»), die diese «Zeichen» unübersehbar produzieren. Doch was genau macht der (gottesferne) Mensch? Er verbrennt seit rund zwei Jahrhunderten in rasendem Tempo die fossilen Brennstoffe (Kohle, Gas, Öl – die Zeitzeugen der von Gott furchtbar gerichteten (gottlosen) vorsintflutlichen Zivilisation und Vegetation (Fauna und Flora). Damals wurde die Erde durch «Wasser» gerichtet, also die Erde verderbte sich faktisch selbst (> Ich will sie verderben mit der Erde – 1.Mo.6,13). Und der Apostel Petrus deutete an, dass das nächste Gericht durch «Feuer» (also Verbrennungsprozesse) auflaufen wird (2.Pt.3,7; 10; 12). Unsere moderne Gesellschaft und Zivilisation sind zweifellos am gleichen Punkt wie zur Zeit von Noah und Lot (Lk.17,26-30). Es ist nichts als logisch, dass der ewige Gott und HERR das nächste vorausgesagte Gericht zum genau bestimmten Zeitpunkt ausführen wird.
Doch wer führt es aus? Lapidar gesagt wieder die «Natur», also die Naturkräfte (wie bei der Sintflut). Durch die gigantische Freisetzung von Kohlenstoff erfolgt mit jedem Tag mehr die Veränderung der Atmosphäre (CO2; Methan etc.). Stichworte: Treibhauseffekt, Klimaerwärmung, Versauerung der Meere, Zerstörung ganzer Ökosysteme und nachfolgend der Nahrungsgrundlagen usw. Der ungehemmte Einsatz von kohlenstoffhaltigen Brennstoffen bewirkt zunehmend «furchtbare Dinge», große «Zeichen vom Himmel», an «Sonne, Mond und Sternen». Die «Mächte der Himmel» – sprich die Naturgesetze – werden «erschüttert». Dieses Wort «erschüttert» finden wir u.a. auch beim Gleichnis vom Haus auf dem Felsen (Lk.6,48), bei der jungen Gemeinde in Jerusalem (Apg.4,31) und bei Paulus im Kerker von Philippi (Apg.16,26). Es handelt sich also zweifellos um physikalische Naturgewalten.
Katastrophale Veränderungen der Atmosphäre (= Himmel) werden hauptsächlich auf vier Wegen herbeigeführt: Astronomische Veränderungen (Sonnenaktivität, Umlaufbahn Erde etc.); Supervulkanausbrüche; Atomkernspaltungen oder -Fusionen, und Umweltschäden. Alle bisherigen (wissenschaftlichen) Erkenntnisse belegen mit jedem Tag mehr, dass die Entwicklung aufgrund der Umweltveränderungen wohl unumkehrbar geworden ist. Folglich führen sie über kurz oder lang zur «Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem Meer und Wasserwogen» (Lk.21,25) und zum «Verschmachten der Menschen vor Furcht» (V. 26). Das Gericht durch «Feuer» nimmt seinen Lauf (wenngleich 2.Pt.3,10-12 wohl noch eine massivere Erfüllung haben könnte). Weil der katastrophale, ökologische Druck irgendwann durch freiwillige Maßnahmen nicht mehr zu lösen ist, wird vermutlich nur noch eine globale Diktatur die letzte (vergebliche) Lösungsmöglichkeit sein (Stichwort Aufkommen des «Antichrist»).
Wie verhalten sich glaubende Menschen in Christus angesichts dieser (Endzeit-)Prozesse? Die Antwort gibt der Herr Jesus Christus selbst in Lk.21,28-36. Wie jedes frühere Zeitalter muss auch das gegenwärtige zwingend durch Gericht abgeschlossen werden. Es erfolgt dieses Mal allerdings durch «Feuer» (und alle Folgeerscheinungen des Feuers). Das bedeutet für die wahren Nachfolger des HERRN den Zielpunkt ihres Werdeganges. Sie setzen deshalb nun alles daran, z.B. die Anweisungen des Apostels Petrus in 2.Pt.3,11-14; 17-18 umzusetzen. Das wird nur dadurch sichergestellt, dass sie alles investieren, um ganz in Christus hineinzukommen (in die «Arche») und dort zu «bleiben» (Joh.15), bis sie vom HERRN abgeholt werden. Dann erst werden die effektiven «apokalyptischen» Zornschalen ausgegossen werden (Offb.16)!
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