Du sinnst nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist – Mt.16,23

Es gibt nichts Gefährlicheres als seelische, «gläubige» Menschen. In einem gewissen Sinn ist ihr Einfluss verheerender als derjenige von falschen Christi und Propheten (Mt.24,5; 11; 23-24). Denn diese lassen sich durch das konsequente Anwenden des gesamten Wortes Gottes am Ende problemlos entlarven. Fatale Tatsache aber ist leider, dass wir «Gläubige» von Natur aus alle seelisch gelagert sind und damit potenziell Verführer selbst unserer Liebsten werden können.

Eine drastische Fallstudie aus dem Wort Gottes belegt dies auf eindrückliche Weise. In Mt.16,16 ff. erhielt der spätere Apostel Petrus einen göttlich inspirierten Einblick über die wahre Natur von Jesus: «Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.» Und dazu erhielt er zusätzlich die elementare Funktion als göttlicher «Türöffner» zu den Juden (Apg.2,14 ff.) und später erst noch zu den Heiden (Apg.10,34 ff.). Womit leider auch der perfide Irrtum der Papstfunktion der Katholischen Kirche initiiert wurde (> Ist der Papst der Stellvertreter Christi auf Erden? PDF). Auf jeden Fall steigerte die Aussage des Herrn Jesus Christus das Selbstbewusstsein von Petrus erheblich, so dass er sich nur Minuten später kompetent genug fühlte, um das globale Erlösungswerk Christi zu verhindern (Mt.16,21-23).

Die Reaktion des Herrn Jesus Christus sollte grundsätzlich jeden «Gläubigen» im höchsten Maß alarmieren: «Geh hinter mich, Satan! Du bist mir ein Ärgernis, denn du sinnest nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist.» Wie konnte es nur dazu kommen, dass Petrus zum Sprachrohr Gottes wurde (V.16) – um Minuten später Sprachrohr Satans zu werden (V.22-23)? Hatte Petrus böse Absichten oder gar einen geheimen Bund mit der Gegenseite geschlossen? In keiner Weise – doch seine Motive waren leider durch und durch menschlich, seelisch, religiös. Dass Jesus mit nur 33 Jahren bereits sterben sollte – jetzt, wo in Israel eine große (religiöse und mögliche politische) Bewegung entstanden war – konnte niemals Gottes Wille sein. Dem musste er mit allen Mitteln wehren – mit kräftiger Unterstützung Satans!

Zweifellos liebte Petrus seinen HERRN – obwohl er Ihn später dreimal verleugnete (Mt.26,69-75; Joh.21,15-17). Auch war er um die Sache des Königreiches Gottes sehr besorgt. Doch alles wurde leider nur von seiner menschlichen Seele mit allen religiösen Verstandesleistungen genährt. Und das ist im höchsten Ausmaß untauglich für die wahren Absichten Gottes. Noch schlimmer: Es zerstört das ewige Werk Gottes auf der ganzen Linie. Menschliche Seele und göttlicher Geist passen definitiv nicht zusammen – und das betrifft uns prinzipiell alle zusammen – auch als Topgläubige!

Die theologische Begründung: Die menschliche Seele inklusive alles, was sie ausmacht (Verstand, Logik, Denken, Willen, Gefühle, Triebe usw.), ist seit dem «Sündenfall» völlig verdorben und gefallen (1.Mo.6,5; 8,21; Ps.14,3; Hi.14,4; Mt.15,19; Röm.3,9-18 usw.). Folglich muss zwingend das Problem dieser gefallenen Seele umfassend gelöst werden. Ansonsten wird jeder Mensch – ob «gläubig» oder «ungläubig» – immer Spielball Satans sein. In der Folge haben «Gläubige» zuweilen göttliche Inspiration – und bei nächster Gelegenheit Ideen, Gedanken und Empfindungen direkt von der Gegenseite. Welch verheerende Folgen hat dies beispielsweise für unsere Familie, Gemeinde, Gesellschaft. Alles wird unberechenbar, verwirrend, verführerisch, zerstörend. Exakt das Zeugnis der sog. «Kirchengeschichte» - und der konsequenten täglichen Seelsorge! Wir sinnen auf das, was des Menschen ist, statt auf das, was Gottes ist (Mt.16,23) – natürlich ohne böse Absicht oder finsteren Vorsatz – wir meinen es nur gut; wir sind bestimmt gute „Christen“.

Stellt sich die Kardinalfrage, wie dieses schlimme Dilemma gelöst werden kann. Der Herr Jesus Christus gibt die Antwort in Mt.16,24-26 gleich selbst: Sich selbst verleugnen, jedes persönliche Kreuz täglich auf sich nehmen, in den Fußstapfen Christi gehen und das Leben verlieren (1.Pt.2,21; Offb.12,11). Selbstverständlich ist dies «christlichen» Insidern bestens bekannt – nur es im Alltag ständig auszuleben, ist eine völlig andere Sache.

Konkret geht es um die Erfahrung der Mitkreuzigung des alten Menschen (Röm.6,5-6; Eph.4,22-24; Kol.3,1-4), der göttlichen Neuzeugung aus Wasser und Geist (Joh.3,3 ff.) (> Das Wunder der göttlichen Zeugung – MP3-Audio), das persönliche Erleben der beiden zentralen Taufen im NT (> Die tiefe geistliche Bedeutung der Taufen im Neuen Testament – MP3-Audio) und im Endeffekt des völligen Lebensaustausches. Oder direkter gesagt: Die gefallene menschliche Seele muss gegen die Anwesenheit des Herrn Jesus Christus und Seines Heiligen Geistes in unserem Leben ausgetauscht und anschließend ständig sichergestellt werden. So lebte der Herr Jesus Christus auf dieser Erde – und so sollen wir als seine wahren Nachfolger leben.

Der Herr Jesus Christus war innerlich ständig mit Seinem himmlischen Vater und Seinem Heiligen Geist verbunden. Deshalb kannte Er den Willen Gottes – und dieser sah den Kreuzestod in Jerusalem zur Bereitstellung der genialen Erlösung des Menschen vor. Folglich durchschaute Er auch augenblicklich den Versuch Satans, Ihn durch die unerlöste Seele von Petrus von den ewigen Plänen Seines himmlischen Vaters abzubringen. Das ist exakt die Vorgabe Gottes für unser Leben (Röm.12,1-2; Kol.3,1-4)! Ein seelisches, «christliches» Leben liegt schlicht nicht mehr drin – denn es wäre ein ständiges Gemisch von göttlicher Inspiration auf der einen Seite und den zerstörenden Gedanken Satans auf der anderen Seite.

Nur auf diese Weise werden einst unsere Werke als ewigkeitstauglich befunden (Mt.16,27) und werden wir den Sohn des Menschen kommen sehen in seinem Reich (V.28). Und wenn wir es fassen können: Das Sehen des Sohnes des Menschen beginnt schon in diesem Leben – vorausgesetzt, wir sinnen auf das, was Gottes ist (> Die verschiedenen Ankünfte des Herrn Jesus Christus – MP3-Audio)!

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