Alle Religionen kennen ihre arteigenen Zeremonien - auch das Christentum. Eine davon ist die so genannte Fußwaschung, die vom Herrn Jesus Christus direkt angewiesen wurde (Joh.13,1 ff). Doch im Vollzug dieser Fußwaschung sind die meisten Christen ratlos. Was ist die geistliche Bedeutung und v. a. Anwendung der Fußwaschung?
Obwohl der Herr Jesus Christus Seine Jünger ausdrücklich aufforderte, exakt das Gleiche zu tun, wie Er es ihnen tat, sind die meisten Christen mit dieser Aufforderung zur Fußwaschung völlig überfordert. Deshalb wird dieser Text in Joh.13 fast vollständig ignoriert. Es existieren zwar einige wenige Kreise, die die Aufforderung zur gegenseitigen Fußwaschung in ihren Gottesdiensten direkt wahrnehmen. Unbestritten ist dies ein Akt des Gehorsams, der Demut und der gegenseitigen Liebe. Doch ist damit das tiefe Anliegen von Jesus Christus wirklich umgesetzt?
Um die eindeutige Aufforderung zur Fußwaschung zu verstehen, ist es zunächst nötig, die damaligen Verhältnisse vor Augen zu haben, sowohl praktisch wie auch religiös. Wollte jemand ein Bad nehmen, ging er zur öffentlichen Badestätte. In der Folge war er dann ganz sauber. Doch auf dem Rückweg zu seinem Haus beschmutzte er sich wieder die Füße. Genau diese Tatsache griff der Herr Jesus im Dialog mit Petrus auf. Dann waren die Juden damals über die gesetzlich geforderten Waschungen informiert. Sie beachteten nicht nur diese, sondern kreierten noch zusätzliche Gebote zu ständigen Waschungen im Alltagsleben. Dies kann im Neuen Testament nachgelesen werden. Von diesen Hintergrundinformationen lässt sich der Text rund um die Fußwaschung bereits ein Stück weit entschlüsseln.
Doch die geistliche Bedeutung ist wesentlich tiefer und folgenschwerer. Der Herr Jesus Christus vollzog die Fußwaschung unmittelbar vor dem Passahfest. Während dem Passah vollbrachte Er dann Seine totale Erlösung für uns Menschen und erfüllte damit das Passah in Perfektion. In Anlehnung an die Gegenstände im Vorhof der Stiftshütte (Opferaltar, Waschbecken) redet alles von der totalen Reinigung und Heiligung des Menschen in Christus. Ist ein Mensch tatsächlich in Christus, ist er aufgrund des Werkes Christi ganz rein - ausgenommen die Füße. Die Bedeutung ist: Im Alltag beschmutzt sich auch der "heiligste" Christ im Wandel die Füße. Deshalb benötigt er die fortlaufende Reinigung durch das Blut von Jesus Christus - symbolisiert eben durch die Fußwaschung.
Die geistliche Anwendung der Fußwaschung führt uns jedoch noch tiefer. Es geht letztlich um den neutestamentlichen Priesterdienst. Schließlich sucht sich der HERR ein Volk von Königen und Priestern für die ewige Verwaltung Seines Königreiches. Bei der Fußwaschung sehen wir deshalb den großen Hohepriester (der Herr Jesus Christus), wie Er Seine Jünger zum Priesterdienst "befördert".
Beim anscheinend banalen Thema "Fußwaschung" geht es letztlich nicht um gesetzliche Vollzugsfragen, sondern um ganz entscheidende geistliche Informationen für Menschen, die in Wahrheit in Christus sind. Im Vortrag werden eine größere Anzahl wichtiger geistlicher Aspekte und Verknüpfungen erarbeitet. Die Perspektiven, die sich daraus ergeben, sind für einen geistlichen Menschen elementar wichtig und zentral. Prüfen Sie die Kernaussagen dieses Vortrages sorgfältig anhand Ihrer Bibel. Sie erhalten dann eine geistgewirkte Sicht für Ihren zukünftigen Dienst.
