Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig – Hebr.4,10
 
Sabbat – der wöchentliche jüdische Ruhetag – Streitthema, Zankapfel und Reizthema diverser „christlicher“ Gruppierungen, messianischer Juden und Sekten. Bereits zur Zeit seines irdischen Dienstes erregte der Herr Jesus Christus ständig die jüdischen Gemüter durch seinen eigentümlichen Umgang mit diesem „Feiertag“. Mit Vorliebe schien Er an Sabbaten Kranke zu heilen, was für die Pharisäer und Schriftgelehrten geradezu der sichere Beweis dafür war, dass Jesus Christus niemals in göttlicher Sendung stehen konnte – denn schließlich war es Juden unter Androhung der Todesstrafe verboten, an einem Sabbat zu arbeiten.
Seit jeher streiten Juden, Christen usw. um religiöse Begriffe, gesetzliche Anwendungen und Interpretationen – weil sie den tiefen geistlichen Sinn der alttestamentlichen Gesetze und Opfervorschriften einfach nicht verstehen können oder wollen. Alle gesetzlichen Anweisungen im Alten Bund (Testament) sind in Wahrheit nur „Schattengebilde“ – die Erfüllung liegt stets in Jesus Christus. Er ist sowohl des Gesetzes Ende als auch die Erfüllung des Gesetzes (Röm.10,4). So richte euch nun niemand wegen Speise oder Trank oder betreffs eines Festes oder Neumondes oder Sabbats, die ein Schatten der künftigen Dinge sind, der Körper [selbst] aber ist des Christus (Kol.2,16-17).
Der Apostel Paulus schreibt also unmissverständlich, dass der Sabbat in seiner geistlichen Bedeutung nichts mehr als ein Schatten zukünftiger Dinge ist (vgl. Hebr.8,5; 10,1). Und im Neuen Bund (Testament) geht es niemals mehr um „Schatten“, sondern um die Erfüllung. Also sollte man sich nicht in gesetzlichen Fragen die religiösen Köpfe einschlagen, z. B. im äußeren Halten des Sabbatgebotes. Wir sollten vielmehr den geistlichen Sinn des Sabbats verstehen, der ungemein wichtiger und tatsächlich von himmlischer Bedeutung ist und einen direkten und unmittelbaren Bezug zum Herrn Jesus Christus selber hat. ER ist die göttliche Erfüllung des Sabbatgebotes – ER ist der HERR des Sabbats: … also ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbats (Mk.2,28).
Doch Tatsache ist, dass religiöse Menschen nichts lieber tun, als gesetzliche Anweisungen zu befolgen. Geistliche Menschen dagegen bemühen sich, den geistlichen Sinn der göttlichen Anweisungen zu erforschen – und v. a. anzuwenden. Sie befleißigen sich, in die Sabbatruhe einzugehen (Hebr.4,11) – und nicht den Sabbat äußerlich perfekt zu halten, der ja nur ein Typus für viel wichtigere geistliche Erfahrungen ist. Und deshalb sagte der Herr Jesus Christus den unverständigen Juden seiner Zeit: Der Sabbat ward um des Menschen willen, nicht der Mensch um des Sabbats willen (Mk.2,27).
Was ist die geistliche Bedeutung des Sabbats? Was bedeutet es konkret, in Gottes Ruhe einzugehen? Sabbat kommt aus dem Hebräischen und bedeutet genau: aufhören oder feiern. Es enthält nicht primär den Aspekt des Ruhens, der nur abgeleitet wird. Orientieren wir uns an der Schöpfung. Sie dauerte sechs (göttliche) Tage. Dann hörten Gottes Werke auf, und Er „ruhte“ am siebten Tag von Seiner Schöpfertätigkeit. In Anlehnung daran erhielt Israel zeichenhaft als Gottes auserwähltes Volk die Siebentagewoche und die Auflage, am siebten Tag von allen ihren Werken zu ruhen. Physiologisch macht dies durchaus Sinn, doch geistlich gesehen liegen die wahre Begründung und die Erfüllung in Christus viel tiefer.
In Hebr.3-4 erbringt der Schreiber (vermutlich Paulus) den Nachweis, dass der ewige Gott bereits Israel als Seinem Bundesvolk alles zur ihrer völligen Erlösung und Vollendung „erarbeitet“ hatte. Er vollzog „Werke“ für Israel – vorgreifend, wie dann später in Christus für die ganze Menschheit. Im Gegenzug erwartete der HERR von Israel nur eine absolut entscheidende Grundhaltung: den Glaubensgehorsam. Dadurch hätten Israel und die Juden jedes geistliche Ziel perfekt erreicht (z. B. das verheißene Land in wenigen Tagen – ein Typus auf die Fülle des Lebens in Christus). Doch statt durch ein Leben im Glaubensgehorsam in den Werken Gottes zu ruhen (= das göttliche Sabbatgebot), verweigerten sie diesen und vollzogen, als Folge ihres Unglaubens und Ungehorsams, faktisch laufend eigene religiöse Werke. Folgerichtig wurden sie deshalb in der Wüste niedergestreckt (Hebr.3,15-19; 1.Kor.10,5). Und da half alles äußere Sabbathalten rein gar nichts!
Im Neuen Bund hat der ewige Gott in Seinem Sohn Jesus Christus jedes Gesetz erfüllt, jedes himmlische Ziel erreicht, jedem Menschen sämtliche göttlichen Lebenseigenschaften geschenkt und vieles, vieles mehr. Erneut vollzog der ewige Gott in und durch Seinen Sohn schöpferische Werke. Von uns wird wieder nur noch etwas erwartet: Das Ruhen in den Werken Christi (Gottes)! Und das geschieht einzig und allein durch Glaubensgehorsam – und niemals durch das Halten von gesetzlichen Anweisungen.
Das bedeutet praktisch: Wir nehmen jedes Werk, das der Herr Jesus Christus durch Sein Sterben am Kreuz vollbrachte, durch kindlichen Glauben für uns persönlich in Anspruch und leben dann anhaltend darin, z. B. in der Gerechtigkeit Christi, in der Heiligkeit Christi oder in der Vollkommenheit Christi. Und exakt auf diese Weise sind wir praktisch in die Sabbatruhe des Volkes Gottes eingegangen! Wir ruhen von unseren eigenen, sinnlosen, religiösen und gesetzlichen Werken (um damit Gott gefallen zu wollen) und ruhen stattdessen in den Werken Christi (Gottes). Denn aus Gnade seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen (Eph.2,8-10).
Israel und die Juden versagten weitgehend darin, in Gottes Sabbatruhe einzugehen – wie die meisten Christen ebenfalls! Stattdessen streiten sie lieber darüber, ob und wie der Sabbat äußerlich zu halten ist. Dabei ist eines sicher: Wer dies tut, wird wie Israel in der geistlichen Wüste dieser Welt niedergestreckt werden und hat niemals begriffen, wer Jesus Christus tatsächlich ist und dass ER die Erfüllung des Sabbats ist.

Wussten Sie übrigens, dass jeder Mensch, der tatsächlich in den Werken Christi ruht und lebt, nicht nur in Gottes Sabbatruhe eingegangen ist, sondern den Sabbat in Wahrheit 365 Tage im Jahr perfekt hält ….


(Der mündliche Vortrag konnte wegen einer technischen Panne nicht aufgezeichnet werden. Wir bitten um Verständnis.)

 

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