Im Wort Gottes finden wir oft Zusammenhänge, die uns im ersten Moment völlig unverständlich erscheinen. Zum Beispiel musste anscheinend der Herr Jesus Christus, der ewige Sohn Gottes, durch Leiden Gehorsam lernen (Hebr.5,7).
Im ersten Moment ist man geneigt, von einem Verschreiber im Wort Gottes zu reden. Jesus Christus war doch der Heilige Gottes, an dem Sein Vater Wohlgefallen gefunden hatte. Kam Er denn nicht schon gehorsam auf die Welt, wird sich so manch einer fragen. Geht man dieser Frage nach, merkt man, dass der HERR eben völlig Mensch war - und nicht quasi ein hinduistischer Gottmensch. Er konnte letztlich nur deshalb eine glaubwürdige Erlösung vollziehen, weil Er die abgrundtiefe Verdorbenheit des menschlichen Fleisches völlig mitbekam.
Anhand des Textes von Phil.2,5-7 wird klar, dass der HERR vorsätzlich den Gehorsam wählte - obwohl Er die Sünde hätte vollziehen können - etwa bei der Versuchung durch Satan. Doch woher kam dieser Gehorsam? Der Schreiber des Hebräerbriefes nennt uns den Grund: Durch die Leiden Christi. Und genau mit diesen Leiden wollte der Apostel Paulus Gemeinschaft haben (Phil.3,10) - weil dahinter gewaltigste geistliche Geheimnisse eingebaut sind.
In unserer menschlichen Natur wird der adamitische Ungehorsam vererbt. Anhand der Geschichte Israels wird dies notvoll klar. Israel hat den Glaubensgehorsam verweigert und ist deshalb nicht in die Ruhe eingegangen (Hebr.3-4). Glaubensgehorsam ist die entscheidende geistliche Grundhaltung für einen Menschen, der ans Ziel der göttlichen Berufung gelangen will. Doch lernen kann er diesen Glaubensgehorsam nur durch von Gott auferlegte Leiden.
"Leiden" ist ein dehnbarer Begriff. Aus seelsorgerlicher Sicht handeln sich die Menschen meistens durch Ungehorsam Leiden ein. Doch das sind nicht jene Leiden, von denen das Wort Gottes spricht. Jesus litt nicht, weil Er sich auf falschen Wegen befand oder falsche Entscheidungen traf - sondern weil Ihn sein ganzes Umfeld unter Druck setzte und am Liebsten beseitigt hätte. Anhand diverser Aussagen v. a. aus den Paulus- und Petrusbriefen wird klar, welche Leiden das Wort Gottes meint.
Die von Gott auferlegten Leiden führen uns immer tiefer in Jesus Christus hinein. Sie haben Ihn viel tiefer mit Seinem Vater vereinigt. Und genau dort liegt der tiefe geistliche Segen verborgen. Und je tiefer man mit Jesus Christus verwachsen ist, desto mehr bewirkt der anwesende HERR Seinen Glaubensgehorsam durch uns - ein überaus herrliches Thema!
Im Vortrag werden diverse praktische Zusammenhänge aufgezeigt - vor allem wie man richtig oder falsch in Leiden reagiert. Denn das korrekte Verhalten ist absolut entscheidend. Leiden können uns zerstören - sie können aber auch zum großen geistlichen Gewinn werden.
Ein tiefes Thema für geistliche Menschen in Christus. Sie werden nach dem Studium der Aussagen dieses Vortrages viele Abläufe im Leben mit völlig anderen Augen sehen. Denn hinter den oft so unverständlichen Prozessen im Alltag wird plötzlich der HERR selber offenbar mit einer Liebe, die unseren menschlichen Horizont völlig sprengt. Und der HERR ist diesen Weg selber gegangen, als Er sich in unserer menschlichen Hülle auf dieser Erde bewegte. Das sollten wir niemals vergessen!
Eine kurze und kompakte Zusammenfassung dieses Vortrages finden Sie auch unter der Kategorie "Standpunkt - Kontrapunkt" - Er lernte, obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam (Hebr.5,7) (HTML-Text)