Ihr macht das Wort Gottes um eurer Überlieferungen willen ungültig – Mt.15,6

Fragt man bekennende „Christen“, ob sie das Wort Gottes halten, werden sie dies meist voller Enthusiasmus bejahen. Das ist ja geradezu ihr Credo – es macht quasi ihre Legitimation aus. Doch Wahrheit ist, dass die fundamentalistischen „Christen“ das Wort Gottes hundertfach übertreten. Dafür existieren diverse Gründe. Es können Unwissenheit sein, falsche Belehrung, Gesetzlichkeit, Belastungen, mangelnde Heiligung etc.

Der Herr Jesus Christus nennt aber einen zentralen Grund: die Überlieferung. Sie hat tatsächlich die Kraft, das Wort Gottes ungültig zu machen. Selbstverständlich werden alle bekennenden „Christen“ beteuern, dass sie nur Gottes Wort beachten. Ebenso taten dies die Schriftgelehrten und Pharisäer zur Zeit des irdischen Dienstes Jesu. Nun, sie besaßen nicht nur das von Mose überlieferte Gesetz Gottes, das ihr gesamtes religiöses und soziales Leben regelte. In Wahrheit hatten sie 613 zusätzliche Gesetze entwickelt, die es ebenso zu halten galt. Und das waren „ihre Überlieferungen“. Dass diese das ursprüngliche Wort Gottes z. T. vollständig ungültig machten, konnten sie nicht mehr erkennen, denn sie lebten längst in religiöser Heuchelei. Wir finden in Mt.23 ein ganzes Kapitel, das diesen Umstand belegt. Zudem hielten sie diese „Überlieferungen“ oft selber nicht: Sie binden aber schwere Lasten und legen sie auf die Schultern der Menschen, sie selbst aber wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen (Mt.23,4).

Was sind „Überlieferungen“ im „christlichen“ Gewand heute? Jede „christliche“ Kirche, Bewegung und Strömung kennt sie. Wir nennen sie Traditionen, Dogmen, Konzilbeschlüsse, Glaubenssätze, Christenpflicht, Kirchenrecht, Lehren, Offenbarungen etc. Zwei Beispiele zur Illustration.

Beispiel 1: Jede „christliche“ Kirche oder Gruppierung sagt: Ein „Christ“ muss in einer Kirche oder Gemeinde (Gemeinschaft) sein. Doch wo steht das in der „Bibel“, und an welcher Stelle wies Jesus Christus dies an? Hinter dieser „Überlieferung“ liegen letztlich reine Machtgedanken, deren Ursprung bis in die babylonische Mysterienreligion zurückführt. Menschen müssen in religiösen Gruppierungen stets kontrollierbar und beherrschbar sein, um z. B. die „reine Lehre“ zu gewährleisten. In Wahrheit beherrscht eine religiöse Elite, der so genannte Klerus, das unmündige Kirchenvolk durch „Überlieferung“.

Was sagt die „Bibel“ wirklich? Ein Mensch muss ein lebendiges Glied von Jesus Christus sein, ein echtes Glied des Leibes Christi. Jedes Glied hängt dabei ungehindert direkt am Haupt Jesus Christus. Alle örtlichen Glieder von Jesus Christus bilden zusammen die Gemeinde ihrer Ortschaft. Sie trägt den Namen der entsprechenden Ortschaft (z. B. die Gemeinde in Jerusalem, die Gemeinde in Korinth etc.). Diese Gemeinde ist keine institutionelle Machtorganisation, sondern sie setzt sich aus der Sicht des HERRN aus der Gesamtheit all jener Menschen in einer Ortschaft zusammen, die wirklich in Christus sind.

Beispiel 2: Jeder „Christ“ hält den Sonntag und diverse kirchliche Feiertage. Beide Anweisungen sind eindeutig „Überlieferungen“, aber keine Auflagen Gottes. Im Gegenteil: Sowohl beispielsweise das klassische Weihnachtsfest als auch die bekannten Osterbräuche stammen direkt aus der okkultesten und finstersten Ecke Babylons und damit Satans. Einzelne Bräuche sind erst einige hundert Jahre alt – andere gehen weiter zurück als die Geburt von Jesus Christus.

Was sagt die „Bibel“ wirklich? Menschen in Christus feiern zwei Dinge: das Mahl des HERRN (das „Abendmahl“) (1.Kor.11,17-34) und das Ruhen von ihren sinnlosen, religiösen Werken. Sie gehen ein in das Feiern Gottes, in die so genannte Sabbatruhe (Hebr.4). Damit ist aber in keiner Weise das Halten des siebten Tages, des Sabbats gemeint! „Sabbat“ heißt genau übersetzt: feiern – es ist das Ruhen in den Werken Christi, und das ist ein permanenter Zustand jeden Tag – nicht nur am „Samstag“ oder am „Sonntag“.

Nun ließe sich dieses Aufzählung förmlich um Hunderte von weiteren Beispielen aus Kirchen, Gemeinden, Denominationen, Bewegungen etc. ergänzen. Was kaum einer der bekennenden, fundamentalistischen „Christen“ wahrhaben will: Ohne böse Absichten übertreten sie das Wort Gottes hundertfach – um ihrer Überlieferungen willen. Ja selbst die Bezeichnung „Christ“ ist eine Überlieferung – mit Sicherheit aber keine göttliche Anweisung!

Nun möchte jemand einwenden, ob diese Tatsache denn so schlimm sei? Das Wort Gottes ist Jesus Christus selber: Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist (Joh.1,1-3).... und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand, und sein Name heißt: Das Wort Gottes (Offb.19,13). Nach Gottes ewigen Plänen läuft Sein gesamter Ratschluss mit dem Menschen über und durch Seinen Sohn Jesus Christus und damit das vollständige Wort Gottes. Jedes Abstreichen, Beschneiden, Ersetzen, Ungültigerklären des Wortes Gottes führt automatisch dazu, dass entscheidende Elemente der Kraft und des Lebens von Jesus Christus verloren gehen. Und dann bleiben zentrale geistliche Wirkungen aus, die ein Mensch dringend benötigt, um unversehrt und heilig in die Ewigkeit und Herrlichkeit Gottes einzugehen. Stehen die „Überlieferungen“ gar im Widerspruch zum Wort Gottes – was meistens der Fall ist – dann kann dies fatale Konsequenzen haben, bis zum Verlust der ewigen Berufung und Herrlichkeit.

Einige repräsentative Beispiele, die direkt mit dem „Wort Gottes“ verknüpft sind und verloren gehen könnten:

 

  • Der Aspekt der völligen Reinigung: ... um sie zu heiligen, [sie] reinigend durch das Wasserbad im Wort, damit er die Gemeinde sich selbst verherrlicht darstellte, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei (Eph.5,26-27).
  • Die Rettung der Seele: ... und nehmt das eingepflanzte Wort mit Sanftmut auf, das eure Seelen zu erretten vermag (Jak.1,21).
  • Die göttliche Zeugung: ... denn ihr seid wiedergeboren (genau: wiedergezeugt) nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem durch das lebendige und bleibende Wort Gottes (1.Pt.1,23).
  • Der Aspekt der völligen Heilung: Er sandte sein Wort und heilte sie, er rettete [sie] aus ihren Gruben (Ps.107,20).
  • Plagen und Verlust: Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buch geschrieben sind; und wenn jemand von den Worten des Buches dieser Weissagung wegnimmt, so wird Gott sein Teil wegnehmen von dem Baum des Lebens und aus der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben ist (Offb.22,18-19).

Überprüfen Sie anhand des Wortes Gottes sämtliche Traditionen und Bräuche, alle Anweisungen und Praktiken in Ihrem Kirchen- und Gemeindeumfeld auf den Wahrheitsgehalt. Was „biblisch“ explizit abgedeckt ist, beachten sie weiterhin – was keine „biblische“ Begründung hat, verwerfen Sie! Sie werden möglicherweise Hunderte von Diskrepanzen entdecken. Dann besitzen Sie auch die Antwort, weshalb Sie eventuell geistlich nicht weiterkommen – oder körperliche, seelische und geistliche Defizite haben!

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