Wer glaubt und getauft wird, wird errettet werden – Mk.16,16

Jeder bekennende „Christ“ wird diesen elementaren Grundsatzvers kennen. Er enthält drei zentrale Verben, die in kompakter Form die „christliche“ Grunderfahrung definieren: glauben,taufen undretten. Durch die Aussagen des Herrn Jesus Christus und dann v. a. durch die Lehrbriefe der Apostel wissen wir, dass Errettung und Rechtfertigung allein durch den persönlichen Glauben erfolgen – und niemals durch religiöse und gesetzliche Werke. Allerdings müssten Begriffe wie „Glaube“ und „Errettung“ näher definiert werden, weil sie in unserer modernen Zeit der „Inflation“ religiöser Floskeln zu religiösen „Gummibegriffen“ deformiert worden sind. Heute „glaubt“ jeder Mensch: an irgendeinen Gott, die Natur, den Zufall, die Evolution, die Wissenschaft usw.

Die Verknüpfung zwischen Glaube und Errettung finden wir an vielen Orten im Neuen Testament; doch die Verbindung zur „Taufe“ erfolgt explizit nur im Evangelium des Markus (Mk.16,16). Dahinter stehen tiefe geistliche Überlegungen – aber leider ist diese Verknüpfung auch Basis diverser Irrlehren. Denn oberflächlich betrachtet könnte dieser Vers so ausgelegt werden, dass nur der Glaube kombiniert mit der so genannten „Taufe“ zur Rettung der Seele des Menschen führt. Und genauso legen ihn viele Kirchen etc. auch aus – allen voran die römisch-katholische Kirche, zu der immerhin rund jeder siebte zur Zeit lebende Mensch gehört. Das römisch-katholische Dogma lautet: Ein Säugling muss möglichst schnell (in der katholischen Kirche) getauft werden, denn nur so ist er gerettet – sollte das Kleinkind unglücklicherweise sterben. Selbstredend  ist mit der „Taufe“ das Besprengen oder Berühren des Säuglings mit ein paar Wassertropfen gemeint.

Diese Interpretation wird problemlos als falsch und damit als sektiererisch widerlegt, wenn man den Nachsatz von Mk.16,16 liest: ... wer aber nicht gläubig geworden ist, wird verdammt werden. Wenn die katholische Dogmatik den göttlichen Plänen entsprechen würde, müsste der Nachsatz aber lauten: „Wer nicht glaubt und wer nicht getauft wird, wird verloren gehen“. Doch davon lässt sich im griechischen Grundtext nichts finden.

Mehr Klarheit erhalten wir, wenn wir den Begriff „getauft“ im griechischen Wortsinn verstehen. Er ist im Prinzip doppelt belegt. Einerseits ist mit „taufen“ eine äußere zeremonielle undsymbolische Handlung gemeint, in der „gläubige“ Menschen im Wasser durch vollständiges Untertauchen getauft werden. Im Griechischen heißt der entsprechende Wortstamm baptō = tauchen! Das führt zu folgender Interpretation, die v. a. freikirchlich geprägt ist – allen voran die so genannten Baptisten: Hat sich ein Mensch entschieden, an den Herrn Jesus Christus zu glauben, soll er sich anschließend im Wasser taufen lassen. Und das Resultat davon ist die Errettung. Faktisch wird dadurch die „Wassertaufe“ heilsentscheidend. Traurige Konsequenz: In der „Hölle“ werden sich aller Voraussicht nach Millionen von „getauften“ Menschen wiederfinden, denn der wahre geistliche Sinn der „Taufe“ ist viel tiefer und gewaltiger und v. a. völlig anders geartet.

Die zweite – und entscheidende – Bedeutung des Verbes „taufen“ lautet: vereinigen. Diese Definition kann nur im Kontext mit den Briefen des Apostels Paulus verstanden werden, allen voran mit dem 6. Kapitel des Römerbriefes. Oder wisst ihr nicht, dass wir, so viele auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln. Denn wenn wir verwachsen sind mit der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch mit der [seiner] Auferstehung sein, da wir dies erkennen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen (Röm.6,3-6). Diese Übersetzung (Elberfelder) weist leider Mängel auf. Der zentrale Vers 3 müsste genau so übersetzt werden: Oder [er]kennt ihr nicht, da[ss wir] alle, die wir in Christus Jesus hinein getauft worden sind, in Seinen Tod hinein getauft worden sind?

Das führt zum folgendem Schluss: Die Errettung erfolgt nicht durch „Glauben“ und „Wassertaufe“, sondern durch die völlige Vereinigung eines Menschen mit dem Herrn Jesus Christus in Kreuz,Tod undAuferstehung. Nimmt ein Mensch den Herrn Jesus Christus als sein umfassendes Leben an, dann zeugt der himmlische Vater durch den Heiligen Geist Seinen Sohn Jesus Christus in diesen Menschen hinein. Er vereinigt dabei einen glaubenden Menschen durch die Kraft des Heiligen Geistes mit Seinem Sohn Jesus Christus – Er tauft ihn in den Namen Jesus Christus hinein. Das heißt, der Heilige Geist vereinigt einen Menschen mit dem gesamten Leben, Wesen und der Natur von Jesus Christus. Mit den „Namen Jesus Christus“ ist nicht ein religiöser Begriff gemeint, sondern das ganze Leben und Wesen von Jesus Christus, dem ewigen Sohn des lebendigen Gottes. Denn ihr alle, die ihr [in] Christus hinein getauft worden seid, euch ist Christus angezogen worden (Gal.3,27) (genau übersetzt mit den richtigen passiven Zeitformen).

Nimmt also ein Mensch durch den persönlichen Glauben Jesus Christus als seinen HERRN und sein Leben an, löst dies mit anderen Worten eine „Taufe“ aus, also die Vereinigung mit dem Herrn Jesus Christus. In der Folge ist dieser Mensch tatsächlich in Christus. Und deshalb – und nur deshalb – ist er gerettet! Menschen, die mit dem Erretter und Erlöser des Menschen vereinigt sind (in Ihn hineingetauft worden sind), sind somit Errettete! Und das Mittel dazu ist der biblisch korrekt definierte Glaube – und nicht etwa die „Wassertaufe“, die ein reines religiöses Werk darstellen würde und zudem völlig unsinnig wäre.

Mit „taufen“ ist die geistliche Vereinigung mit dem Herrn Jesus Christus gemeint, die immer einer persönlichen Glaubensentscheidung folgt und zur Errettung führt. Der ganze Prozess könnte auch mit der Erfahrung der Neuzeugung aus Wasser und Geist (die so genannte „Wiedergeburt“) verstanden werden (Joh.3,1ff.).

Oder nun können wir es drehen: Menschen gehen nicht verloren, weil sie nicht im Wasser getauft wurden, sondern weil sie die praktische Vereinigung mit (dem Namen) Jesus Christus nicht erfahren haben. Sie haben folglich nicht oder nicht richtig geglaubt: ... wer aber nicht gläubig geworden ist, wird verdammt werden (Mk.16,16b).

Und wie steht es mit der äußeren „Wassertaufe“? Beim Studium der Apostelgeschichte ist die Frage schnell beantwortet. Was mit dem Herrn Jesus Christus richtig vereinigt wurde (also geglaubt hat und dadurch in den Namen Jesus Christus hineingetauft wurde), wurde anschließend im Sinne eines Bekenntnisses (manche sagen: und als Zeichen eines eingegangenen Bundes) noch äußerlich zeremoniell oder symbolisch im Wasser durch völliges Untertauchen getauft. Diese „Taufe“ war nur noch logischer Vollzug, aber keinesfalls der Schritt zur Rettung. Denn außer in Mk.16,16 finden wir nirgends im Neuen Testament eine vermeintliche Verknüpfung zwischen Glaube, „Taufe“ und Errettung.

Somit lernen wir: Die alles entscheidende „Taufe“ ist die innige Vereinigung oder das Einswerden und Einssein mit dem Herrn Jesus Christus. Und das geschieht einzig und allein durch das kindliche Praktizieren des persönlichen Glaubens. Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden, du und dein Haus. Und sie redeten das Wort des Herrn zu ihm samt allen, die in seinem Haus waren. Und er nahm sie in jener Stunde der Nacht zu sich und wusch ihnen die Striemen ab; und er ließ sich taufen und alle die Seinen sogleich (Apg.16,31-33). Die so genannte „Säuglingstaufe“ hat absolut kein biblisches Fundament und ist ein reines kirchliches Beherrschungselement, um nicht entscheidungsfähige Kleinkinder in die kirchlichen Machtstrukturen einzubinden. Davor sollten wir uns in aller Form hüten!


Dieses Thema können Sie in einem ausführlichen Vortrag als MP3-Audio anhören oder herunterladen: Wer glaubt und getauft wird, wird errettet werden - Mk.16,16 (MP3-Audio)

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