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Das Gleichnis vom edlen Samen und vom Taumellolch (Unkraut) – Mt.13,24-30; 36-43

Der Herr Jesus Christus formulierte zentrale und anspruchsvolle Wahrheiten teilweise bewusst in Form von Gleichnissen. Sie enthalten verdeckte Informationen und sind nur von bestimmten Menschen korrekt fassbar. Dem Rest sind sie verborgen und werden deshalb chronisch missverstanden oder fehlinterpretiert. Die Motivation, in Gleichnissen zu reden, begründete der Herr Jesus Christus gleich selber in Mt.13, 10-17 – und dies ist alles andere als leicht zu verstehen. Das griechische Wort für „Gleichnis“ heißt „parabolê“ und bedeutet wörtlich „Nebenwurf“, oder "eine Geschichte neben ihre wahre und geistliche Bedeutung hingeworfen". Das verdeutsche Wort heißt „Parabel“. Für eine bestimmte Zuhörerschaft sind also die Parabeln des Herrn Jesus Christus verständlich, für den Rest völlig unverständlich. Letztlich bleibt es ein Geheimnis, weshalb der Herr Jesus Christus dieses Prinzip wählte. So oder so sind die Auswirkungen meist höchst dramatisch. Wir tun sehr gut daran, die Aussagen in den Gleichnissen sorgfältig vor dem HERRN und unter der Inspiration des Heiligen Geistes zu überbeten.

Das vorliegende Gleichnis ist allgemein bekannt unter den Begriffen „Weizen“ und „Unkraut“. Dies trifft aber die Kernaussage des Gleichnisses nicht oder nur oberflächlich. In Wahrheit spricht der Herr Jesus Christus eine höchst fatale Situation an. Das vom HERRN gewählte Wort für „Unkraut“ lautet tatsächlich „Taumellolch“ (zizanion). Es ist das arabische „Zawan“, eine giftige Abart des Raygrases, das genau wie Weizen aussieht, bis die Ähren erscheinen. Diese Pflanze sieht also dem Getreide (Weizen) absolut täuschend ähnlich. Erst, wenn das Getreide in der Vollernte ist, sieht ein Kenner den Unterschied. Wird der Taumellolch dann nicht entfernt, verdirbt es das Getreide und macht es unbrauchbar oder ungenießbar. Die Ernte geht damit verloren. Das ergibt höchst brisante Konstellationen in Bezug auf den wahren Inhalt des Gleichnisses und die persönliche Auslegung durch den Herrn Jesus Christus selber.

Die geistliche Auslegung des Gleichnisses ist mehrfach belegt. Prinzipiell gehört es zu den sog. sieben Gleichnissen des Königreiches der Himmel von Mt.13, die stets das gleiche Prinzip enthüllen: „Vermischung“. Die primäre Auslegung betrifft damit die Entwicklung des Gemeindezeitalters bis zu ihrem Abschluss bei der sichtbaren Rückkehr des HERRN. Gemeint ist der wahre Zustand des uns geläufigen „Christentums“ oder der angeblichen „Gemeinde Jesu Christi“. Das Gleichnis enthüllt den wahren Zustand dieses Gebildes – nämlich eine höchst perfide Vermischung von „Söhnen des Königreiches“ und „Söhnen des Bösen“. Beide Gruppen werden je von einer Person gesät: vom Herrn Jesus Christus (dem Sohn des Menschen) und vom Teufel (dem Feind). Die Konsequenz ist: Was immer sich als Kirche, Gemeinde Jesu Christi, Christentum etc. präsentiert, ist zwingend immer eine Vermischung von wahren Gliedern des Herrn Jesus Christus (der edle Same) und Abgesandten der Finsternis (der Taumellolch). Dabei ist offensichtlich die Unterscheidung dermaßen schwierig, dass Menschen völlig überfordert sind, fehlerlos zu selektieren. Die Selektion erfolgt deshalb am Ende dieses Zeitalters absolut fehlerfrei durch die göttlichen Engel, also letztlich durch den HERRN selber.

Mit dieser Erkenntnis könnte man natürlich das Gleichnis ad acta legen. Anscheinend ist das ganze „christliche“ Bekenntnis eine einzige Vermischung – und nur der HERR will und kann sie auflösen. Doch nun stellt sich eine ganz andere Frage: Wer ist eigentlich genau der edle Same und wer der Taumellolch? Oder wie wird man die eine oder die andere Sorte? Damit kommen wir zur höchst wichtigen, persönlichen Dimension und Anwendung dieses Gleichnisses. Ist der einzelne Mensch im Sinne einer schicksalhaften Bestimmung von Geburt an ein edler Same oder ein Unkraut? Oder wird er durch bestimmtes Verhalten oder Fehlverhalten die entsprechende Qualität? Kann man bei richtiger Erkenntnis die Gruppe noch wechseln – oder ist alles fatalistisch fixiert? Was sind die typischen Eigenschaften von Weizen und Unkraut? Oder noch ganz anders gesagt: Sind wir nicht von Natur aus alle Unkraut? Wie wird denn der Einzelne schließlich noch ein edler Same? Wir sollten also ganz exakt herausfinden, was den edlen Samen und was den Taumellolch ausmacht! Die Selektion am Ende dieses Zeitalters können und müssen wir dem HERRN überlassen – nicht aber unsere persönliche Eigenverantwortung!

Geistlich gesehen steht „Unkraut“ (Taumellolch) sowohl für Menschen als auch für ihr Wesen, ihre Natur und ihre Taten (Früchte). Urheber ist in jedem Fall der Böse (Satan, Teufel). Von Natur aus stehen wir alle unter dem Gesetz der Sünde (Röm.7, 23; 8, 2) und besitzen eine durch und durch verdorbene Natur und Gesinnung (Röm.3, 9-18). Die entsprechenden Taten (Sünden) sind nur das logische Produkt, nicht aber das eigentliche Problem. Dies erfordert zwingend die geistliche Neuzeugung aus Wasser und Geist (Joh.3, 3 ff.) und einen vollständigen Lebensaustausch („Herztransplantation“). Wer ein neues Herz und einen neuen Geist besitzt, wird in Christus zu einem edlen Samen, weil er den göttlichen Samen in sich trägt, nämlich den Herrn Jesus Christus selber (1.Joh.3, 9). Folgerichtig kann (oder könnte) er nicht mehr sündigen, also Unkraut sein und verbreiten.

Die restlichen Menschen sind automatisch Taumellolch und werden daran erkannt, dass sie „Fallstricke“ (Ärgernisse) sind und verbreiten und Gesetzlosigkeit verüben (Mt.13, 41). Gemäß 1.Joh.3, 4 sind Gesetzlosigkeit und Sünde gleichgesetzt. Während der Urheber vom edlen Samen (Weizen, Getreide) immer der Herr Jesus Christus ist (Joh.12, 24), ist der Urheber von Taumellolch (Unkraut) immer Satan. Seine Aktivitäten können allerdings höchst täuschend sein (2.Kor.11, 13) und werden u.a. zu Imitationen der „christlichen“ Religion. Der alte Mensch kann im Prinzip sämtliche göttlichen Tugenden und Aktivitäten imitieren, so dass das Produkt täuschend echt aussieht. Erst anhand der wahren geistlichen Frucht wird er als Gesetzloser verworfen (Mt.7, 23). Das Kriterium ist die wahre Anwesenheit des guten Samens, also des Herrn Jesus Christus. Weil die Täuschung dermaßen perfid sein kann, kann sie der Mensch letztlich nicht entlarven, sondern nur derjenige, der die seinen kennt (2.Tim.2, 19). Das sollte uns vor dem Verurteilen, Richten, Klassieren etc. bewahren – denn nur der HERR sieht, was im Herzen ist, der Mensch dagegen, was vor Augen ist. Wir sollten deshalb nie ein Urteil fällen, bis der HERR das Verborgene des Menschen richtet (Röm.2, 16). Das vom HERRN definierte Schicksal für „Unkraut-Menschen“ ist allerdings katastrophal und besitzt absolut keine Gemeinsamkeit mit den modernen, seichten, christlichen Allversöhnungslehren auf unserem Planeten.

In Wahrheit kommt auf den „edlen Samen“ eine große Verantwortung zu, sich nämlich von jedem Unkraut im Dasein und Wesen zu befreien und davon bis ans Lebensende rein zu halten. Gemeint ist die konsequente Lebensbereinigung zu Beginn des Glaubenslebens und dann die anhaltende Heiligung bis ans Lebensende (2.Kor.7, 1). Im Gleichnis vom Säemann wird die gute Saat u.a. von Dornen überwuchert und schließlich erstickt (Mt.13, 7; 22). Dies ist nur eine Variante für Taumellolch. Die Dornen stehen u.a. für Sorgen des Lebens und Betrug des Reichtums. In Christus sind wir zwar prinzipiell ein edler Same. Doch dieser kann jederzeit von Unkraut überwuchert werden. Es ist zwar die Verantwortung des Heiligen Geistes, uns jegliches Unkraut aufzuzeigen. Es ist aber definitiv unsere Verantwortung, jegliches aufgezeigte Unkraut radikal und anhaltend auszureißen und uns inskünftig davon fernzuhalten (1.Thess.5, 22). Wer dies versäumt oder unterlässt, kann jederzeit aus Christus fallen (als Rebe vom Weinstock getrennt werden – Joh.15, 1-6). Dann ereilt ihn das gleiche Schicksal, wie den Taumellolch (Mt.3, 10-12; Joh.15, 6). Wer da meint, zu stehen, sehe zu, dass er nicht falle (1.Kor.10, 12)!

Es gäbe noch diverse weitere Aspekte dieses Gleichnisses auszulegen. So wird der edle Same bewusst in die Welt gesät (> Die Söhne Gottes und die einzigartige Funktion der Welt (Joh.17) (MP3-Audio) - nur im geschlossenen Benutzerkeis verfügbar). Oder der Feind arbeitet mit Vorliebe in der Nacht (im Schlaf). Dann wird am Schluss nicht der edle Same weggenommen, sondern das Unkraut. Oder wie verhält es sich mit der sog. „Gemeindezucht“ (1.Kor.5)? Welches ist der Bezug zum Mysterium Babylon (Offb.17-18) > Geht aus Babylon hinaus, mein Volk! - Offb.18,4-5 (MP3-Audio)?

Für aufrichtige Menschen in Christus enthält dieses Gleichnis, mit der persönlichen Auslegung durch den Herrn Jesus Christus selber, damit eine Fülle von höchst zentralen Inhalten sowohl für ihr persönliches, geistliches Leben als auch für das von ihnen praktizierte, örtliche Gemeindeleben. Zudem wirft dieses Gleichnis ein erschütterndes Licht auf das globale „Weltchristentum“ unserer Tage. Wer daher Ohren hat, zu hören und Augen, um zu sehen, sollte unbedingt konsequent und schonungslos in seinem eigenen Leben handeln – denn es geht um nichts weniger, als um Ihre „Ewigkeit“!

 


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