Folgerungen
Es ist zu erwarten, dass die logischen Folgerungen der vorliegenden Gegenüberstellung massiv ausfallen werden. Wir haben es mit zentralen geistlichen Wahrheiten zu tun, die zu kennen und zu erfahren für Sie äußerst wichtig sind.
Gottes wahres Volk
Das wahre Volk Gottes kann letztlich nur aus einem einzigen Menschen bestehen: aus dem Herrn Jesus Christus. Es ist die Gesamtheit aller Menschen, die tatsächlich in Christus sind oder aus Christus bestehen (oder die aus Gott sind – 1.Joh.4,4-6). Das ist provokativ und genial zugleich. Wer in Wahrheit mit dem Herrn Jesus Christus vereinigt worden ist, besteht konsequenterweise auch aus Ihm, Gal.3,27 (wörtlich mit richtiger passiver Zeitform): Denn ihr alle, die ihr in Christus hineingetauft worden seid, euch ist Christus angezogen worden. Wer mit dem Herrn Jesus Christus vereinigt, verschmolzen oder verwachsen ist, der ist theologisch gesehen in Wahrheit in Seinen Namen hineingetauft worden. Als Konsequenz besteht ein Mensch nun aus dem Herrn Jesus Christus, dem neuen Menschen und wird dadurch selber der neue Mensch.
Dies führt uns zum nächsten Vers aus Gal.3,28: Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus. Also gibt es nur einen neuen Menschen, und dieser neue Mensch wohnt in uns und heißt Jesus Christus. Alle Menschen, die nun diese gleiche geistliche Erfahrung gemacht haben, tragen logischerweise immer die gleichen Elemente von Jesus Christus in sich: den gleichen Geist (Christi), das gleiche Wesen, das gleiche ewige, göttliche Leben, sämtliche Bestandteile des Lebens Jesu Christi usw.
Wahre geistliche Einheit
Als eine herrliche praktische Anwendung dieser Gedanken resultiert nun u.a. die wahre geistliche Einheit unter den wahren Gliedern des HERRN. In Joh.17 betet der Herr Jesus Christus darum, dass Seine wahren Glieder oder Brüder in exakt jener Weise eins sein sollen, wie Er mit Seinem Vater. Das ist natürlich ein gewaltiges Ding! Kennen Sie Menschen, die tatsächlich in dieser praktischen Einheit leben? Die Realität in den "christlichen" Kreisen lehrt uns weitgehend das Gegenteil. Also wäre das Gebet des HERRN nicht erhört worden. Doch wer von uns würde es wagen, so etwas zu behaupten? Wenn wir es praktischerweise nicht erfahren, heißt das noch lange nicht, dass das Gebet des HERRN nicht erhört worden ist.
Tatsache ist aber ganz einfach, dass diese erbetene Einheit ausschließlich nur dort erfahren wird, wo Menschen wirklich in Christus sind. Seit bald 2000 Jahren versuchen "christliche" Menschen mit allen Mitteln, diese vorgesehene Einheit zu erzeugen. Sie werden es niemals schaffen, zumindest nicht nach den göttlichen Kriterien. Und wo liegt die Begründung? Alle "christlichen" Einheitsbestrebungen der Menschen kommen letztlich immer aus dem menschlichen Fleisch, also aus dem gefallenen Wesen des alten Menschen. Diese nun gründen Organisationen und initiieren Bewegungen, die diese Einheit erzeugen sollen. Man nennt das Ökumene, Allianz und vieles mehr. Doch alle diese menschlichen Bestrebungen – auch wenn sie noch zu gut gemeint sind, tragen immer den gleichen Nenner: Sie alle laufen auf der Basis des Humanismus, der Toleranz, der Kompromisse und des menschlichen Dialogs. Und das alles ist in Gottes Augen völlig untauglich und endet mit Bestimmtheit in der religiösen Illusion.
Menschen, die wirklich in Christus sind, werden dagegen mit Sicherheit immer eins sind, vorausgesetzt sie bleiben in Christus. Ihre Einheit lebt nicht von menschlichen Werten und Bemühungen. Die Quelle ihrer Einheit kommt vom Geist, und dieser Geist heißt Jesus Christus oder der Geist Christi. Alle Menschen in Christus tragen in sich den gleichen neuen Menschen (Jesus Christus). Also tragen sie in sich auch den gleichen Geist, eben den Geist Christi. Und weil es nur einen Geist Christi gibt, können sie niemals anders als eins sein, vorausgesetzt, dass sie in Christus sind und bleiben. Einheit unter Menschen in Christus ist immer Frucht oder Logik. Sie ist nicht die Frucht intensiver menschlicher Anstrengung, sondern die Frucht des gemeinsamen Lebens und Geistes.
Dazu zwei sehr tiefe Textstellen. Eph.4,3-4: Befleißigt euch, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens: Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden seid in einer Hoffnung eurer Berufung! Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in allen ist. Man bezeichnet dieses herrliche Thema die "siebenfachen Einheit", die typisch ist für Menschen, die wahrlich in Christus sind.
Eph.2,18-22: Denn durch ihn haben wir beide durch einen Geist den Zugang zum Vater. So seid ihr nun nicht mehr Fremde und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. (Ihr seid) aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Christus Jesus selbst Eckstein ist. In ihm zusammengefügt, wächst der ganze Bau zu einem heiligen Tempel im Herrn, und in ihm werdet auch ihr mitaufgebaut zu einer Behausung Gottes im Geist. Beachten Sie bitte die Zahlworte, die hervorgehoben wurden. Der gemeinsame Nenner ist stets der gleiche, nämlich der Herr Jesus Christus. Alle, die tatsächlich aus Jesus Christus bestehen, die sind gemäß dem Apostel Johannes auch aus Gott. Sie alle tragen den gleichen Samen in sich, sprich das Leben und Wesen Christi. Sie besitzen den gleichen Geist , das gleiche Wesen, die gleiche (göttliche) Natur. Also kann die logische Folge nur sein, dass sie in gleicher Weise eins sind, wie der Herr Jesus Christus mit Seinem himmlischen Vater und wir mit Ihm. Und das ist schon der Weg zur Vollendung des Menschen – wenn Sie das fassen können!