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Der Heilige werde weiterhin geheiligt - Offb.22, 11b

In Offb.22 finden wir die letzten Worte des Herrn Jesus Christus überhaupt an seine wahren Glieder und die angehenden Söhne Gottes. Neben grandiosen Perspektiven (V. 1-5) lesen wir auch nicht zu übersehende Warnungen (V. 14-15; 18-19), die ein für alle Mal den zentralen, geistlichen Wert des Buches der Enthüllung Jesu Christi klarstellen.

Darin eingebaut formuliert der Herr Jesus Christus (durch seinen Boten Johannes) eine polarisierende Feststellung über den geistlichen Zustand der "Gläubigen" in der letzten Phase dieses Zeitalters. Gemäß der Elberfelder Bibel scheint es eine statische Beschreibung zu sein, d.h. die eine Gruppe tut weiterhin Verkehrtes und die andere das Richtige: Wer unrecht tut, tue noch unrecht, und wer unrein ist, verunreinige sich noch, und wer gerecht ist, übe noch Gerechtigkeit, und wer heilig ist, sei noch geheiligt (V. 11).

Doch in Wahrheit prophezeit der HERR eine dynamische Weiterentwicklung bis zur Vollendung - oder eine Zuspitzung bis zur völligen Ausreifung. Wir müssten dann V. 11 umschrieben so übersetzen: Wer unrecht tut, tut immer mehr unrecht usw. D.h. je näher das Ende dieses Zeitalters ist, desto mehr öffnet sich eine Schere, die unübersehbar sein wird. Während die eine Gruppe (von "Gläubigen"!) immer mehr mit Unrecht und Unsauberkeit verknüpft sein wird (in der praktischen wie in der geistlichen Bedeutung!), wird immer mehr eine andere Gruppe enthüllt (nämlich die wahren Glieder des Herrn Jesus Christus oder die zukünftigen Söhne Gottes). Durch deren Leben werden zunehmend gerechte Taten offenbar. Ihr Leben stimmt immer mehr mit der Heiligkeit Christi und Gottes überein, bis sie schließlich wie Himmelslichter (Phil.2, 15) oder wie die Sonne leuchten (Dan.12, 3; Mt.13, 43).

Bereits der Prophet Daniel kündete eine zunehmende Eskalation (Zuspitzung) auf das Ende hin an (Dan.12, 10). Eine Gruppe von Menschen scheint mit großem Eifer bestrebt zu sein, dem Herrn Jesus Christus am Ende völlig zu entsprechen und sich in keiner Weise mehr mit den sog. "geistlichen Feinden" zu verknüpfen (Satan, Sünde, Welt, Fleisch, Begierden etc.). Sie tut dies nicht aus Angst vor dem Gericht oder in einer religiösen Hektik, sondern weil sich die Erkenntnis gemehrt hat (Dan.12, 4) - nämlich letztlich die Erkenntnis des Herrn Jesus Christus (1.Joh.2, 13-14).

Dass sich zum Ende dieses Zeitalters alles bis ins Unerträgliche zuspitzt, enthüllt der Herr Jesus Christus u.a. in Mt.24, 4 ff. und in den sieben Gleichnissen des Himmelreiches (Mt.13). Auch die Apostel bringen uns an diversen Stellen die gleiche Botschaft, z.B. Paulus in 1.Tim.4, 1-4; 2.Tim.3, 1-9; Petrus in 2.Pt.2; 3, 3; Johannes in 1.Joh.4, 1-6; Judas in seinem ganzen Brief etc. Diese Tatsachen müssten uns, die wir bald 2"000 Jahre nach Niederschrift dieser Informationen leben, eigentlich in höchstem Masse alarmieren - oder motivieren. Denn wenn sie je einer Generation gegolten haben, dann mit Sicherheit der unsrigen!

Doch wie geht das praktisch, dass der Gerechte immer gerechter wird (immer mehr selber gerechte Taten wirkt) und der Heilige immer heiliger wird (geheiligter wird)? Diese Zustände bergen tatsächlich große Fallen, z.B. durch christlich-religiöse Spitzenleistungen seinen Zustand verbessern zu wollen - oder in pharisäischer Weise durch gesetzliche Leistungen die religiöse Illusion zu vergrößern. Beides kann unmöglich gemeint sein, weil es der gesamten Botschaft des Neuen Testamentes inklusive dem wahren Evangelium des Christus widersprechen würde. Wie also werden unsere Gerechtigkeit und Heiligkeit gemehrt und bis zur Ausreifung (Vollendung) gesteigert?

Es ist v.a. der Apostel Paulus, dem das Geheimnis oder das Evangelium des Christus enthüllt wurde, der das Wesen jener wahren Gerechtigkeit und Heiligkeit aufzeigt, die allein vor dem gerechten und heiligen Gott gelten. Sie sind nicht der Ausdruck von intensiven, religiösen und gesetzlichen Leistungen, sondern der wahren, ausgelebten Gnade verbunden mit tätigem Glauben.

Gemäß der Botschaft des Neuen Testamentes besitzt nur eine Person in diesem Universum jene Gerechtigkeit und Heiligkeit, die vor dem ewigen und heiligen Gott standhält, und das ist der Herr Jesus Christus. Er ist sowohl der Heilige Gottes (Joh.6, 69) als auch der Gerechte (Mt.27, 24; Apg.3, 14; 1.Joh.2, 1). Nur zu Ihm sagte der himmlische Vater: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe (Mt.3, 17; 17, 5). Daraus leitet sich die zwingende und gleichzeitig sehr provozierende Logik ab, dass wir folgerichtig wie der Herr Jesus Christus werden müssen, um dem heiligen Gott genügen zu können. Dass es für eine bestimmte Gruppe so sein wird, hält u.a. Johannes fest (1.Joh.3, 2) und definiert es auch Petrus in 1.Pt.1, 15-16.

Damit wird klar, dass wir niemals eine eigene Gerechtigkeit und Heiligkeit vor Gott aufbauen und schon gar nicht vorweisen können. Vielmehr benötigen wir die Gerechtigkeit und Heiligkeit Christi. Und genau dazu hat uns der himmlische Vater durch das Kreuzeswerk seines Sohnes gemacht: Aus ihm aber seid ihr in Christus Jesus, der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung (1.Kor.1, 30). Das wiederum bedeutet nichts anderes, als dass wir ganz in Christus hineinkommen müssen. Denn ist Er wahrhaft unser Leben (Kol.3, 4), dann u.a. auch unsere Gerechtigkeit und Heiligkeit. Gerechter und heiliger als der Herr Jesus Christus kann niemand werden und sein - aber so gerecht und heilig wie der Herr Jesus Christus müssen wir sein, sonst ist uns der Zugang ins ewige Reich Gottes versperrt.

Folglich sind die von Gott geforderte Gerechtigkeit und Heiligkeit Geschenke, die untrennbar mit dem Herrn Jesus Christus verknüpft sind. Genauso, wie uns der himmlische Vater auf Golgatha seinen Sohn übertrug, genauso auch u.a. die Gerechtigkeit und Heiligkeit seines Sohnes. Göttliche Geschenke (= die wahre Gnade) kann man ausschließlich durch Glauben abholen. Der wahre Glaube kann sich stets nur Heilsgüter aneignen, die uns der HERR in Christus vor bald 2'000 Jahren durch sein Sterben und Auferstehen erworben hat. Auf diese Weise eignen wir uns folglich den Sohn Gottes und u.a. dessen Gerechtigkeit und Heiligkeit an. Allerdings ist dies nur der objektive Blickwinkel Gottes.

Nun gilt es, sich das Leben des Herrn Jesus Christus und damit verbunden u.a. seine Gerechtigkeit und Heiligkeit im Alltag ständig durch Glaubensgehorsam anzueignen, so dass sie in uns real ständig wachsen bis zur Vollendung. Wenn es nun heißt, dass der Heilige immer heiliger wird, dann meint dies folgendes Prozedere: Zuerst nehmen wir im kindlichen Glauben sämtliche Positionen an, die uns der Herr Jesus Christus auf Golgatha am Kreuz erworben hat. Damit wird die Gnade Gottes aktiviert, und wir wachsen immer mehr in der Gnade (2.Pt.3, 18). Es wird uns u.a. die Heiligkeit Christi "angezogen" (Gal.3, 27; Kol.3, 12). Wir sind in Gottes Augen heilig (oder "Heilige"), weil wir ganz in Christus sind. Das ist unsere perfekte Stellung in Christus. Doch dann setzt die lebenslange Heiligung (2.Kor.7, 1; 1.Pt.1, 2) ein, durch die wir von Tag zu Tag heiliger werden, bis unsere Heiligkeit nicht nur objektiv (nämlich in Christus), sondern auch subjektiv (d.h. in der Realität des alltäglichen Lebens) immer mehr mit der Heiligkeit Christi übereinstimmt - bis wir so heilig sind, wie Gott heilig ist (1.Pt.1, 15-16).

Heiligkeit ist damit ein dynamischer Prozess, den wir steuern. Wer dies begehrt, tritt in eine Kooperation mit dem Heiligen Geist ein. Tag für Tag, ja Sekunde um Sekunde arbeitet der Heilige Geist an unserem Leben und zeigt uns durch seine genialen Schulen (oft Leiden, Elend, Versagen, Züchtigung, Zerbruch etc.) jedes unheilige Element unseres Lebens auf (z.B. aus unserer Vorgeschichte), das geklärt, gereinigt und gebrochen werden muss (Hebr.9, 4; 1.Joh.1, 7; Offb.1, 5). Wer dem Heiligen Geist ständig aufs Wort gehorcht und immer sofort handelt, wird immer heiliger! Folgerichtig wird der Heilige Gottes (der Herr Jesus Christus) immer mehr in uns und durch uns offenbar. Wer den Herrn Jesus Christus wirklich liebt, hat keine größere Sehnsucht, als immer heiliger zu werden, d.h. mit dem Heiligen Geist zusammenzuarbeiten und ständig zu handeln. Für wahre Glieder des Herrn Jesus Christus wird dies zum Ende dieses Zeitalters immer zur größeren Sehnsucht und Praxis. Und genau diese Gruppe erfüllt dann Offb.22,11b! So sind sie auch jederzeit bereit, ihrem HERRN und Haupt zu begegnen.


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