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Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen (Bleibestätten) – Joh.14, 2

Kurz vor dem Abschluss seines Dienstes verhieß der Herr Jesus Christus seinen Jüngern einen „ewigen“ Standort bei seinem himmlischen Vater, der voller Geheimnisse und damit auch Gegenstand vieler, z.T. unsinniger (religiöser) Spekulationen ist. Um den wahren geistlichen Sinn zu verstehen, sollten wir die Verheißung der Wohnungen Gottes sorgfältig in den Kontext anderer Aussagen des Herrn Jesus Christus setzen. Und das Ergebnis ist wie immer Herrlichkeit – allerdings bereits in diesem Leben!

Oberflächlich (und ironisch) gesehen könnten wir meinen, dass der Herr Jesus Christus als himmlischer Bauherr in den „Himmel“ fährt und dort für jeden von uns geeignete „Eigentumswohnungen“ baut und einrichtet. Dabei wird Er sicher auch individuelle Wünsche berücksichtigen – denn immerhin werden wir dort ja eine „Ewigkeit“ lang wohnen. Es fällt auf, dass der Herr Jesus Christus aber nur von einem Haus redet, das wiederum viele Wohnungen enthält. Also wäre das eine Haus ein „Mehrfamilienhaus“ mit möglicherweise Millionen von Eigentumswohnungen. Zweifellos könnten wir den Standort des väterlichen Hauses auch mit dem „Himmel“ gleichsetzen, den wir irgendwann nach unserem Ableben beziehen werden.

Es dürfte jedem aufrichtigen Menschen in Christus schnell klar sein, dass dies reine religiöse Fiktion (Wunschvorstellung) ist, wie wir sie in allen unsinnigen Religionen dieser Welt antreffen – natürlich einander total widersprechend. Der Herr Jesus Christus muss folglich viel tiefere Informationen in diese Aussage über „Haus“ und „Wohnungen“ eingepackt haben. Wie so oft verwendete Er nur menschliche Begriffe, um himmlische Geheimnisse für ganz bestimmte Menschen zu enthüllen.

Sieht man sich den ganzen Zusammenhang von Joh.14, 1-6 genauer an, beginnt er mit dem „Glauben“ (V. 1). „Glaube“ meint aber im Sinne des HERRN nicht ein religiös-emotionales („christliches“) Gefühl, sondern er steht für die innige Gemeinschaft mit dem himmlischen Vater und dem Herrn Jesus Christus – ausgelöst dann eben durch den persönlichen Glauben. Folglich gilt die Verheißung dieser ewigen Wohnungen nur denjenigen Menschen, die in Christus oder aus Gott (1.Joh.4, 4; 6) sind. Und für diese besteht absolut kein Grund zur Beunruhigung – etwa in Bezug auf die zeitliche und die „ewige“ Zukunft. Menschen in Christus sind bekanntlich bereits in diesem Leben in die „Sabbatruhe Gottes“ eingegangen (Hebr.3, 11-19; 4, 1-11), d.h. sie ruhen schon jetzt in den vollendeten Werken des Herrn Jesus Christus, der den Sabbat bereits perfekt erfüllt hat. Sie sind also in Christus zur Ruhe gekommen. Sie leben in Christus im anhaltenden Frieden Gottes mitten im ganzen Unfrieden dieser Welt (Joh.14, 27; Röm.5, 1; Phil.4, 7; Kol.3, 15). Die Begründung: Die Anwesenheit des Herrn Jesus Christus in ihrem Leben, d.h. dass der Herr Jesus Christus (und der Vater!) in ihnen „Wohnung“ gemacht hat (Joh.14, 23)!

Als nächstes stellt sich die Frage, ob der Herr Jesus Christus tatsächlich zum Vater geht und dort „neue Wohnungen“ baut. Aus Mt.25, 34 lernen wir, dass in Wahrheit diese Wohnungen (das Königreich des Vaters) bereits von Grundlegung dieser Welt für bestimmte Menschen bereitet worden sind. Auch der Apostel Paulus weist verschiedentlich daraufhin, dass der ewige Gott und HERR bereits von Grundlegung der Welt bestimmte Menschen für seine ewigen Pläne auserwählt hat (Röm.8, 29-30; Eph.1, 11). Folglich sind – menschlich gesagt – von Grundlegung dieser Welt an alle Wohnungen für die Auserwählten Gottes bezugsbereit. Folgerichtig müsste Joh.14, 2 exakt so übersetzt werden: In dem Haus Meines Vaters sind viele Bleibe[stätte]n; sonst hätte Ich euch gesagt, da[ß] Ich gehe, euch [eine] Stätte zu bereiten.

Zurzeit der Aussage des Herrn Jesus Christus waren somit die Wohnungen „bezugsbereit“ – nicht aber der Weg dorthin geöffnet. Dieser Weg musste zuerst durch das Kreuzeswerk Christi bereitet werden. Verbindet man Hebr.10, 19-20 (der neue, lebendige Weg), Mt.27, 51 (der Vorhang reißt), Joh.10, 9 (der Herr Jesus Christus, die Türe) und Joh.14, 6 (der einzige Weg zum Vater) miteinander, wird der genaue Vorgang klar ersichtlich. Der Weg ins „Allerheiligste“ (der „Himmel“ – die himmlischen Wohnungen) war solange verschlossen, bis der Herr Jesus Christus in seinem Fleisch (Eph.2, 15-16) die perfekte Erlösung und Versöhnung vollzog. Kaum war der Herr Jesus Christus gestorben (das Opfer vollbracht), riss der Vorhang; der lebendige Weg in den Himmel war frei und der Zugang zu den vielen „Wohnungen“ geöffnet.

Doch nun ist zu klären, wo denn diese „Wohnungen“ genau sind und v.a., ab wann sie „bezogen“ werden können. Nach allgemeiner, „christlicher“ Lehre sind diese Fragen schnell beantwortet. Gemeint sei unser ewiger Aufenthalt im „Himmel“ nach unserer Auferstehung aus den Toten. Damit verkommt aber das ganze Thema zu einem reinen, religiösen Spekulationsgut in irgendeiner fernen Zukunft und ist lediglich dubioses „Hoffnungsgut“. Folglich bleibt außer einer unsinnigen Schwärmerei für das Leben in zukünftigen „Äonen“ weiter nichts mehr übrig.

Das griechische Wort für „Wohnungen“ (Joh.14, 2) (monê) müsste wörtlich mit „das Bleiben“ übersetzt werden, oder umschrieben „Bleibestätten“ (Mehrzahl). Es wird nur noch einmal im Neuen Testament verwendet, nämlich in Joh.14, 23, wo der himmlische Vater und der Herr Jesus Christus in all jenen „Bleibestätten“ macht, die Ihn lieben! Damit erhalten wir einen herrlichen Schlüssel zur korrekten Auslegung von Joh.14, 2.

Wir wissen, dass unser Körper der Tempel (eine Wohnung) des Heiligen Geistes ist – und zwar jetzt, in diesem Leben (1.Kor.6, 19). In Joh.14, 23 verheißt der Herr Jesus Christus die lebendige Anwesenheit von Ihm und Seinem Vater in bestimmten Menschen – ebenfalls heute und jetzt in diesem Leben. Folglich sind wir selber eine lebendige Bleibestätte oder Wohnung für den lebendigen Gott. Doch das Ganze läuft auch umgekehrt – und das ist wiederum der wesentliche Inhalt des „Evangeliums des Christus“: Der Herr Jesus Christus ist selber die Wohnung oder Bleibestätte für all jene Menschen, die wirklich in Ihm sind. Paulus verwendet die Formulierung „in Christus“ an vielen Stellen in seinen Briefen. Durch bestimmte Erkenntnisschritte und Glaubenshandlungen erhalten nämlich Menschen das Privileg, ganz in Christus hineinzukommen. In der Folge sind sie in Ihm und Er (und sein Vater) ist in ihnen (Joh.17, 23 - > Ich in ihnen und du in mir). Damit besitzen diese in Wahrheit den ganzen „Christus“ oder den ganzen „Himmel“ in sich, d.h. das gesamte Leben Christi mit all seinen herrlichen Bestandteilen und Auswirkungen.

Dass der Herr Jesus Christus hinging und die Bleibestätten bereitete, bedeutet demzufolge: Als der Herr Jesus Christus am Kreuz ausrief: „Es ist vollbracht!“ (Joh.19, 30), wurde der Weg in den „Himmel“ geöffnet. Doch „Himmel“ ist nur ein austauschbares Wort für Ihn und seinen himmlischen Vater. Die himmlischen Wohnungen umfassen den Herrn Jesus Christus mit seinem gesamten Leben, mit all seinen herrlichen Lebenseigenschaften und geistlichen Positionen. Dorthin sollen wir kommen – und zwar in diesem Leben! Völlig logisch definiert dies Paulus u.a. in Eph.2, 6 so: und hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in den himmlischen Örtern in Christo Jesu. Sobald wir durch den kindlichen und persönlichen Glauben ganz in Christus hineingekommen sind, befinden wir uns „im Geist“ und durch den Geist in den himmlischen Bleibestätten = in Christus. Ebenso hat der himmlische Vater und der Herr Jesus Christus in uns eine Bleibestätte gemacht (Joh.14, 23). Es ist seine lebendige Anwesenheit in uns – heute und jetzt in diesem Leben! Wir sind in Christus, und Christus ist in uns. Im Geist leben wir dadurch faktisch bereits im „Himmel“, also in den vom Herrn Jesus Christus bereiteten „Wohnungen“.

Dass es „viele“ Wohnungen hat, ist nicht eine quantitative Aussage, sondern eine qualitative. Es meint das herrliche Leben des Herrn Jesus Christus mit all seinen vielen, herrlichen Auswirkungen und Positionen. Je mehr wir den Herrn Jesus Christus erkennen (Eph.3, 19; Phil.3, 10; Kol.2, 2-3 etc.), desto mehr entdecken wir die vielen „Wohnungen“. Auf diese Weise werden wir immer mehr vom Herrn Jesus Christus ergriffen (Phil.3, 12) und wird seine Herrlichkeit in uns und durch uns immer grösser (> Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit). Dann gibt es absolut keinen Grund mehr, bestürzt oder beunruhigt zu sein (Joh.14, 1). Wir ruhen in Christus in den himmlischen Örtern (Wohnungen), und der Herr Jesus Christus residiert mit all seinen herrlichen Möglichkeiten und Positionen in uns. Und wenn wir dann vom Glauben zum Sehen kommen (2.Kor.5, 7) – wenn wir den HERRN von Angesicht zu Angesicht sehen (1.Kor.13, 12; 2.Kor.3, 18; Kol.3, 4; 1.Joh.3, 2) – dann wird wohl noch viel mehr Licht in diese „Bleibestätten“ kommen. (> Wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein.)


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