Doch ist Er kein Gott der Toten, sondern der Lebendigen, denn Ihm leben alle – Lk.20,38

Alle Naturwissenschaften haben einen Satz gemeinsam: Es hat sich „entwickelt“. Seien es die angeblich rund zehn Millionen Spezies auf diesem Planeten, alle bekannten Elemente und Moleküle, die physikalischen und chemischen Gesetzmäßigkeiten – allesamt haben sich diese höchst wundersam aus dem Nichts oder mit Hilfe von Asteroiden und Meteoriten „entwickelt“. Dies zu glauben grenzt an reine Magie oder Märchengläubigkeit. Offensichtlich hat Herr Zufall und Frau Natur hochkomplexe Wesen und Prozesse entwickelt, die der hochintelligente Mensch nach wie vor auch nicht annähernd zum autonomen Leben „entwickeln“ kann. Oder glaubt heute einer ernsthaft, dass sich beispielsweise ein Smartphone ohne menschliche Einwirkung selber entwickeln, programmieren, produzieren und reproduzieren könne? Dass Zufälle und die Launen der Natur aber wesentlich komplexere Lebensformen und Prozesse entwickelt haben sollen, wird aufgeklärten Menschen zu „glauben“ aufgetragen.

Ist der Zufall und die sogenannte „Natur“ im Spiel, existiert natürlich kein übergeordneter Schöpfer, der plant, steuert und kreiert. Gibt es keinen Schöpfer, dann auch keine persönliche Verantwortung. Und logischerweise hört dann mit dem „Tod“ alles auf – zumindest naturwissenschaftlich gesehen. Dabei entstand und entsteht Hochkomplexes anscheinend völlig ohne Planung und Steuerung höchst wundersam wie von selber. Und hat es geendet, verschwindet es natürlich auch wieder wie von selber und löst sich völlig auf. Das alles basiert auf nicht bewiesenen „Theorien“ (z.B. die Evolutionstheorie Darwins), die sich der autonome, intelligente Mensch in den letzten Jahrhunderten zurechtgelegt hat. Sie können allerdings problemlos hundertfach widerlegt werden – naturwissenschaftlich redlich, wohlgemerkt. Fair betrachtet braucht es denn auch wesentlich mehr „Glauben“, an eine zufällige Entwicklung allen Lebens zu glauben, als an eine perfekt geplante und abgeschlossene, göttliche „Entwicklung“.

Zurzeit der irdischen Aktivitäten des Herrn Jesus Christus existierte eine Sekte, die zwar „gottgläubig“ war, aber behauptete, dass mit dem Tod alles enden würde und es keine Auferstehung der Toten gebe (die „Sadduzäer“). Sie trugen dem Herrn Jesus Christus eine fiktive Fallstudie vor und wollten seine Meinung dazu kennen (Lk.20, 27-38). Das Gedankengebäude jener jüdischen Glaubensrichtung ist sehr modern. Dass es hinter allen sichtbaren Lebensformen einen „Gott“ geben muss, können und wollen zwar viele nicht leugnen. Doch, dass Tote auferstehen würden, ist für sie undenkbar, weil sie es weder erlebt haben noch verstandesmäßig nachvollziehen können. Damit wird der menschliche Verstand faktisch über Gott gestellt – die altbekannte Not (z.B. die gnostischen Irrlehren). Grösser als der menschliche Verstand kann Gott unmöglich sein. Folglich werden biologisch völlig zersetzte Menschen auch nicht auferstehen. Alle modernen Naturwissenschaften lassen grüßen!

Die Antwort des Herrn Jesus Christus auf den Einwand der Sadduzäer ist schlagend, genial und höchst provokativ zugleich: Doch ist Er kein Gott [der] Toten, sondern [der Gott der] Lebendigen; denn Ihm leben alle (Lk.20, 38 genau). Daraus lassen sich mehrere höchst brisante Schlüsse ziehen:

  1. Der ewige Schöpfergott ist Ursprung allen Lebens, also sämtlicher biologischer, physikalischer und chemischer Prozesse. Leben in irgendeiner Form hat sich nicht zufällig „entwickelt“, sondern wurde gezielt geplant, erschaffen und gesteuert. Die Aussage: „Ihm leben alle (genau)“ bedeutet: Alles lebt, weil der ewige Schöpfergott des Universums es so geplant hat und alles Leben einen direkten Bezug zu Ihm und zu seinen ewigen Schöpfungsplänen hat. So ist beispielsweise der Mensch als Ebenbild Gottes erschaffen worden (1.Mo.1, 26-27). Folglich hat jeder je existierende Mensch einen direkten Bezug zu Gott – ob ihm das passt oder nicht. Der Mensch hat demzufolge absolut keine autonome Verfügungsgewalt über sein Leben – selbst wenn er es biologisch selber beendet. Er lebt trotzdem Gott! Lk.20, 36: Denn sie können auch nicht mehr sterben (zumindest die „Gläubigen“)!
  2. Der Tod ist nur eine biologisch-körperliche Begrenzung (als Folge des „Sündenfalls“ – 1.Mo.3, 19; Pred.12, 7). Jeder Mensch muss zwar seinen Körper ablegen, genannt der körperliche „Tod“. Doch seine „Seele“ unterliegt völlig anderen Gesetzmäßigkeiten. Sie lebt solange, wie es der ewige Schöpfergott will. Darauf hat der (arrogante) Mensch absolut keinen Einfluss, denn er ist nur ein Geschöpf und nicht der ewige Gott und HERR! So sehen wir z.B. in der Geschichte (kein Gleichnis!) vom armen Lazarus und dem reichen Mann (Lk.16, 19-31), dass nach dem biologisch-körperlichen Tod beide weiterleben – allerdings an zwei völlig unterschiedlichen Orten mit markant anderen Zuständen. Folglich lebt jeder Mensch nach dem körperlichen Tod mit sämtlichen Persönlichkeitsmerkmalen, emotionalen Empfindungen, Verstandesleistungen, seelischen Prozessen etc. uneingeschränkt weiter (Lk.16, 23-25). Im göttlichen Sinn sind sie also keinesfalls tot, sondern „sie leben Gott“ oder „für Gott“.
  3. Der ewige Gott und HERR hat dem Menschen zeitlich begrenztes, biologisch-körperliches Leben gegeben, das er auf jeden Fall „Gott lebt“ oder „für Gott lebt“ – auch wenn er dies mit allen Mitteln bestreitet. Der Mensch ist eben „nur“ ein Geschöpf – und nicht selber der Schöpfer (Röm.9, 20-21; Jes.45, 9). Er hat absolut keine Verfügungsgewalt über seine Existenz, sein „Schicksal“ etc. Der Mensch ist letztlich nur eine „Made“ (Hiob 25, 6), ein „Wurm“ (Ps.22, 6; Jes.41, 14) oder ein „Hauch“ (Hiob 7, 7; 16; Ps.39, 5; 11; 144, 4), der weder seinem zeitlichen noch seinem ewigen Schicksal entweichen kann. Folglich ist er auch 100%ig gegenüber seinem Schöpfer verantwortlich, der seine Existenz nicht einfach völlig beendet. Er lässt ihn solange leben, wie ER will (zeitlich wie ewig) und zieht ihn auch vollumfänglich zur Rechenschaft.
  4. Leben hat letztlich nichts mit Biologie, Physik, Natur, Zufall etc. zu tun, sondern vollumfänglich mit dem ewigen Schöpfergott, geoffenbart durch den Herrn Jesus Christus. Der Apostel Paulus sagte einst in Apg.17, 28: … denn in Ihm leben wir und bewegen uns und sind wir … Alles Geschaffene lebt, weil dieses Leben von Gott geschaffen, aufrechterhalten und gesteuert wird. Wie wir von einer Atmosphäre umgeben sind, durch die wir atmen können, sind wir auch von göttlichem Leben umgeben, durch das alles Leben erhalten und versorgt wird. Kein Mensch kann dieser Bestimmung entweichen. Macht er dem Leben biologisch-körperlich selbst ein Ende, lebt er trotzdem weiter! In 1.Kor.8, 6 definiert Paulus in perfekter Weise den Ursprung und den entsprechenden Erschaffer allen Lebens: So ist doch für uns ein Gott, der Vater, von welchem alle Dinge sind, und wir für ihn, und ein Herr, Jesus Christus, durch welchen alle Dinge sind, und wir durch ihn. Kein Mensch kann dieser Bestimmung entweichen, wie „wissenschaftlich“, autonom und arrogant er auch sein mag!
  5. In der vom Menschen nicht wahrnehmbaren Welt leben alle Menschen weiter – allerdings an zwei völlig unterschiedlichen Orten (in der Gegenwart Gottes, im sog. „Paradies“ – oder in der Gottesferne, im sog. „Hades“). In Gottes Augen gibt es keine Toten, sondern nur Lebende. Mit denen verfährt Er exakt so, wie Er es durch Jesus Christus (und seine Apostel) angekündigt hat. Alle körperlich verstorbenen Menschen in der Gottesferne werden wiedergeholt und gerecht beurteilt und verurteilt. Dieses Gericht ist genau definiert worden: Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen, und Bücher wurden aufgetan; und ein anderes Buch ward aufgetan, welches das des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten, die in ihm waren, und der Tod und der Hades gaben die Toten, die in ihnen waren, und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken (Offb.20, 12-13; Joh.5, 28-29; 1.Kor.15, 22-24; 35-49; Dan.12, 2). Menschen können den persönlichen Schöpfergott verleugnen, irgendwelchen Religionen anhängen, glühende Verfechter der Evolutionstheorie sein und vieles mehr. Unabhängig davon leben sie nach ihrem körperlichen Tod weiter und warten auf ihr persönliches Urteil – als Lebende, wohlgemerkt!

 

Soweit die heilige oder die „negative“ Konsequenz, dass wir alle Gott leben. Es existiert jedoch noch eine ganz andere und überaus herrliche Dimension, gefüllt mit purer Hoffnung und Freude. Der Herr Jesus Christus sagte: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist (Joh.11, 25). Wer tatsächlich in diesem Leben in Christus ist, lebt bereits heute ewig und ist schon jetzt vom Tod ins Leben übergegangen (Joh.5, 24). Er legt einst lediglich noch seinen irdischen, biologisch-physikalischen Körper ab, um einen noch weit Besseren zu erhalten (1.Kor.15, 35-49; 2.Kor.5, 1-5). Er lebt demzufolge bereits hier und jetzt seinem Gott oder für seinen Gott.

Weil der Herr Jesus Christus, der selber das ewige Leben in Person ist, in uns lebt, sind wir völlig eingebettet in ewiges, herrliches und überfließendes, göttliches Leben. Täglich haben wir den Nachweis der lebendigen Anwesenheit des lebendigen Gottes in uns drin. Alles dreht sich nur noch um das „Leben“. Der HERR, der HERR, Er lebt (2.Sam.22, 47; Ps.18, 46) – und deshalb leben auch wir. Weil der Herr Jesus Christus lebt, leben auch wir (Joh.14, 19). Wie recht hatte doch der Herr Jesus Christus in seiner Entgegnung gegenüber dieser traurigen, religiösen Sekte der Sadduzäer!

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Wir verweisen im Nahzusammenhang auf einen evangelistischen Vortrag, der verschiedene Aspekte dieses Themas aufgreift und für suchende Menschen leicht verständlich erklärt: Man lebt nur zweimal! (Das Leben vor und nach dem Tod) (MP3-Audio)

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